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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Henry Neff
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Dämon beugte den gehörnten Kopf, kniete nieder und faltete die ledrigen Schwingen in einer Geste der Buße um sich zusammen.
    »Es ist gut, dass du deine Schande eingestehst«, sagte Astaroth sanft. »Fast wäre ich zornig geworden, aber jetzt sehe ich, dass du dieser Ehre wert bist.«
    »Und was ist diese Ehre, Großer Gott?«, fragte Mad’raast in seiner tiefen zischenden Stimme.
    »Du wirst den hier Versammelten verdeutlichen, wie gefährlich der kleine Zauberer ist«, erwiderte Astaroth. »Und mit deinem Tod wirst du deine Gier büßen und meiner Herde ein Geschenk der Weisheit machen.«
    Der große Flügeldämon zögerte und hielt den Kopf gesenkt. »Mylord, gibt es vielleicht eine andere …«
    »Mad’raast«, unterbrach ihn Astaroth kalt, »willst du etwa die Ehre infrage stellen, die dir zu erweisen ich gewillt bin? Willst du es darauf anlegen, den schönen Tod zu verschandeln, den ich dir trotz deiner Vergehen beschere?«
    Der Dämon schüttelte ernst den Kopf und richtete sich zu seiner ganzen imposanten Größe auf. Auf Astaroths Befehl zuckte Davids Körper und wirbelte durch die Luft. Seine Glieder zitterten, als er eine der Phiolen ihrer Halterung entnahm und Mad’raast in die offene Handfläche legte. Dieser verneigte sich vor dem Großen Gott und wandte sich dann zu seinen aufmerksamen Zuschauern um.
    Mit einem monströsen, trotzigen Schrei schluckte der Dämon die ganze Phiole.
    Die Wirkung wurde augenblicklich offenbar.
    Mad’raasts Schrei verwandelte sich plötzlich in ein
schreckliches, panisches Kreischen. Weißglühende Flammen entstiegen seiner Kehle, seiner Brust und seinem Bauch und tauchten seinen Körper in ein Inferno. Sekunden später war von dem gigantischen Dämon nur noch ein Häufchen Asche übrig.
    Die Dämonen und Adligen schauten dem Schauspiel wie betäubt zu. Max warf einen Blick auf Prusias und sah, wie sich der König vorneigte und die restlichen Glasröhrchen anstarrte – wie immer opportunistisch. Astaroth jedoch war zu dem Häufchen Asche getreten und nahm eine Handvoll davon auf.
    »Lebwohl, Mad’raast«, sagte er und ließ die Reste durch seine langen Finger mit den scharfen Nägeln rinnen. »Wir danken dir für deine Gabe und können nur hoffen, dass dich König Prusias durch jemanden ersetzt, der aufmerksamer ist als du.«
    Dann stieg der Dämon wieder die Altarstufen hinauf und wandte sich an sein Publikum.
    »Ihr solltet Mad’raast für die Lektion, die er euch erteilt hat, dankbar sein. Denn ihr braucht mich, meine Kinder. Ihr habt es bereits zugelassen, dass sich ein Zauberer mitten unter euch geschlichen hat, aber er ist nicht der einzige Mörder in diesen Mauern. Denn des Königreiches eigener Champion ist zurückgekehrt, um höchstpersönliche Rache zu üben. Seht gut her, Vyndra und Prusias und alle meine wunderbaren Adligen, denn der Rote Tod ist gekommen, um euch zu holen!«
    Mr Sikes ließ die Flügel flattern und hob ab, als Max’ Gewand und die Maske des Malakh herunterfielen. Gezischel und Geflüster gingen wie ein Beben durch die Menge. Max’ Gesicht war den vielen Bewohnern von Blys bekannt, denn sie glaubten, seinen Tod in der Arena mit angesehen zu haben. Wieder ließ sich Mr Sikes auf Max’
Schulter nieder und seine glatte Stimme wand sich wie Rauch in sein Ohr.
    »Ja«, verkündete Astaroth. »Das ist Max McDaniels, der Hund von Rowan höchstpersönlich, den ihr für tot gehalten habt. Aber Prusias hat euch betrogen, meine Kinder. Denn das hier ist nicht nur Max McDaniels, sondern eben jener Rote Tod, dem ihr zugejubelt habt. Der Bragha Rùn, den ihr für einen von euch gehalten habt …«
    Max hielt dem Blick aus tausend Dämonenaugen regungslos stand. Prusias konnte nicht an sich halten, er starrte Max an wie ein wildes Tier und auf seinen dunklen, wilden Zügen zeichnete sich ein grausames Lächeln ab.
    »Das ist mein Gefangener, Großer Gott!«, rief der König von Blys. »Lasst ihn in meinem Gewahrsam, und ich versichere Euch und allen Edlen, dass er nie wieder die Hand gegen unseresgleichen erheben wird.«
    »Mein Prusias«, erwiderte Astaroth sanft, »ich glaube kaum, dass die Adligen jemand so Gefährliches deiner Obhut anvertrauen werden – besonders nicht, nachdem du sie betrogen hast. Ich denke, es ist für alle offensichtlich, dass du den Hund von Rowan als tödliches Haustier halten wolltest. Nein, ich glaube nicht, dass die anderen es schätzen würden, wenn ich ihn dir ausliefern würde.«
    »Mylord …«
    »Schweig,
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