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Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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magisches Tier wird euch niemals im Stich lassen. Ihr bekommt den treuesten Gefährten, den ihr euch vorstellen könnt.“
    Pinkie klapperte zustimmend mit dem Schnabel.
    Helene runzelte die Stirn.
    „Wann ist es so weit?“, fragte Leonie aufgeregt.
    „Abwarten.“ Miss Cornfield stand auf und stellte sich neben ihren Gast. Ida fiel auf, dass sie die gleichen lebhaften blauen Augen wie Mr. Morrison hatte. „Wer drankommt, wird es rechtzeitig erfahren.“ Die Lehrerin ließ ihren Blick über die Klasse schweifen. Sie lächelte. „So viel kann ich allerdings verraten: Zwei Kinder, die hier sitzen, werden bald nicht mehr allein sein.“
    Helene meldete sich. „Das ist doch ein riesiger Quatsch!“, regte sie sich auf. „Wir brauchen diesen Blödsinn nicht. Und von dem da“, sie deutete auf Mr. Morrison und rümpfte die Nase, „lass ich mir gar nichts vorschreiben.“
    Miss Cornfield sagte kein Wort. Sie durchbohrte Helene mit eiskaltem Blick, bis jedem in der Klasse ein Schauer über den Rücken lief. Erst als Helene eingeschüchtert den Kopf senkte, sprach die Lehrerin weiter.
    „Bevor Mr. Morrison uns seine ersten beiden Tiere anvertraut, müsst ihr schwören niemandem von unserem Geheimnis zu erzählen.“ Miss Cornfield schaute wieder streng. „Ist das klar?“
    Alle nickten, sogar Helene. Alle spürten die Spannung, die in der Luft lag.
    Plötzlich erschienen wie aus dem Nichts grüne Leuchtbuchstaben an der Tafel. Zuerst waren sie noch ein wenig blass, dann aber waren klar und deutlich einzelne Worte zu erkennen. Fast wie auf der Anzeigetafel eines Flughafens, auf der verschiedene Reiseziele aufblinkten. Aber an der Schultafel stand nicht: „Abflug nach London um 12 Uhr“.
    Nein, dort stand eine Art Schwur.
    Ganz automatisch erhob sich einer nach dem anderen von seinem Stuhl. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wären nach vorne getreten und hätten sich alle an den Händen gefasst. Die Lehrerin. Der Inhaber der magischen Zoohandlung. Zwölf Mädchen. Zwölf Jungen. So aber standen sie einfach nur da.
    Miss Cornfield räusperte sich. Mr. Morrison begann als Erster zu sprechen, leise und eindringlich. Die anderen stimmten nacheinander mit ein, am Anfang noch etwas zaghaft, doch schon bald schallte es laut und deutlich durch das Klassenzimmer.
    „Niemals, niemals sprechen wir
mit anderen über das magische Tier.
Die magische Zoohandlung ist streng geheim,
so soll es für immer und ewig sein.“
    Plötzlich lag eine feierliche Stimmung im Klassenzimmer. Alle waren wie verzaubert. Die Elster hüpfte mal nach links, mal nach rechts. Mr. Morrison drehte seinen Hut in seinen Händen.
    Als sich der Besuch verabschiedete, fiel Ida noch etwas ein: „Wie lange bleibt das Tier bei seinem Kind?“
    „Für immer“, antwortete Mr. Morrison.

6. Kapitel

Pinkie sorgt für Chaos
    Mr. Morrison saß zufrieden in seinem Omnibus und pfiff vor sich hin. Er war auf dem Heimweg, in der Zoohandlung warteten die Tiere sicher schon auf ihn. Die Rücksitze und der Laderaum waren fast leer. Nur Ashanti, die Schwarze Mamba, hatte er in einem Korb mitgenommen. Er ließ sie ungern bei den anderen Tieren, denn sie sorgte oft für Streit. Wenn sie nicht gerade ausbüxte, um Leute zu erschrecken.
    Beim letzten Mal hatte es Stunden gedauert, bis er sie wiedergefunden hatte. Gut versteckt in irgendeiner Buchenhecke. Wenn ihm Leonardo, das Streifenhörnchen, das leider auch viel zu gern herumstreunte, nicht geholfen hätte, würde er wahrscheinlich noch heute nach ihr suchen.
    „Na, wie issst es gelaufen?“, zischte die Schlange und reckte ihren Hals aus dem Weidenkorb, dessen Deckel offen stand.
    „Es war ganz in Ordnung“, antwortete Mr. Morrison, setzte den Blinker und bog, ohne auf den Gegenverkehr zu achten, links ab. Dass er eine Straße zu früh dran war, merkte er gar nicht.
    Mr. Morrison war aufgeregt gewesen vor seinem ersten Auftritt in der Wintersteinschule. Jetzt war er froh, dass alles geklappt hatte. Sogar die Neonbuchstaben auf der Tafel hatte er gut hingekriegt. Er musste sich immer stark konzentrieren, damit die Schrift auch hell genug aufleuchtete.
    „Wer kriegt das erssste magische Tier?“, fragte Ashanti neugierig. „Issst ein Gefährte für mich dabei?“
    „Abwarten“, brummte Mr. Morrison. „Es gibt in der Klasse eine Menge Kinder, die etwas Hilfe gebrauchen könnten.“ Er dachte an Helene mit der großen Klappe. Er dachte an Anna-Lena, die immer an Helenes Lippen hing und sie viel zu sehr
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