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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung
Autoren: Anne Bishop
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gegen ihn ankämpft … sie schreit, und er fleht sie um Vergebung an … ein schmales Bett mit Laken aus Seide … ein üppiges Bett mit Stricken … vergib mir, vergib mir … er presst sie mithilfe seines Körpers zu Boden … was hat er getan? … war sie in Sicherheit? … ging es ihr gut? … ein üppiges Bett aus Stein … seidene Laken mit Stricken … der Schrei eines Kindes… so viel Blut… du bist mein Instrument … vergib mir, vergib mir … Was hat er getan?
    Surreal ließ sich gegen die Wand sinken und lauschte Daemons gedämpftem Schluchzen. Wer hätte gedacht, dass der Sadist derart verletzlich sein konnte? Sie und Deje verfügten über ausreichend Heilkunst, um seinen Körper wiederherzustellen, aber keine von ihnen konnte seine seelischen Schmerzen lindern. Anstatt stärker zu werden, wurde er immer zerbrechlicher.
    Die ersten Tage, nachdem sie ihn hierher gebracht hatte, hatte er ständig nachgefragt, was geschehen sei. Doch sie konnte ihm nur sagen, was sie selbst wusste.
    Zusammen mit dem dämonentoten Mädchens Rose war sie in Briarwood eingedrungen und hatte dort den Krieger getötet, der Jaenelle vergewaltigt hatte. Anschließend hatte sie Jaenelle zu der heiligen Stätte gebracht, die Cassandras Altar genannt wurde. Dort war Daemon zu ihnen gestoßen. Cassandra hatte sich ebenfalls in der heiligen Stätte befunden, und Daemon hatte ihnen befohlen, den Altarraum zu verlassen, damit er in aller Ruhe versuchen konnte, Jaenelles
Selbst wieder mit ihrem Körper zu vereinen. In der Zwischenzeit hatte Surreal der ›Rettungstruppe‹ von Briarwood Fallen gestellt. Als die Männer auftauchten, hatte die junge Frau sie so lange aufgehalten, wie es in ihrer Macht stand. Schließlich hatte sie sich jedoch in den Altarraum zurückziehen müssen. Zu diesem Zeitpunkt waren Cassandra und Jaenelle verschwunden, und Daemon konnte sich kaum mehr aufrecht halten. Surreal und Daemon waren mit den Winden zurück nach Beldon Mor gereist und hatten sich die letzten drei Wochen in Dejes Haus des Roten Mondes versteckt gehalten.
    Das war alles, was Surreal ihm sagen konnte, und es war nicht das, was er eigentlich hören wollte. Sie konnte ihm nicht berichten, dass Jaenelle wohlauf war und sich in Sicherheit befand. Je mehr er sich selbst zu entsinnen versuchte, desto mehr schien seine Erinnerung in winzige Fragmente zu zerbersten. Doch er besaß immer noch die Kraft der schwarzen Juwelen und war in der Lage, seine ganze zerstörerische dunkle Energie freizusetzen. Nicht auszudenken, wenn er den letzten Halt verlor und dem Wahnsinn verfiel …
    Surreal wandte sich um, als sie auf der Treppe am Ende des schwach erleuchteten Korridors leise Schritte hörte. Sadis Schluchzen hinter der geschlossenen Tür verstummte.
    Mit ein paar schnellen, lautlosen Bewegungen war Surreal am Fuß der Treppe und baute sich vor der Frau auf, die dort stand. »Was willst du, Deje?«
    Das Geschirr auf Dejes Tablett klapperte. Sie zitterte am ganzen Körper »Ich … ich dachte …« Zur Erklärung hob sie das Tablett in die Höhe. »Belegte Brote. Etwas Tee. Ich …«
    Surreal runzelte die Stirn. Weshalb starrte Deje ihre Brüste an? Es war nicht der abschätzende Blick einer Bordellbesitzerin, welche die weiblichen Attribute eines ihrer Mädchen begutachtete. Und warum war Deje derart verängstigt?
    Surreal sah nach unten. Mit der Hand hielt sie ihren Lieblingsdolch umklammert, dessen Spitze an dem grauen Juwel ruhte, das an einer goldenen Kette über den Rundungen ihres Busens hing. Sie war sich nicht bewusst gewesen, den Dolch
oder das graue Juwel herbeigerufen zu haben. Die Störung hatte sie verstimmt, doch …
    Rasch ließ Surreal die Waffe verschwinden und raffte ihr Hemd am Ausschnitt zusammen, um das Juwel zu verbergen, bevor sie Deje das Tablett abnahm. »Es tut mir Leid. Ich bin ein wenig nervös.«
    »Grau«, flüsterte Deje. »Du trägst Grau.«
    Surreal versteifte sich. »Nicht, wenn ich in einem Haus des Roten Mondes arbeite.«
    Deje schien ihre Worte nicht gehört zu haben. »Ich wusste nicht, dass du so stark bist.«
    Das Tablett in der linken Hand, ließ Surreal ihre Rechte, die den Dolch noch immer fest umklammert hielt, möglichst locker an der Seite herabbaumeln. Wenn es sein musste, würde sie dafür sorgen, dass es schnell und sauber geschah. So viel schuldete sie Deje.
    Sie betrachtete forschend Dejes Gesicht, während diese im Geist die Informationsfetzen zusammensetzte, die sie über die Hure namens Surreal
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