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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende
Autoren: Jason Dark
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aber gekidnappt«, sagte ich.
    »Ich konnte es nicht vermeiden. Er brauchte mich als Pfand. Er ist mächtig, sehr sogar.«
    »Auch jetzt, wo sich das Schwert in Yakups Besitz befindet?«
    Shao nickte. »Bisher hat er offen angegriffen. Möglicherweise wird er sich nun auf andere Tricks besinnen. Wir werden es sehen. Aber die Chance, Amaterasu zu befreien, ist gestiegen. Das solltet ihr nicht vergessen. Es fehlt noch der Spiegel.«
    »Und die Chance für eine Rückkehr zu mir auch, nicht wahr?« fragte Suko sofort.
    »Ja, das ebenfalls.«
    Wir gingen noch ziemlich lange. Ich fühlte mich regelrecht kaputt und war froh, als wir das Flugzeug endlich erreichten. Im Schein einer Lampe untersuchte es Chinok genau.
    Wir warteten ab. Der Wind hatte noch mehr aufgefrischt. Er heulte nun über die freie Fläche und trieb Schleier aus Schnee und kleinen Eiskristallen vor sich her.
    Frierend warteten wir auf eine Nachricht unseres Piloten. »Wir werden es versuchen«, sagte Chinok.
    »Es bleibt uns auch keine andere Wahl«, grinste ich.
    »Hör auf, du Witzbold.«
    Wir stiegen ein. Zum Glück war die Maschine groß genug, um uns zu fassen.
    Yakup hatte sein Schwert neben sich gelegt. Er bewachte es wie seinen Augapfel. In seinen Augen lag ein dunkles Feuer. Ein Gefühl, das von innen her kam.
    Suko hatte mitgeholfen, die Propeller zu säubern. Jeder hoffte, daß wir es packten und auch dem Sturm entwischten, dessen Böen bereits am Rumpf der Maschine rüttelten.
    Zuletzt stieg Chinok ein. »Dann drückt mal die Daumen«, verlangte er, als er die Motoren startete.
    Nichts, was wir lieber getan hätten. Es klappte noch nicht sofort. Die Kälte machte sich bemerkbar. Nach einer Weile aber hörte sich das Geräusch gefälliger an. Unsere blassen Gesichter entspannten sich ein wenig. Wir hatten insofern Glück, daß wir mit dem Wind starten konnten. Chinok packte es tatsächlich, die Maschine in die Höhe zu bekommen, trotz des holprigen Bodens.
    Als wir uns in der Luft befanden und sogar die dichte Wolkendecke durchstoßen hatten, hielt sich keiner mehr zurück. Wir klatschten Beifall, doch unser Pilot wehrte ab.
    »Noch sind wir nicht an der Air Base.«
    »Das schaffen wir auch«, rief ich.
    Mein Optimismus war berechtigt, denn wir landeten noch in der Nacht sicher auf den Rollbahnen des Stützpunktes.
    ***
    Schweigen lag über dem Kloster!
    Es war nicht allein das Schweigen der Nacht, sondern ein dumpfes Gefühl, dem keiner der dort lebenden Ninja entweichen konnte. Am Morgen blieb diese Ahnung ebenfalls noch. Sie sprachen nicht darüber, nur ihren Gesichtern war abzulesen, daß sie sich längst nicht so wohl fühlen wie sonst.
    Da stimmte etwas nicht…
    Der Meinung war auch Ali. Da er der Benjamin im Kloster war, hütete er sich, seine Ansichten zu laut kundzugeben. Er ging der normalen Arbeit nach, denn für diesen Tag war er in der Küche eingeteilt worden, um die Mahlzeiten zu bereiten.
    Zu Mittag gab es Gemüse, das Ali sorgfältig putzte, würzte und dazu einen Naturreis kochte.
    Die Ninja aßen schweigend. Keiner erwähnte ihren Anführer Yakup, doch jeder wußte, wie schwer er es auf der Suche nach dem Schwert der Sonnengöttin haben würde.
    Nach dem Essen meditierten die Ninja.
    Auch Ali hätte sich der Meditation hingeben müssen. Er hatte es auch vor, nur schaffte er es nicht.
    Eine Aufregung wie diese hatte er seit langem nicht mehr gespürt. Es kam ihm vor, als würde in seinem Innern etwas kochen, das nicht mehr zum Stillstand gebracht werden konnte.
    In der Küche hielt er sich auf. Im Kloster war es still geworden. Die Brüder und Mitkämpfer hatten sich in die Zellen zurückgezogen, wo sie meditierten.
    Ali erledigte seine Arbeit, räumte Geschirr in die Regale, dann verließ er den Raum.
    Er schritt durch die Gänge des Schweigens. Nicht einmal das Ticken einer Uhr war zu hören.
    Einmal begegnete ihm ein Ninja. Der Freund lächelte ihm zu, bevor er fast lautlos hinter seiner Zellentür verschwand.
    Auch Ali schlug den Weg zur Zelle ein. Er mußte dorthin, er wollte zwischen den kargen vier Wänden bleiben, obwohl er davon ausging, dort keine Ruhe zu finden.
    Äußerlich ja, innerlich war es anders. Seine Seele und sein Gefühl beschäftigten sich mit ganz anderen Problemen, die sich zwar vielschichtig darstellten, sich jedoch auf einen Begriff reduzieren ließen: Yakup!
    Er war in Shimadas Festung verschwunden, und sie gab es ebenfalls nicht mehr. Sie war auf die große Reise gegangen, eingetaucht in
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