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Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)

Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)

Titel: Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
Autoren: Sherryl Woods
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würde nur einige Minuten dauern, bis er Gewissheit hätte.
    Melanie stand in der Küche ihrer Großmutter und versuchte gerade, die vielen Spinnweben zu entfernen, als sie das Gartentor quietschen hörte. Eine leichte Unruhe überfiel sie.
    Bereits vor zehn Minuten hatte sie geglaubt, einen Wagen vor dem Haus vorfahren zu hören, doch als sie schließlich durch die Gardinen des Schlafzimmerfensters hinausgeschaut hatte, sah sie nur noch einen Wagen wegfahren. In Boston hätte sie diesem Vorfall keine Beachtung geschenkt, aber hier war das seltsam beunruhigend.
    Mit klopfendem Herzen schlich sie sich zu dem Fenster im Wohnzimmer, das sie erst vor einer halben Stunde geöffnet hatte.
    „Was ist denn hier los?“, hörte sie eine männliche Stimme rufen.
    Erschrocken lehnte sie sich an die Wand.
    „Ist jemand hier?“, rief der Mann und rüttelte am Türknauf.
    Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Ihr Handy lag noch im Schlafzimmer. Ein weiterer Beweis dafür, dass sie im Moment ihren Verstand nicht ganz beisammenhatte. Der nächste Nachbar wohnte gut vierhundert Meter entfernt, und obwohl heute Morgen einige Boote auf dem Wasser waren, war es fraglich, ob jemand früh genug zu ihr eilen könnte, sollte sie um Hilfe schreien müssen.
    Sie überlegte, was Ashley wohl tun würde. Ihre furchtlose ältere Schwester hätte wahrscheinlich schon eine Lampe in der Hand und würde kampfbereit an der Tür stehen. Melanie griff nach der Tischlampe, die einen schweren Marmorsockel hatte, und fühlte sich augenblicklich sicherer.
    „Wer ist da?“, fragte sie und hoffte, ihre Stimme entrüstet klingen zu lassen. „Sie haben ungebeten ein Privatgrundstück betreten. Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie sich strafbar machen!“
    „Sie auch!“
    Melanie war schockiert angesichts dieser unverschämten Bemerkung, riss die Tür auf und starrte den Störenfried finster an. Es war erstaunlich, wie viel mutiger sie mit einer Lampe in der Hand und ein wenig Entrüstung im Ausdruck geworden war.
    „Ich mache mich ganz sicher nicht strafbar“, erklärte sie und schluckte.
    Der Mann, der vor ihr stand, war mindestens ein Meter neunzig groß und hatte beeindruckend breite Schultern. Obwohl es erst April war, hatte seine Haut bereits eine leichte Bräunung, und die Sonne hatte helle Strähnen in sein braunes Haar gezaubert. Sein T-Shirt spannte sich über dem muskulösen Brustkorb und seine schmalen Hüften sowie die durchtrainierten Oberschenkel kamen in den verwaschenen Jeans perfekt zur Geltung.
    Noch vor einiger Zeit hätte ein derart gut aussehender Mann ihren Herzschlag beschleunigt, aber durch die Ereignisse der letzten Zeit waren solche Typen schlicht und ergreifend ihre Feinde geworden. Zu ihrem Ärger bemerkte sie allerdings, dass ihr Herz doch einen kleinen Satz machte.
    „Cornelia Lindsey ist tot“, erklärte der Mann und sah sie unverwandt mit seinen blauen Augen an.
    „Ich weiß“, bestätigte Melanie, „sie war meine Großmutter. Sie starb vor genau sieben Jahren, im April.“
    Er nickte. „Das stimmt. Sie sind also eine Lindsey?“
    „Eigentlich bin ich eine D’Angelo. Melanie D’Angelo. Meine Mutter war eine Lindsey, bis sie meinen Vater heiratete.“
    „Die Nachbarn erzählten mir, dass Cornelia eine Südstaatlerin war. Und wo kommen Sie her? Sie hören sich nicht an, als ob Sie aus dieser Gegend stammen würden.“
    „Das tue ich auch nicht. Ich bin aus Boston.“
    „Haben Sie einen Ausweis da?“
    Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Humor und Misstrauen. „Keinen, auf dem mein Familienstammbaum abgedruckt wäre. Und wer bitte sind Sie? Der hiesige Sheriff oder so etwas Ähnliches?“
    „Nur ein Nachbar. Dieses Haus steht schon sehr lange leer, und jetzt tauchen Sie aus heiterem Himmel auf. Ich möchte nur sichergehen, dass Sie auch wirklich hierhergehören. Wenn Sie sind, wer Sie sagen, werden Sie meine Vorsicht zu schätzen wissen.“
    Es war offensichtlich, dass dieser Mann nicht von ihrer Türschwelle weichen würde, bis sie ihm bewiesen hatte, wer sie war. Nun, er hatte ja recht. Sie sollte ihm eigentlich dankbar sein, dass er ein wachsames Auge auf das Landhaus ihrer Großmutter warf.
    „Bleiben Sie hier“, murmelte sie, stellte die Lampe zurück auf den Tisch und ging dann zur anderen Seite des Raumes hinüber. Nachdem sie ihren Ausweis aus der Handtasche sowie einige gerahmte Fotos vom Kaminsims genommen hatte, kehrte sie wieder zu ihm zurück.
    Melanie zeigte ihm zuerst ihren
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