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Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)

Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Petra Oelker
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dramatischen hygienischen und sanitären Verhältnissen. Den Bürgern galten die G. als Brutstätte allen sittlichen und kriminellen Übels. Durch die Nähe zum Hafen und die billigen Unterkünfte entstand hier spätestens im 19. Jh. eine Arbeitersubkultur. Seit Mitte jenes Jh. wurde der Abriss diskutiert, doch erst nach der Choleraepidemie 1892 und dem Hafenarbeiterstreik 1896/97 begann die Flächensanierung. Als Letztes wurde zw. 1933 und 1938 das als Hochburg der KPD geltende G. um den Großneumarkt im Schatten der Michaeliskirche abgerissen, offiziell, aber sicher nicht nur aus hygienischen Gründen.
Geh aus, mein Herz, und suche Freud … Das Kirchenlied mit dieser Anfangszeile ist eines der bekanntesten, sicher das populärste des lutherischen Pfarrers und großen Liederdichters Paul Gerhardt (1607   –   1676). Er gehörte auch zu den fleißigsten, 139 Lieder sind von ihm überliefert, die Liste der heute noch vertrauten ist lang. Die uns bekannte, so ungemein eingängige auf diesen Text gesungene Melodie von August Harder wurde erst 1813 komponiert, also vierzig Jahre später, als er in diesem Roman gesungen wird. Sie hatte jedoch verschiedene Vorgänger, die nicht mit Harders großem Wurf mithalten konnten und im Lauf der Zeit vergessen wurden.
Guardi, Francesco (1712   –   1793) gilt zumindest in der Vedutenmalerei (topographisch genaue Darstellung von Städten und Landschaften) als Nachfolger des berühmten Antonio Canal, gen. Canaletto, jedoch als stimmungsvoller und weniger «dokumentarisch». Den zahlreichen Auftragsarbeiten verdanken wir auch Darstellungen von Alltag, Festlichkeiten und bes. Ereignissen in der Lagunenstadt.
Grünhöker Kleinhändler von Obst und Gemüse Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten Die zuerst im Januar 1767 mit acht Seiten erschienene Zeitung für Handel, Schifffahrt und Börse, einige lokale Nachrichten und auch die Geschichte Hamburgs gilt als eine der ersten dt. Handelszeitungen. 1768   –   1770 war Matthias (→) Claudius ihr Redakteur. Ab 1771 war er Redakteur des (→) Wandsbecker Bothen . Die H. A.-C-N. ging 1826 in der zuerst nahezu gleichzeitig erschienenen Hamburgischen Neuen Zeitung auf, die 1846 eingestellt wurde.
Hamburgischer Correspondent (Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten) Die anspruchsvolle Zeitung erschien seit dem 1. Januar 1731 viermal wöchentlich mit einer Auflage von bis zu 30   000 Exemplaren (fast das Fünffache der schon berühmten Londoner Times ). Sie blieb bis 1851 führend und war viele Jahre die meistgelesene Zeitung Europas. Neben politischen Berichten von Korrespondenten aus aller Welt, Handels- und Schifffahrtsnachrichten wurden auch geistesgeschichtlich wichtige Diskussionen gedruckt, z.   B. zw. Lessing, Hauptpastor Goeze, Bodmer, Gottsched und Lichtenberg. Aber auch Kleinanzeigen und – zuerst eine Sensation – Heiratsanzeigen.
Hopfenmarkt Im 14. Jh. kauften die damals besonders zahlreichen Hamburger Brauer auf dem Markt bei der Hauptkirche St. Nikolai ihren Hopfen. Bis zum Ende des 19. Jh. war der H. einer der bedeutendsten Märkte für Obst und Gemüse, aber auch für Fleisch, der Markttrubel hier zählte lange zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Johanneum Die im Zuge der Reformation 1529 eröffnete Lateinschule (oder Gelehrtensch.) wurde nach ihrem Standort im alten St.-Johannis-Kloster benannt. Die erste Schulordnung des in Hamburg und Norddeutschland als Reformator wirkenden Johannes Bugenhagen schrieb fünf Klassen vor, zwei mehr, als im Mittelalter üblich gewesen war, das Schulgeld wurde gestaffelt, für begabte arme Kinder wurden Stipendien eingerichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Schulordnung, die Organisation und Lehrinhalte der Schule festschrieb, immer wieder verändert und der Zeit bis heute angepasst. In der Mitte des 18. Jh. hatte die Schule acht Klassen, von Oktava bis Prima, die in zwölf bis dreizehn Jahren absolviert wurden. In jeder Klasse unterrichtete ein Lehrer, nur die Prima wurde von Rektor und Konrektor unterrichtet. Außerdem gab es neben dem Kantor einen Zeichnen- und Rechenmeister. Nur wer schon (halbwegs) deutsch lesen und schreiben konnte, wurde aufgenommen. Fächerkanon und Stundenaufteilung der einzelnen Wochentage waren genau festgelegt. Latein war zwar auch im 18. Jh. noch zentraler Unterrichtsstoff, dennoch wurde nun überwiegend in Deutsch unterrichtet und zunehmend Wert auf die perfekte Beherrschung in Wort und
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