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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht
Autoren: Anne Bishop
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eng an seine Brust. »Was hältst du davon, wenn wir die Türen verschließen, ins Bett gehen und uns die restliche Nacht lang lieben?«
    »Wird das der außergewöhnliche oder der gewöhnliche Teil unseres Lebens?«, fragte sie, wobei gleichzeitig Lachen, Lust und Liebe in ihren saphirblauen Augen tanzten.
    Er grinste. »Beides.«

17
    Da Daemon zu nervös war um still zu stehen, schlich er in dem Zimmer hin und her, das auf die Steinplattenterrasse an der Rückseite der Burg hinausführte. Es war nicht ungewöhnlich für einen Mann, vor der Hochzeit das reinste Nervenbündel zu sein, selbst wenn er bereits mit der Frau, die er liebte, verheiratet war. Und bei wie vielen Männern waren schon Feuer speiende Drachen und Menschen fressende Wildkatzen anwesend, während die Eheversprechen abgegeben wurden?
    Doch wahrscheinlich hätte er Jaenelle nicht anfauchen sollen, als sie vorgeschlagen hatte, dass er seinen Ehering abnahm, damit sie ihn ihm erneut an den Finger stecken konnte. Zur Hölle mit den Gästen, er würde seinen Ehering ganz bestimmt nicht hergeben!
    »Möchtest du einen Brandy?«, fragte Saetan, dessen höflicher Tonfall seine Belustigung noch unterstrich.
    »Nein«, knurrte Daemon.
    »Ein Beruhigungsmittel?«
    »Nein.«
    »Eine Kopfnuss?«
    Daemon starrte seinen Vater wütend an. »Du findest das wohl äußerst komisch!«
    »Ach, dazu habe ich ja wohl alles Recht«, erwiderte Saetan trocken.
    Auf einmal hatte Daemon das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er blieb jäh stehen.
    »Möchtest du mir etwas sagen?«, wollte Saetan wissen.
    »Nein«, sagte er argwöhnisch.
    »Tja, da die Gäste alle versammelt sind, und Jaenelle ebenfalls bald eintreffen wird, sollten wir uns hinausbegeben und euch verheiraten. Noch mal.«
    Daemon zuckte zusammen. »Es ist ja nicht so, dass wir nicht … Ich meine, ich wollte es dir schon vorher sagen … Ach, beim Feuer der Hölle!«
    Saetan lachte. »Bloß gut, dass ihr bereits verheiratet seid.
Wenn deine Nerven sich nicht beruhigen, wirst du heute Abend zu nichts zu gebrauchen sein.«
    »Danke. Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen.«
    Saetans Belustigung verschwand. »Ich habe Vertrauen in dich, Prinz. Mehr als du denkst.« Er ging zu der Glastür.
    »Warte.« Daemon durchquerte das Zimmer und trat an die Seite seines Vaters. »Es gibt da zwei Dinge, die ich dir sagen wollte.« Er zögerte, da er nicht wusste, womit er anfangen sollte. »Letzte Woche kam Lady Zhara im Auftrag sämtlicher Königinnen in Dhemlan zu mir. Sie haben mich gebeten, der Kriegerprinz von Dhemlan zu werden.« Er stieß ein leises Schnauben aus. »Vermutlich liegt es mehr an ihrer Angst vor mir, als an dem echten Wunsch, mich zum Herrscher zu machen …«
    »Aber?«
    Daemon sah zur Tür hinaus. Die Königinnen, welche die anderen Territorien beherrschten, befanden sich dort drau ßen und unterhielten sich lachend. Die stärksten Kriegerprinzen im ganzen Reich waren dort draußen. Sie alle waren durch die Frau miteinander verbunden, die das Herz von Kaeleer war. Genau so, wie er sich durch sie mit ihnen allen verbunden fühlte.
    »Aber das war deine Stellung«, sagte er.
    »Richtig. Es war meine Stellung.« Saetan hielt inne. »Wird es die deine werden? Wirst du sie annehmen?«
    »Ich habe Zhara gesagt, dass ich darüber nachdenke, aber ich erst eine Entscheidung fällen werde, wenn Jaenelle und ich aus unseren Flitterwochen zurück sind.«
    »Wirst du annehmen?«
    Er atmete tief durch. »Ja, ich werde annehmen. Es … fühlt sich richtig an.«
    Saetan legte Daemon eine Hand auf die Schulter. »Meiner Meinung nach ist es die richtige Entscheidung. Für dich - und für Dhemlan. Aber erwarte bloß nicht von Jaenelle, dass sie sich freut, wenn sie sich für einen Haufen formeller Anlässe herausputzen muss.«
    »Das hat sie mir bereits erklärt.«

    Nachdem Saetan Daemon mitleidig auf die Schulter geklopft hatte, trat er zurück. »Was ist die zweite Sache?«
    Das war schwieriger. Wenn Jaenelle gewollt hätte, dass alle erfuhren, weshalb sie nicht länger ihre mitternachtsschwarzen Juwelen trug, hätte sie es ihren Freunden und ihrer Familie längst gesagt. Vielleicht hatte sie Angst, ihnen zu offenbaren, dass sie wieder genau so sein könnte, wie sie einmal gewesen war. Vielleicht befürchtete sie, dass die anderen es dann so sehr wollen würden, dass sie nachgeben würde, anstatt auf ihre eigenen Wünsche zu hören. Doch Saetan musste es wissen. Er musste zumindest so viel erfahren,
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