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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut
Autoren: Kinley Macgregor
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unterstrich weder das klare Grün ihrer Augen noch die frische, zart gebräunte Haut in ihrem Gesicht.
    Sie war reizend.
    Hinreißend.
    Und erfreulich hoch gewachsen.
    Da er selbst mehr als sechs Fuß groß war, hatte er selten eine Frau getroffen, die seiner eigenen Körpergröße so nahe kam. Obgleich sie für seinen Geschmack etwas zu schlank war, hatten ihre Brüste doch eine Fülle, die selbst seinen verwöhnten Bruder Braden zufrieden gestellt hätte. Und ihre Augen ...
    Warm hatten sie geleuchtet und lebhaft gefunkelt, und in ihren Tiefen hatte Intelligenz aufgeblitzt. Sie waren ...
    Ihr Blick war zu kühn gewesen, begriff er mit einem Mal. Kein Dienstbote erwiderte den Blick eines Lords ... und ganz bestimmt nicht seinen ... und schon gar nicht mit so viel Stolz und unbeugsamer Offenheit. Sie war nicht vor ihm zurückgeschreckt, was bedeutete, dass sie vermutlich nicht wusste, wer er war.
    Es gab an König Henrys Hof nur eine Person, die ihn nicht erkennen würde.
    Die Schottin.
    Und sie war auf dem Weg zum Tor auf der Rückseite der Burg.
    Fluchend machte Sin kehrt und eilte ihr nach.
     
    Callie blieb abrupt stehen, als eine Gruppe Ritter zwischen sie und das Tor kam. Ausgerechnet auch noch sechs von diesen Teufeln, wie um ganz sicher zu gehen. Sechs noch vom Üben bewaffnete Ritter, die sich auf dem Weg zurück in die Burg befanden.
    So ein Pech aber auch!
    Jamies Hand zitterte in ihrer. Sie drückte sie tröstend.
    Sie mussten es versuchen und einfach an ihnen vorbeigehen, als wäre es das Natürlichste von der Welt. Mit ein bisschen Glück würden die Ritter ihr weiter keine Beachtung schenken und sie, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden, passieren lassen.
    So senkte sie den Blick und schickte sich an, um die Männer herumzugehen und zum Tor zu eilen.
    »Nun, nun«, rief einer, als sie näher kam. »Wen haben wir denn hier?«
    »Eine hübsche Dienstmagd«, erwiderte der Nächste. »Eine, die sich bestimmt ganz fein unserer Bedürfnisse annehmen wird.«
    Die anderen lachten. »Ah, Roger, du bist wirklich geschickt mit Worten ... und im Umgang mit Mägden.«
    Callie beschleunigte ihre Schritte.
    Einer der Männer vertrat ihr den Weg.
    Sie blieb stehen und riskierte einen raschen Blick, nur um den hungrigen Ausdruck in den braunen Augen des Mannes zu sehen.
    »Verzeiht, Mylord«, sagte sie, obwohl ihr der Titel fast im Hals stecken blieb. Kriecherei lag nicht in ihrer Natur, und wenn es nicht um ihren Bruder ginge, würde sie es auch jetzt nicht tun.
    Aber sie mussten von hier fort.
    »Ich habe etwas zu erledigen.« Callie zuckte innerlich zusammen, als sie hörte, wie ihr schottischer Akzent durchbrach.
    »Ja, das hast du«, sagte der Mann mit leiser, heiserer Stimme. »Ich habe auf jeden Fall etwas für dich zu tun.« Er fasste sich mit einer Hand in den Schritt, um die plötzliche Schwellung in seinen Hosen zurechtzurücken.
    Callie biss erbittert die Zähne zusammen. Jetzt war sie gefangen. Trotzdem würde sie nicht kampflos aufgeben.
    Der Ritter packte sie und zog sie für einen Kuss an sich.
    Bevor er sie mit seinen Lippen berühren konnte, trat sie ihm kräftig in die kleine Beule, auf die er so stolz zu sein schien.
    Fluchend ließ er sie los.
    Ihr einziger Gedanke galt dem Überleben , und so griff sie nach seinem Schwert und zog es aus der Scheide.
    Die Männer lachten sie aus. »Du solltest das besser weglegen, bevor du dich verletzt, Kleine.«
    Callie drehte ihr Handgelenk und ließ das Schwert geschickt einen Bogen um sie herum beschreiben. »Das Einzige, was ich verletze, wird einer von Euch sein.«
    Jetzt gab sie sich keine Mühe mehr, ihren Akzent zu verbergen. »Ich schlage vor, Ihr macht den Weg frei.«
    Alle Erheiterung wich aus ihren Gesichtern.
    Einer der kühneren von den sechs zückte sein Schwert. Ein paar Sekunden lang starrten sie einander an. Sie wusste, was er dachte. Er hielt sie für schwach. Unfähig.
    Nun, sie war zwar ganz Frau, sicher, aber ihr Vater hatte dafür gesorgt, dass sie im Schwertkampf unterrichtet wurde. Es gab keinen Ritter, der einem Schotten in der Schlacht gewachsen war. Auch, wenn der Schotte eine Frau war.
    »Nimm sie, Roger«, sagte der Ritter, den sie getreten hatte, während er zu seinen Kumpanen hinkte.
    Roger lächelte boshaft. »Glaub mir, genau das habe ich vor.« Er leckte sich die Lippen und musterte sie wollüstig. »Auf mehr als eine Art und Weise.«
    Dann griff er an.
    Mit dem Geschick eines erfahrenen Kämpfers parierte Callie
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