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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Henry Neff
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hernieder. Dieses Mal würde er ihm nicht ausweichen können. Jedes grauenvolle Detail konnte er sehen, von den sabbernden Kiefern bis zu dem Stock des Dämons, der in der eisernen Krone steckte.
    Doch gerade als Prusias Max ergreifen wollte, schoss Vyndra seinen nächsten Pfeil ab. Anstatt Max traf der tödliche Schaft Prusias’ Auge. Aufbrüllend wirbelte Prusias hoch, um seinen Angreifer zu erschlagen.

    Beim Anblick des großen Kopfes, der in die Höhe fuhr, sah Max seine Chance.
    Er packte Prusias’ Bart und hielt sich fest, als der Kopf in die Höhe schoss. Unter sich sah er die Schlacht miniaturenhaft weitergehen und den Boden der Kathedrale, der übersät war von Erschlagenen und denen, die sie verschlangen. Vyndra harrte aus und legte einen neuen Pfeil auf.
    Gerade als er ihn abschoss, zerschmetterte Prusias den Balkon. Der Pfeil ging ins Leere und pfiff an Max vorbei, der Prusias’ Bart losließ und stattdessen Vyndra packte.
    Er umfasste die Taille des Rakshasa und stieß ihm die gae bolga in den Leib. Während sie hinunterstürzten, brüllte Vyndra vor Schmerz auf und versuchte hektisch, Max die Waffe zu entreißen. Kreischend durchdrang die Klinge Vyndras Rüstung und stieß in das uralte Wesen darunter.
    Panisch bemühte sich der Rakshasa zu entkommen. Wieder verwandelte er sich in Rauch und Flammen und versuchte, eines der zerschmetterten Fenster zu erreichen. Aber Max ließ nicht locker, sondern klammerte sich an die rasende Gestalt wie an einen flüchtigen Kometen.
    Wie der Riese es versprochen hatte, machte die Klinge der Morrígan keinen Unterschied zwischen sterblich und unsterblich, Fleisch oder Geist. Sie wollte alles.
    Ob der letzte Schrei von Vyndra oder dem kreischenden Schwert ausging, konnte Max nicht sagen. Es spielte auch keine Rolle. Mit einem letzten feurigen Aufbäumen starb Vyndras Wesen und eine ungeheure Energie durchströmte Max.
    Mit ohrenbetäubendem Geheul sprang er auf den Boden der Kathedrale. Sein Körper war elektrisiert. Astaroths Macht war vollkommen gebrochen und von der Alten Magie in seinem Blut und der Klinge in seiner Hand absorbiert worden.

    Scathachs Worte waren wahr geworden. »Du bist der Sohn von Lugh dem Langhändigen. Du bist die Sonne und der Sturm und der Meister aller Künste, die ich dir beibringen werde. All dies bist du, weil es sein muss …«
    Als ihm diese Worte in den Sinn kamen, ging ein Lichtstrahl von ihm aus, der ihn heller leuchten ließ als die Mittagssonne. Max nahm verschwommen wahr, dass Waffen nach ihm schlugen, er hörte grausige Flüche, Schreie und Flehen. Doch es nutzte alles nichts. Er war unbesiegbar, er war der wildeste Dämon in Blys.
    Die gae bolga richtete ein furchtbares Gemetzel an unter denen, die in ihre Reichweite kamen, und ihr Kreischen wurde immer schriller. So schnell kamen seine Angriffe und so schrecklich war sein Anblick, dass alles vor ihm floh. Er hörte Glas splittern, Stein bersten und das Schreien von gefallenen Geistern, als er durch die Halle stürmte.
    Doch ein einziges, telepatisch gesprochenes Wort errang schließlich seine Aufmerksamkeit.
    »Max.«
    Es war Davids Stimme.
    Max wirbelte herum und sah David zusammengesunken am Altar liegen. Astaroth lag daneben, presste immer noch das Buch an die Brust und kämpfte schwach gegen den wabernden, leuchtenden Nebel an.
    David wiederholte Max’ Namen mit derselben ruhigen, bittenden Stimme. Es erinnerte ihn daran, wie Cooper seinen Namen geflüstert hatte, als er ihn aus Prusias’ Verlies gerettet hatte. Doch David rettete Max nicht aus einer Zelle.
    Er rettete ihn vor der Morrígan.
    Er rettete ihn vor sich selbst.
    Max hatte einen Eid geleistet, David zu beschützen, und den hatte er fast vergessen. Prusias ragte gefährlich nahe
bei David auf. Der große Lindwurm hatte sich um die Apsis der Kathedrale und den Altar geschlungen, sodass David und Astaroth kaum mehr sichtbar waren. Selbst in seinem verwirrten Zustand erkannte Max, dass Prusias ihnen den Fluchtweg abgeschnitten hatte.
    »Max, ich brauche dich …«
    Als Max zum Altar zurückeilte, flohen Dämonen vor ihm in alle Richtungen. Er rannte an den Leichen vorbei, die auf den Stufen lagen, und erreichte schließlich seinen Freund.
    David lag im Sterben.
    Der kleine Zauberer lag auf der obersten Stufe. In dem Chaos, das ausgebrochen war, hatte man seine Anwesenheit fast völlig vergessen.
    Er winkte Max näher. »Hol meine Mutter. Es ist fast so weit…«
    »Wo ist sie?«
    David hob mühevoll den Arm ein
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