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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Henry Neff
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wenig an und zeigte auf ein paar umgestürzte Bänke. Max eilte hinüber und fand Mrs Menlo bewusstlos im Hohlraum dazwischen liegend. Sorgsam auf Prusias achtend, zog Max sie heraus und warf sie sich über die Schulter.
    Als er zum Altar zurücklief, sah er, dass der Nebel über Astaroth heller wurde und erkennbare Formen zu bilden begann. Er legte Mrs Menlo neben ihrem Sohn ab und sprang gerade rechtzeitig zurück, um einem von Prusias’ Köpfen auszuweichen, der ihn packen wollte. Die Zähne schnappten knapp an ihm vorbei und Max versetzte dem Kopf drei schnelle Schläge aufs Kinn. Der Drache heulte vor Schmerz auf und stieß mit dem Kopf gegen die Wand, aus der sich große Steine lösten und um sie herum auf den Boden aufschlugen.
    Als Max sich schützend über die Menlos beugte, sah er den Smee auf dem Altar. Toby hatte sich zu einer kaum
grapefruitgroßen Kugel zusammengerollt. Max schnappte ihn mit seinem verletzten Arm und steckte ihn sich ins Hemd, gerade als die Schlacht um sie herum noch stärker zu wüten begann.
    »Fort von mir!«
    Es war Astaroth, der den panischen Befehl ausstieß. Der Dämon lag drei Meter weiter, gegen den Altar gelehnt. Er war belagert und versuchte, sich gegen den Nebel zu wehren, dessen Tentakel am Buch Thoth zupften. Max beobachtete, wie Astaroths Hand für einen Augenblick vom Buch fortgezogen wurde und der goldene Buchdeckel sich öffnete …
    Plötzlich sah Max ein großes Stück Mauerwerk auf sie herunterfallen. Er schützte seine Freunde und lenkte es ab, doch eine Ecke davon traf ihn dennoch mit Wucht am Kopf. Er stolperte, die Knie gaben ihm nach und er brach neben David zusammen.
    Während ihm das Blut in die Augen lief, fiel Max’ Blick auf den Dämon, der das Buch Thoth wieder fest umklammerte. Einen Augenblick lang wandte er ihm das Gesicht zu, schön und engelsgleich und voller Hass.
    Dann gab es einen plötzlichen gleißenden Lichtblitz und Max verlor das Bewusstsein …
     
    So hatte er sich den Tod nicht vorgestellt.
    Er war kalt und nass und sanfte Wellen, die ihm über die Zehen und Beine schwappten bis zu seinen Fingerspitzen, beruhigten ihn. Und er war still und friedlich, eine sanfte Symphonie aus brechenden Wellen und Möwengeschrei in der Ferne.
    Und es gluckerte so schön.
    Als Max den Kopf bewegte, fühlte er ein Kissen aus glattem Fell.

    »Ich glaube, er kommt zu sich.«
    Etwas Kühles berührte seine Wange, und als er die Augen aufschlug, sah er David.
    Der kleine Zauberer lächelte ihn an.
    Noch nie hatte Max so einen Ausdruck auf einem Gesicht gesehen wie in diesem Moment bei David. In den hellen Augen seines Freundes glomm ein ruhiges Licht, eine Ernsthaftigkeit, die weit über reine Freude hinausging. Es drückte Glück aus, die Freude über einen Sieg, der durch viele Mühen und schmerzliche Opfer errungen worden war.
    »Kannst du mich hören?«, fragte er leise.
    Max nickte, aber sein Kopf tat furchtbar weh.
    David befahl ihm, liegen zu bleiben. Max stellte fest, dass die Leichenblässe aus dem Gesicht seines Freundes gewichen war und er wieder aussah wie früher. Der Himmel über ihnen war friedlich und rosa und kündete von der nahenden Dämmerung.
    Max bewegte die Finger und stellte fest, dass er immer noch die gae bolga umklammert hielt. Nervös sah er sie an, doch die Klinge war ruhig und still. Als er sein Gewicht verlagerte, spürte er, wie das pelzige Kissen vibrierte.
    »Was ist das denn?«, schrak er auf und drehte sich halb um.
    »Das bin ich, du Held«, antwortete Toby. »Du hast dir den Schädel angeschlagen und brauchtest ein Kissen und ich kann mir nichts Besseres und Bequemeres vorstellen als eine Robbe. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann, weil du mir das Leben gerettet hast. Und verzeih mir meine früheren Bemerkungen – mir scheint, du hast tatsächlich Erfahrung mit der Stürmung von Palästen voller Dämonen.« Der Robbenkörper vibrierte vor Lachen.
    Max verzog bei der plötzlichen Bewegung das Gesicht.
»Was ist passiert, David?«, fragte er benommen. »Wie hast du …?«
    »Oh, der Fomorianer hat sich in mir getäuscht«, gab David zurück. »Ich bin wirklich ein listiger Narr …«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ein weiser Mann wäre an dieser Aufgabe gescheitert«, erklärte David. »Astaroth hätte ihn vernichtet. Nur ein listiger Narr konnte ihn dazu bringen, diesen Kelch zu leeren.«
    »Aber er wusste es doch!«, rief Max und setzte sich halb auf. Endlich konnte er von seinem Verrat erzählen.
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