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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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war ebenfalls in diesem Kerker. Ich verstehe dich. Aber du wirst dich wieder erholen. Ganz bestimmt, das verspreche ich dir.«
    »Und du wirst unsere Königin sein? Für unser Volk?«
    »Wenn ich zustimme, dann nur vorübergehend. Nur bis du deine Kräfte wiedergefunden hast.«
    »Nein…«, stöhne sie. Sie schluchzte, verbarg ihr Gesicht im Kopfkissen. »Tu das nicht … bitte. Ihr Guten Seelen, so helft mir doch. Nein…«
    Und dann war sie wieder bewußtlos. Hinübergewechselt in das Reich der Visionen. Sie erschlaffte, war reglos wie der Tod und starrte an die Decke. Kahlan gab ihr einen Kuß auf die Wange.
    Prinz Harold wartete draußen vor der Tür im Dunkeln. »Wie geht es meiner Schwester?«
    »Unverändert, fürchte ich. Doch verlier nicht die Hoffnung. Sie wird sich erholen.«
    »Kahlan, du mußt tun, worum sie dich bittet. Sie ist Königin.«
    »Warum kannst du nicht König werden? Das würde viel mehr Sinn ergeben.«
    »Ich muß weiter für unser Volk kämpfen, für die gesamten Midlands. Diesem Kampf kann ich mich nicht widmen, wenn ich mich gleichzeitig mit der Sorge um das Amt des Königs belaste. Ich bin Soldat und möchte so dienen, wie ich es am besten kann. Das ist meine Bestimmung. Du bist eine Amnell, Tochter des Königs Wyborn, du mußt Königin von Galea werden.«
    Kahlan wollte ihr langes Haar über die Schulter werfen, doch es war nicht da. Es fiel schwer, die lebenslangen Gewohnheiten abzulegen, zu vergessen, daß man ihr den Kopf geschoren hatte.
    »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte sie und ging.
    Wieder stand sie vor dem Kamin, der einzigen Lichtquelle im Gastraum, starrte in die Flammen, beobachtete, wie die einst lebendigen Scheite zu Asche wurden. Jeder ging ihr aus dem Weg und überließ sie sich selbst.
    Nach einer Weile bemerkte sie, daß Zedd neben ihr stand. Sie gewöhnte sich erst allmählich daran, daß er diese elegante Kleidung trug.
    Er hielt ihr seine Tasse hin. »Warum nimmst du nicht einen Schluck Gewürztee?«
    Sie sah nicht von den Flammen auf. »Nein, danke.«
    Er rollte die Tasse zwischen seinen Händen hin und her. »Kahlan, du mußt aufhören, dir die Schuld zu geben, Es war nicht dein Fehler.«
    »Lügen stehen dir nicht gut, Zauberer. Ich habe den Blick in deinen Augen gesehen, als ich es dir erzählt habe. Hast du das schon vergessen?«
    »Das habe ich dir bereits erklärt. Du weißt, daß ich unter dem Bann der drei Magierinnen stand, den nur ein großer emotionaler Schock brechen konnte. Zorn vermochte das, doch ist der Zorn erst einmal ausgelöst, muß man ihn ungehemmt wüten lassen, wenn er den Bann brechen soll. Ich habe dir bereits erklärt, wie leid es mir tut, was ich dir angetan habe.«
    »Ich habe den Blick in deinen Augen gesehen. Du wolltest mich töten.«
    Er sah sie unter seinen Brauen hervor an. »Ich mußte es tun, Mutter Konfessor…«
    »Kahlan. Ich habe es dir erklärt, ich bin nicht mehr die Mutter Konfessor.«
    »Nenn dich, wie du willst, aber du bist immer die, die du bist. Den Namen zu leugnen ändert nichts daran. Und wie gesagt, ich mußte es tun. Um einen Todesbann auszulösen, muß die Person, die verzaubert werden soll, irgendwie überzeugt werden, daß sie sterben wird, sonst funktioniert er nicht.
    Als ich durch die Wut dann mein Gedächtnis wiedergefunden hatte, wußte ich, daß ich einen Todesbann benutzen mußte, daher habe ich einfach das, was gerade geschah, dazu benutzt, das Nötige zu tun. Es war eine Verzweiflungstat. Hätte ich es anders gemacht, wären die Menschen nicht überzeugt gewesen, Zeugen deiner Enthauptung zu sein.«
    Kahlan fröstelte, sobald sie an diese Art von Magie dachte. Die eisige Berührung durch den Todesbann würde sie ihr Lebtag nicht vergessen.
    »Du hättest Magie benutzen und statt dessen diesen Rat des Bösen vernichten sollen. Du hättest mir erspart, diese Männer umzubringen.«
    »Dann hätte jeder gewußt, daß du noch lebst. Alle, die dort waren, waren von einem wahnhaften Haß ergriffen. Hätte ich das getan, dann hätten wir die gesamte Armee und Zehntausende von Menschen auf den Fersen gehabt. So verfolgt uns niemand. Jetzt können wir weiter das tun, was nötig ist.«
    »Du kannst allein weitermachen. Ich habe die Sache der Guten Seelen aufgegeben.«
    »Kahlan, du weißt, was geschieht, wenn du aufgibst. Du selbst bist letzten Herbst nach Westland gekommen, um mich zu suchen und mir genau das zu sagen. Du hast dazu beigetragen, mich zu überzeugen, daß wir dem Feind den Sieg

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