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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3
Autoren: Terry Goodkind
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gibt’s denn?«
    »Da ist ein großes Tier in den Bäumen. Ich glaube, es könnte vielleicht ein Bär sein oder noch was Schlimmeres. Ich glaube, du mußt dein Schwert rausholen und nachsehen gehen.«
    Er lachte. »Ein Bär? Hier drinnen?« Wieder lachte er. »Das hier ist ein Garten in einem Haus, Rachel. In solchen Gärten gibt es keinen Bären. Vielleicht war es ein Schatten. Das Licht kann einen manchmal ziemlich täuschen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Ch … Vater. Es hat mich angesehen.«
    Lächelnd strich er ihr erneut durchs Haar, dann legte er ihr seine große Hand auf die Wange und drückte ihren Kopf an sein Bein. »Dann bleibst du eben bei mir, und das Tier wird dir nichts tun.«
    Sie nuckelte an Saras Fuß und nickte, derweil er ihren Kopf an sein Bein drückte. Jetzt, wo sie seine Hand spürte, hatte sie nicht mehr so viel Angst, deshalb sah sie noch einmal zu den Bäumen hinüber.
    Das dunkle Etwas, größtenteils von einer der efeubewachsenen Mauern verborgen, huschte näher herbei. Rachel biß fester auf Saras Fuß und stieß ein leises Winseln aus, während sie zu Chase aufsah. Er zeigte gerade auf die Kästchen.
    »Und was war dieses Ding, dieser Stein oder Schmuckstein, oder was das war? Stammte der aus dem Kästchen?«
    Zedd nickte. »Allerdings. Aber solange ich mir nicht ganz sicher bin, möchte ich mich nicht dazu äußern. Jedenfalls nicht laut.«
    »Vater«, jammerte Rachel. »Es kommt näher.«
    Er blickte nach unten. »Gut. Behalte es für mich im Auge.« Er sah den Zauberer wieder an. »Was soll das heißen, du willst dich nicht dazu äußern? Hat es deiner Ansicht nach etwas damit zu tun, daß der Schleier vor der Unterwelt einen Riß bekommen haben könnte?«
    Zedd runzelte die Stirn, rieb sich das glattrasierte Kinn mit den dürren Fingern und betrachtete den schwarzen Edelstein, der vor dem offenen Kästchen lag. »Genau das befürchte ich.«
    Rachel blickte zur Mauer hinüber, um nachzusehen, wo dieses schwarze Etwas steckte. Sie zuckte zusammen, als sie sah, wie Hände über die Mauerkante griffen. Es war noch näher gekommen.
    Aber das waren gar keine Hände. Es waren Krallen. Lange, gebogene Krallen.
    Sie schaute hoch zu Chase, betrachtete seine Waffen, um sich zu vergewissern, ob er genug davon hatte. Er hatte Messer, eine Menge Messer rings um seine Hüfte, trug ein Schwert über seine Schulter geschnallt, in seinem Gürtel steckte eine große Axt, und ein paar andere Dinge, die wie Keulen mit spitzen Dornen aussahen, hingen zusätzlich noch daran. Und auf dem Rücken trug er eine Armbrust. Hoffentlich reichte das.
    Anderen Männern jagten diese Waffen Angst ein, doch das dunkle Etwas, das immer näher kam, schienen sie nicht abzuschrecken. Und der Zauberer hatte nicht mal ein Messer. Er trug nur diesen einfachen, dunkelbraunen Umhang. Und war auch noch dünn. Nicht so stark wie Chase. Aber Zauberer besaßen magische Kräfte. Vielleicht konnte er das Ding mit seinen magischen Kräften verscheuchen.
    Magie! Rachel fiel der magische Feuerstab ein, den ihr der Zauberer Giller geschenkt hatte. Sie griff in ihre Tasche und umfaßte ihn.
    Vielleicht brauchte Chase ihre Hilfe. Sie würde niemals zulassen, daß dieses Etwas ihrem neuen Vater weh tat. Sie wollte tapfer sein.
    »Ist er gefährlich?«
    Zedd lugte unter seinen Brauen hervor zu Chase hinauf. »Wenn er das ist, wofür ich ihn halte, und er in die falschen Hände fällt, dann wäre ›gefährlich‹ eine maßlose Untertreibung.«
    »Dann sollten wir ihn in ein tiefes Loch schmeißen oder ihn zerstören.«
    »Ausgeschlossen. Vielleicht brauchen wir ihn noch.«
    »Und wenn wir ihn verstecken?«
    »Darüber denke ich gerade nach. Die Frage ist nur: wo? Denn dabei muß man verschiedene Dinge berücksichtigen. Zuerst muß ich Adie nach Aydindril bringen und mit ihr zusammen die Prophezeiungen durchgehen, ehe ich mit Gewißheit sagen kann, was mit dem Stein zu tun ist – oder mit den Kästchen.«
    »Und bis dahin? Bis du es weißt?«
    Rachel sah hinüber zu dem dunklen Etwas. Das legte die Krallen auf die Oberkante der Mauer, hob den Kopf und blickte ihr genau in die Augen.
    Das Etwas grinste sie an und zeigte dabei seine langen, spitzen Zähne. Ihr stockte der Atem. Seine Schultern schüttelten sich. Es lachte. Rachel riß die Augen weit auf, so weit es eben ging. Ihr Herzschlag erzeugte ein dumpfes Rauschen in ihren Ohren.
    »Vater…«, jammerte sie mit leiser Stimme.
    Er blickte nicht nach unten. Er
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