Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
allen Seiten, bevor es auf den Boden schlug. Es heulte vor Lachen, derweil es mit dumpfem Schlag rauchend landete.
    Dann geschah noch etwas anderes, Rachel konnte nicht genau erkennen, was, aber das Wesen blieb mit ausgestreckten Armen stecken, so als wollte es losrennen, doch seine Füße klebten fest. Heulend wand es sich, kam allerdings nicht von der Stelle. Zedds Arme wirbelten im Kreis herum, dann reckte er sich noch einmal nach vorn. Der Boden bebte wie nach einem Donnerschlag, und Lichtblitze schlugen in das Wesen ein. Es lachte, dann gab es ein Geräusch, als würde Holz brechen, und das Etwas stürzte sich auf Zedd.
    Zedd ging weiter. Das Wesen blieb stehen und legte die Stirn in Falten. Dann blieb der Zauberer stehen und streckte die Arme noch einmal nach vorn. Ein entsetzlicher Feuerball wirbelte durch die Luft auf das Wesen zu, welches auf Zedd zugerannt kam. Der Feuerball erzeugte ein lautes Kreischen und wurde auf seinem Weg zu dem dunklen Wesen immer größer.
    Der Aufprall war so heftig, daß der Boden bebte, das blaugelbe Licht so grell, daß Rachel die Augen zusammenkneifen mußte. Der Feuerball verbrannte an Ort und Stelle und rief ein lautes Donnern hervor.
    Qualmend trat das Wesen aus dem Feuer. Vor Lachen schüttelten sich seine Schultern. Die Flammen erloschen, als wären es nur Funken gewesen.
    »Verdammt«, meinte der Zauberer und ging weiter rückwärts.
    Rachel hatte keine Ahnung, was damit gemeint war, Chase hatte Zedd jedoch gebeten, es vor ›kleinen Ohren‹ nicht zu sagen. Wieso, wußte sie ebensowenig. Das wellige, weiße Haar des Zauberers war völlig zerzaust und stand büschelweise in alle möglichen Richtungen ab.
    Rachel und Chase befanden sich jetzt auf dem Weg zwischen den Bäumen, hatten fast die Tür erreicht. Zedd kam unter den Blicken des Wesens rückwärts auf sie zu. Als Zedd stehenblieb, griff das Wesen erneut an.
    Eine Feuerwand schoß vor ihm in die Höhe. Die Luft stank nach Rauch und war von tosendem Lärm erfüllt. Das Wesen trat durch die Feuerwand hindurch. Zedd erzeugte noch eine weitere, und auch durch die trat es hindurch.
    Als der Zauberer sich wieder in Bewegung setzte, blieb es bei einer niedrigen, efeubewachsenen Mauer stehen und beobachtete ihn. Dicke Schlingpflanzen lösten sich aus eigener Kraft von der Mauer und begannen plötzlich, immens schnell zu wachsen. Sie umschlangen das dunkle Wesen und wickelten es völlig ein. Zedd hatte Rachel und Chase fast erreicht.
    »Wohin?« fragte ihn Chase.
    Zedd drehte sich um. Er wirkte erschöpft. »Mal sehen, ob wir es hier einschließen können.«
    Das Wesen zerrte an den Schlingpflanzen, die es zu Boden rissen, und während es sich damit beschäftigte, sie mit seinen Krallen zu durchtrennen, traten die drei durch das große Tor hinaus. Chase und Zedd packten jeweils eine der großen goldenen Metalltüren und knallten sie zu.
    Von der anderen Seite erscholl ein Heulen, dann schepperte es laut. Eine riesige Beule drückte sich durch die Tür und stieß Zedd zu Boden. Chase stemmte sich, eine Hand auf jedem Flügel, mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, derweil das Wesen von der anderen Seite dagegen trommelte.
    Ein entsetzliches Kreischen drang durch das Metall, während das Vieh sich in der Tür verkrallte. Chase war schweiß- und blutüberströmt. Zedd war mit einem Satz auf den Beinen und half Chase, die Tür zuzuhalten.
    Eine Kralle steckte in der Ritze zwischen den beiden Flügeln und glitt nach unten. Dann kam eine weitere von unten herauf. Rachel konnte das Wesen durch die Tür hindurch lachen hören. Chase stöhnte und drückte. Die Türen ächzten.
    Der Zauberer trat zurück und streckte beide Arme aus, als wolle er sich gegen die Luft stemmen. Das Ächzen hörte auf. Das Geheul des Wesens wurde lauter.
    Zedd packte Chase am Ärmel. »Nichts wie weg hier.«
    Chase trat von der Flügeltür zurück. »Wird die Tür es zurückhalten?«
    »Vermutlich nicht. Wenn es auf dich losgeht, geh langsam. Mit Laufen oder Stehenbleiben erregst du seine Aufmerksamkeit. Erzähl das jedem, den du triffst.«
    »Zedd, was ist das für ein Monster?«
    Dann krachte es erneut, und in der Tür zeigte sich eine weitere Riesendelle. Die Krallenspitzen durchstießen das Metall und fetzten Risse in die Tür. Der tosende Lärm ließ Rachels Ohren schmerzen.
    »Verschwindet! Sofort!«
    Chase legte Rachel eine Hand um die Hüfte, hob sie hoch und stürzte den Korridor entlang.

2. Kapitel
    Durch den derben Stoff seines Gewandes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher