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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende
Autoren: Jason Dark
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dieser Gegenstand steckte zu mehr als zwei Dritteln seiner Größe innerhalb der Steinpyramide. Es war nicht nur irgendein Schwert, es war das Schwert, die Waffe, auf die es ankam.
    Urplötzlich erwachte der Schlafende. Er setzte sich auf; ein Schrei wehte aus seinem Mund.
    Erschreckt und wissend zugleich. Ja, der Traum hatte es ihm verdeutlicht. Plötzlich wußte er Bescheid.
    Es war das Schwert der Sonnengöttin Amaterasu!
    ***
    Yakup Yalcinkaya senkte den Kopf und preßte die Hände gegen die Wangen. Er blieb auf dem harten Lager sitzen, der Traum war einfach zu intensiv gewesen, um mit ihm so einfach fertig zu werden. Yakup wußte genau, daß ihm die Sonnengöttin Amaterasu eine Botschaft hatte zukommen lassen wollen. Es ging um ihre Waffe!
    Sie allein konnte es schaffen, die lebende Legende Shimada aus dem Weg zu räumen. Nur sie und keine andere. Keine andere Waffe würde so etwas fertigbringen, nur das Schwert der Sonnengöttin Amaterasu. Yakup wußte dies. Immer wieder hatte er versucht, das Schwert zu finden. Bisher war es ihm nicht gelungen, das Versteck herauszufinden, nun wußte er Bescheid.
    Seine Hände sanken nach unten, der Körper streckte sich. Hochaufgerichtet hockte er auf der Bettkante und dachte über den Traum nach. Seine Lippen bewegten sich dabei, sehr leise, nur für ihn hörbar sprach er den Namen des Schwertes aus.
    Es hatte einen bestimmten Namen bekommen. Die Japaner nannten es Kusanagino-tsurugi, das Schwert, das Gras schneidet. Es war die Angriffswaffe der Göttin gewesen, den Fächer hatte sie derweil als Abwehrwaffe benutzt.
    Sie besaß das Schwert nicht mehr. Sie war in das Dunkle Reich gestoßen worden, wo ihre Macht Grenzen gefunden hatte. Ihre Gegner, zu denen Shimada, der Samurai des Satans oder die lebende Legende gehörte, waren stärker gewesen als sie, und auch der Sturmgott Susanoo hatte einiges zu ihrer Verbannung beigetragen. Das Schwert allerdings war nicht in die Hände ihrer Freunde gefallen. Wer es versteckt hatte und an welchem Ort genau, das wußte niemand. Nur Yakup hatte es im Traum gesehen.
    In einer Wüste aus Eis, in einem menschenfeindlichen Gebiet, hatte es seine Heimat gefunden.
    Yakup erhob sich.
    Er war ein hochgewachsener Mann, mit einem Körper, den man als ideal bezeichnen konnte. Ein Kämpfer durch und durch, ein Ninja, ein Meister auf diesem Gebiet, obwohl er kein Japaner war, sondern Türke und in einem Kloster in den Bergen östlich von San Francisco lebte. Breite Schultern, schmale Hüften, ein kantiges Gesicht mit sonnenbrauner Haut und einer Haarfarbe, die so gar nicht zu ihm passen wollte. Ebensowenig wie die strahlend blauen Augen unter den ebenfalls hellen Brauen. Yakup trug ein dunkles Hemd, das bis über seine Hüften fiel. Die dunkle Hose paßte ebenfalls dazu. Er wirkte in dieser Kleidung wie ein lebender Schatten.
    Das alte Kloster wurde nicht nur von ihm bewohnt. Yakup hatte in den letzten Jahren so etwas wie eine Ninja-Schule eingerichtet. In den Räumen bildete er die Männer aus und brachte ihnen nicht nur die Technik des Kampfes bei, er sorgte auch dafür, daß die innere Einstellung stimmte, denn in einem gestählten Körper mußte ein positiver Geist leben. Es ging ihnen nicht um die Gewalt, sie waren friedlich. Wurden sie aber angegriffen, dann schlugen sie auch zurück. Das hatte Yakup in der Vergangenheit mehr als einmal beweisen müssen, vor allen Dingen in der Zeit, als Jane Collins, die Detektivin, bei ihm gewohnt hatte.
    Sie hatte sich einsam gefühlt, und sie war wieder zurück nach London zu John Sinclair gegangen. Dort lag ihre Welt, und nur dort fühlte sie sich wohl.
    Ihr Weggehen hatte Yakup schwer getroffen, doch er hatte sich daran gewöhnt und es mit Würde getragen.
    Der Ninja verließ seine schlichte Liegestatt. Überhaupt gab es in dem Kloster keinen Prunk. Alles war schlicht eingerichtet worden, angefangen bei den Trainingsräumen bis hin zu den Kammern, die als Schlafstätte dienten. Vor einem schmalen Fenster blieb Yakup stehen. Er dachte auch über die Stimmen nach, die er gehört hatte. Es waren Schreie gewesen, und er wußte, wer sie ausgestoßen hatte.
    Noch unter den offiziellen Kellerräumen und nur erreichbar durch einen Schacht lagen die Toten, die Vorgänger, die Gründer des Klosters. Beerdigt und hingelegt in einem Baum, dessen Geäst die Leichen hielt. Sie waren es, die sich aus dem Jenseits gemeldet hatten, ihre geisterhaften Stimmen hatten Yakup die Träume geschickt, und er wußte auch, daß es
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