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Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)

Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Schwestern vom Roten Haus: Ein historischer Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Petra Oelker
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seinem Tod Rektor der Hamburger Gelehrtenschule (→) Johanneum. Er gehörte zum Kreis der Aufklärer, und als großer Verehrer des Theaters und gelegentlicher Opernlibrettist förderte er das Theaterspiel am Johanneum entschieden. Die Texte schrieb er in der Regel selbst, zumeist als dramatisierte Dialoge, und übte sie auch ein. Die öffentlichen Vorführungen (zweimal jährl. an vier aufeinanderfolgenden Tagen) waren so beliebt, dass es durch den Andrang der Kutschen jedes Mal zum Verkehrschaos kam und die Damen ersucht wurden, ohne Reifröcke zu erscheinen.
Negligé Im 18. u. 19. Jh. Bezeichnung für ein bequemes Hauskleid, tagsüber korrekt genug zum Empfang von Besuchern.
Neuer Wandrahm Der Name benennt seit dem 17. Jh. die Verlängerung des Alten W. Beide Straßen liegen auf der Wandrahminsel, im Areal der heutigen, ab 1885 erbauten Speicherstadt. Bis zur Verlegung auf den noch südlicheren Grasbrook vor den Wällen im Jahre 1609 standen hier die Wandrahmen, große Gestelle, in die die Tuchmacher das gefärbte Tuch (Wand, Lein-Wand) zum Trocknen und Glätten einspannten. Der Begriff Wand für Tuch geht auf das 8. Jh. zurück. Er bedeutete in gotischer Zeit Rute und übertrug sich über die aus Ruten geflochtene (mit Lehm verputzte) «Hauswand» auf das wie Flechtwerk strukturierte Gewebe.
Nikolini, Filippo (gest. 1775) Der (wahrscheinlich) geborene Italiener war mindestens 35 Jahre lang Theaterunternehmer in versch. europäischen Ländern, über viele Jahre mit seiner Kinderpantomimengruppe, die der gestrenge Lessing als dressierte Affen bezeichnete, von anderen Theaterleuten aber auch gelobt wurde. Es hieß, er habe Kinder auf den Straßen aufgesammelt. 1749 wurde er am Braunschweig-Wolfenbütteler Hof zum Directeur des spectacles ernannt, um 1770 hatte der Hof kein Geld mehr fürs Vergnügen und entzog dem schon verschuldeten N. Stellung und Huld. So folgte er mit einer Kindertruppe und viel «Höllenspektakel» im Programm dem Ruf ans Ackermann’sche Theater am Hamburger Gänsemarkt, wo sein großer Anfangserfolg rasch verblasste. Im März 1773 verschwand er und überließ der Prinzipalin Madam Ackermann große Schulden, dann verliert sich seine Spur. Dass er 1775 in Goslar gestorben ist, ist nicht belegt.
Oberalte Das bedeutende bürgerliche Kollegium bestand aus je drei Mitgliedern der fünf Hamburger Hauptkirchspiele und hatte weitgehende Kontrollbefugnisse in Regierung und Verwaltung der Stadt.
Ratsherr Senator, früher wurde der Senat in Hamburg als Rat(h) bezeichnet.
Ravelin Dem Befestigungswall vorgelagerte (außerhalb des Wallgrabens) dreieckige Anlage vor dem Wall zwischen zwei Bastionen; die nach außen zeigende Spitze war durch eine eigene Brustwehr gesichert.
Schiffer Die noch bis ins 19. Jh. übliche Bezeichnung für die Kapitäne der nichtmilitärischen Schiffe. Als eigentlicher Kapitän galt der Schiffseigner, sofern er an Bord war. Sonst übte der Schiffer, der Schiffsführer, die Funktionen und Rechte des Kapitäns aus.
    Schinderhof (→) Abdeckerei.
Schlittschuhe Archäologische Funde belegen, dass sich die Menschen vor mindestens 6000 Jahren auf Sch. aus Tierknochen über Eisflächen bewegt haben. In den nordischen Sagas werden Sch. mehrfach erwähnt, selbst Göttervater Wotan empfiehlt sie. Später wurden Holz, dann darunter befestigte und gefettete Eisenschienen und endlich massiv eiserne Kufen verwendet und unter die Schuhe gebunden. Sch. aus den so gut wie kostenlosen Tierknochen wurden bis ins 19. Jh. verwendet. Was zunächst der Erleichterung der winterlichen Nahrungsbeschaffung steinzeitlicher Jäger diente, später dem schnellen Transport von auf dem Rücken zu tragenden Kiepen etc., wurde auch reines Vergnügen für Spiele, Wettrennen und überhaupt das Gefühl der Geschwindigkeit. Auf glattem Eis konnten 50   km/h erreicht werden, somit war das Eislaufen lange die schnellste menschliche Fortbewegungsart. Unter anderem sind aus dem 12. Jh. Wettspiele auf der zugefrorenen Themse belegt, aus dem 13. Jh. Eisstockschießen aus Skandinavien, aus dem 17. Jh. ein in Holland Kolf genanntes, dem Eishockey ähnliches Spiel, das heute als Vorläufer des Golfspiels gilt. In Holland, wasserreich und -nah wie kein anderes europäisches Land, war das Eislaufen im Winter alltäglich, wie auch zahllose Gemälde aus dem 16. u. 17. Jh. zeigen. Zumeist lange eine rein männliche Fortbewegungsart, sind von dort schon aus dem 14. Jh. Eiswettläufe speziell für Frauen überliefert. Im
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