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Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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übertragen, als es klopfte.
    Miss Cornfield schaute auf. „Der Besuch ist da“, sagte sie und klatschte in die Hände.
    Es klopfte ein zweites Mal.
    „Herein!“, rief die Lehrerin.
    Die Tür ging auf.
    Ein Mann mit Schlapphut, grauem Kittel und Lederstiefeln schlurfte über den abgeschabten Parkettboden. Er erinnerte Benni an ein Bilderbuch, aus dem ihm seine Mutter vorgelesen hatte, als er noch klein war. Darin gab es einen Mann, der im Wald wohnte, sich von Pilzen und Beeren ernährte und mit niemandem redete außer mit den Wölfen, die nachts um seine Hütte streunten.
    „Gestatten, Morrison“, sagte der Mann und machte eine kleine Verbeugung. Die Klasse kicherte.
    „Mortimer Morrison, Inhaber der magischen Zoohandlung“, nuschelte der Besucher.
    Benni kniff die Augen zusammen. Diesen Mann kannte er doch! Das war der komische Kauz, der am Lenkrad des bunten Omnibusses gesessen hatte!
    „Mr. Mortimer Morrison wird uns in diesem Schuljahr mit magischen Tieren versorgen“, erklärte Miss Cornfield vergnügt.
    „Waaas?“, fragte Anna-Lena.
    „Magische Tiere!“, wiederholte Miss Cornfield geduldig. „Er versorgt uns mit magischen Tieren!“
    „Was heißt das?“, rief Silas. „Weiße Kaninchen und so?“
    „Was? Wir sollen Zaubern lernen?“, gluckste Max.
    Schoki zog sich die Strickmütze vom Kopf und warf sie durch den Raum. „Abrakadabra! Mütze, sei eine Taube!“, rief er.
    Jo schnaubte. „Magische Tiere, so was gibt es doch nicht“, murmelte er und streckte seine Beine so ungünstig zur Seite, dass Schoki darüberstolperte, als er seine Mütze zurückholte.

    In der Klasse brach ein Tumult aus.
    Mr. Morrison stand ein wenig verlegen neben der Lehrerin und knetete seine Hände.
    Helenes Finger schnellte nach oben. „Das wird dem Herrn Direktor Siegmann aber gar nicht gefallen“, japste sie. Sie saß mit ihrem rosafarbenen Seidenkleid ganz vorne auf der Stuhlkante und wippte vor und zurück.
    Miss Cornfield zog die Augenbraue hoch. „Siehst du ihn hier irgendwo?“, fragte sie und drehte sich einmal um die eigene Achse. Der Schal flog durch die Luft. „Der Direktor ist auf einem Kongress, meine Liebe. Das steht am Schwarzen Brett im Lehrerzimmer.“
    „Aber, aber“, stotterte Helene, „morgen ist Herr Siegmann doch wieder da.“
    „Was kümmert uns morgen“, sagte Miss Cornfield kühl. „Mr. Morrison beehrt uns heute mit seinem Besuch. Und er ist nicht allein hier. Also setzt euch und benehmt euch gefälligst etwas höflicher. Mr. Morrison?“

    Der Mann hob den Kopf. „Soll ich sie holen?“, raunte er.
    Sie? Wen meinte er damit? Benni fielen die Käfige und dunklen Schatten ein, die er gesehen hatte.
    Er dachte an das Meckern und Knurren, das aus dem Omnibus gedrungen war. Würde der komische Kauz jetzt etwa ein paar Ziegen hereinholen? Einen Elefanten? Oder, ihm lief ein Schauer über den Rücken, eine Giftschlange?
    Inzwischen war wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt.
    Miss Cornfield nickte dem Besucher zu. Mr. Morrison schlurfte zur Tür, verschwand im Gang und kehrte kurz darauf mit einem Käfig ins Klassenzimmer zurück. In dem Käfig saß ein großer Vogel mit weißem Bauch und langem schwarzen Schwanz. Das Gefieder schimmerte blauviolett und grün. Erleichtert und gleichzeitig ein wenig enttäuscht sackte Benni auf seinem Stuhl zusammen. Es war eine Elster.
    „Darf ich vorstellen?“ Mr. Morrison beugte sich ächzend nach unten und öffnete den Käfig. „Das ist Pinkie, meine Assistentin.“
    Pinkie schlüpfte aus dem Käfig, flatterte unbeholfen durch das Klassenzimmer und ließ sich auf Mr. Morrisons rechter Schulter nieder. Sie wackelte mit dem Kopf. Es sah aus, als wollte Pinkie der Klasse ebenfalls Hallo sagen. Alle lachten.
    Als hätte sie Bennis Gedanken erraten, sagte die Lehrerin: „In der magischen Zoohandlung von Mr. Morrison gibt es noch sehr viel mehr Tiere.“
    „Welche denn?“, fragte Ida neugierig.
    „Kleine Tiere, große Tiere, heimische Tiere, exotische Tiere“, zählte Miss Cornfield auf.
    „Auch Hasen und Kaninchen?“, unterbrach Finja sie.
    Miss Cornfield nickte. „Auch das.“
    „Auch weiße Mäuse?“, fragte Katinka.
    „Sicher“, sagte Miss Cornfield.
    „Auch Pinguine?“, fragte Jo und sah sich grinsend um. Die anderen lachten.
    „Natürlich.“
    Ein Raunen ging durch die Klasse.
    „Cool!“, entfuhr es Silas. „Können wir ein Krokodil haben? Für unseren Schulteich?“
    „Und ein Pony? Bitte, bitte?“, flehte Leonie, das
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