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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Henry Neff
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ganzen Hof ausgetrickst worden. Mehrere der Adligen erhoben sich und traten vorsichtig näher an die Stufen heran. Prusias befand sich unter ihnen und in seinem Gesicht zeigte sich eine seltsame Mischung aus Furcht und Freude. Abwesend warf er einen Blick auf Davids reglosen Körper und stieß ihn dann mit dem Stiefel beiseite.
    Astaroth sagte stöhnend etwas zu Prusias, eine Bitte um Hilfe. Doch der König von Blys schenkte seinem Großen Gott keine Beachtung.
    Seine Blicke waren auf das Buch geheftet.
    Und nicht nur seine.
    Die Stimmung in der Kathedrale hatte sich gewandelt. Die Verehrung war einer raubtierhaften Atmosphäre gewichen.
    Als Erster griff Rashaverak versuchsweise nach dem Buch.
    Astaroth schrie den Dämonen etwas in ihrer eigenen Sprache zu, doch es drängten weitere zum Altar, um die Situation zu begutachten und vielleicht auch, um eine äußerst große und unerwartete Gelegenheit zu ergreifen.
    Astaroth umklammerte die kostbare Reliquie und schrie
die Dämonen an. Doch umsonst, es kamen noch mehr und sie kreisten um ihn wie die Haie. Und je näher sie rückten, desto mehr wand sich Astaroth keuchend in der zähen Wolke aus perlendem Nebel.
    Mit einem Knurren griff Rashaverak kühn nach dem Buch. Prusias schwang seinen Stock und hieb ihm auf die Wolfsschnauze, brachte den König von Jakarün ins Straucheln und stieß ihn beiseite. Dann schlich er sich selbst näher an Astaroth, den Blick starr auf das Buch geheftet.
    Wumm!
    Die Fenster der Kathedrale zersplitterten, als Astaroth sie alle mit einem schrecklichen Fluch zurückschleuderte. Im Umkreis von zwanzig Metern befand sich kein einziger Dämon mehr und selbst die Könige waren gegen die umgestürzten Bänke und zerschmetterten Statuen geschleudert worden.
    Stöhnend presste Astaroth das Buch an sich und betrachtete David mit wildem, mörderischem Zorn. Doch er hatte auch Angst. Max konnte sehen, wie sie sich auf dem Gesicht des Dämons ausbreitete.
    Als er an ihm vorbeisah, stellte Max fest, dass Astaroth guten Grund hatte, Angst zu haben, denn die Dämonen erhoben sich wieder. Prusias ging bereits auf sie zu und sein Gesicht glühte wie im Wahnsinn.
    »Nun? Ist der Hochmut tief gefallen?«, rief er und unterstrich jeden seiner Schritte mit einem heftigen Stoß seines Stocks. »Ist der ›Große Gott‹ getäuscht worden?«
    Er lachte. Die anderen Dämonen sagten nichts, aber sie bildeten hinter ihm einen besorgten, aufmerksamen Mob. Astaroth wedelte schwach nach dem Nebel, der beständig aus seinem Körper stieß.
    »Bleib stehen, Prusias«, stieß er hervor. »Ich befehle es dir.«

    »Nein«, antwortete der König grinsend, als er an den Stufen ankam.
    »Beschütze mich!«
    Max hatte nicht die Kraft, zu widerstehen. Vom Befehl des Dämons geleitet, stellte er sich vor Astaroth und David. Prusias blieb auf den Stufen stehen und starrte ihn amüsiert und bösartig an.
    »Du hättest in meinem Verlies bleiben sollen, Max«, meinte er.
    Max zog die gae bolga aus der Scheide.
    Belustigt betrachtete Prusias die Waffe. »Du hast also ein Messer zu unserer kleinen Party mitgebracht?«, meinte er und leckte sich über die Lippen. »Gut, mein Junge. Aber ich habe auch etwas mitgebracht …«
    Bei diesen Worten begann der König von Blys zu wachsen. Und ohne dass das Lächeln von seinem Gesicht verschwand, verwandelte sich Prusias in etwas, vor dem sich Max gefürchtet hatte, seit er zum ersten Mal seinen Schatten gesehen hatte.
    Und siehe, ein großer roter Drache!
    Als er aufblickte, sah er Prusias in seiner wahren Gestalt, der einer scharlachroten Schlange, die die gesamte Länge der Kathedrale einnahm. Rasch wichen die anderen Dämonen vor den kräftigen Windungen zurück, die hin und her schlugen und die Bänke mitsamt den Adligen beiseitefegten. Doch trotz der monströsen Größe und Kraft war Max wie gebannt von seinen Köpfen.
    Es waren sieben, sieben menschliche Köpfe auf biegsamen Hälsen, die aus dem Körper der Schlange wuchsen. Jeder war gehörnt und gekrönt und trug das vertraute Gesicht von Prusias. Eines davon erhob sich über die anderen, und als es aufbrüllte, bebte die Kathedrale.
    Auch Max bebte. Die gae bolga in seiner Hand fühlte
sich lebendig an und schien vor Kampflust fast zu bersten. Nur Astaroths Wille hielt Max noch zurück.
    Atemlose Spannung erfüllte die Kathedrale.
    Dann griff Prusias an.
    Der Bann, der Max’ Körper festgehalten hatte, war gebrochen. Alle Energie, alle Wut, und aller Zorn, die sich in ihm
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