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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut
Autoren: Kinley Macgregor
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stirbt.«
    Henry war sprachlos. »Wird von Uns allen Ernstes erwartet, dass Wir glauben, ein Kind habe eine kleine Armee angeführt?«
    Sin räusperte sich.
    Henry verlagerte sein Gewicht im Sattel, als ihm all die Schlachten einfielen, die Sin in seinem Namen geschlagen und gewonnen hatte, als er gerade mal zwei Jahre älter gewesen war als Dermot jetzt.
    Henry schaute zu Sin, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Dermot zu. »Nun, das erklärt, warum Sin deinen Namen nicht preisgeben wollte. Er konnte es nie ertragen, wenn ein Junge leiden musste.« Henry deutete auf Sin. »Lasst den Earl frei.«
    »Sire«, sagte Sin, während einer von den Wachen ihm die Fesseln durchschnitt, »Ihr wisst, ich kann nicht zulassen, dass Ihr ihn tötet.«
    Gekränkt, dass man ihm so etwas zutraute, richtete der König sich auf. »Wir sind nicht derart grausam und verroht, um so tief zu sinken, ein Kind hinzurichten. Lieber Himmel, man stelle sich die Peinlichkeit vor, sollte herauskommen, dass ein Grünschnabel uns solche Schwierigkeiten bereitet.«
    Henry blickte seine Begleiter an. »Sollte ein Wort hierüber bekannt werden, lassen Wir euch die Zungen herausschneiden.«
    Die Wachen schluckten vernehmlich.
    Henry schaute zu Dermot zurück. »Aber er kann nicht hier bleiben und frei herumstreifen.«
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Callie und trat näher zu ihrem Bruder.
    »Dass er in königlichem Gewahrsam bleibt, bis er fünfundzwanzig Jahre alt is t .«
    Callie und Dermot erblassten.
    »Simon?«, rief Sin und wusste, dass er nur unter einer Voraussetzung Henrys Plan zustimmen konnte. Während er sich die Handgelenke rieb, um den Blutfluss anzuregen, ging er langsam zu seiner Frau.
    Am liebsten wäre er gerannt, doch die Spannung, die in der Luft lag, hatte zwar nachgelassen, war aber noch spürbar. Die Männer waren immer noch zum Kampf bereit, und er wollte nicht riskieren, dass einer seine Absichten missverstand. »Denkst du, Draven würde einen neuen Knappen bei sich aufnehmen?«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Simons Gesicht aus. »Aye, das würde er.«
    Sin nickte zufrieden und drehte sich wieder zu Henry um. »Könnt Ihr dem zustimmen, Sire?«
    »Aye«, erwiderte Henry, und in seinen Augen konnte man seine Erleichterung erkennen. »Ich denke, Lord Draven sollte imstande sein, den Jungen zurechtzubiegen. Und Ihr, Lady Laird, könnt Ihr das akzeptieren?«
    Callie lächelte. »Gewiss, Majestät.«
    »Draven?«, fragte Dermot. »Wer ist das?«
    Sin blieb vor seiner Frau stehen und umfing ihr Gesicht mit beiden Händen, während er ihr in die leuchtend grünen Augen schaute. »Er ist Simons Bruder und mein Freund.« Er streichelte mit dem Daumen über ihre Wangen, senkte seinen Blick auf ihre Lippen.
    Callie erbebte, als sie Sins Gesichtsausdruck sah. In seinen Augen leuchtete Liebe.
    Sie hatte jeden Moment seiner Gefangenschaft Angst gehabt, dass es ihnen nicht rechtzeitig gelingen würde, die Gruppe einzuholen, oder dass Henry es auf einen Kampf ankommen lassen würde.
    Jetzt, wo er vor ihr stand, war sie die glücklichste Frau auf Erden.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und lehnte sich an ihn.
    Er nahm ihre Einladung an. Sie an sich drückend, küsste er sie fest und voller Leidenschaft.
    Ohrenbetäubender Jubel brach unter den Umstehenden aus.
    Callie schmiegte sich glücklich an ihren Gemahl. Er war in Sicherheit, und sie hatten ihren Frieden.
    Sin genoss den Geschmack und das Gefühl ihrer Lippen. Es kümmerte ihn nicht, wenn in diesem Augenblick die Zeit stehen bleiben würde. Alles, was für ihn jetzt zählte, war die Liebe, die er für seine Frau empfand.
    Und die Tatsache, dass er zu guter Letzt ein Zuhause gefunden hatte und Menschen, die ihn bei sich aufnehmen wollten.
    Seine Brüder und Simon umringten ihn, als er sich zögernd von Callies Lippen löste.
    Henry saß ab und kam auf sie zu. Seine Augen glitzerten belustigt, als er Callie musterte. »Ihr seid eine mutige Frau, Lairdess. Denkt Ihr, Wir haben überstürzt gehandelt, als Wir Euch mit einem so sturen Mann verheiratet haben?«
    »Nein, Sire. Vielmehr bin ich Euch dafür dankbar.«
    Henry wandte sich zu Dermot um und schüttelte den Kopf. »Der Rächer, was? Wir sehen Potential in dir, Junge. Komm und lass dir die Geschichte des Mannes mit dem Namen Melek in Ölüm erzählen.«
    Sin wand sich innerlich, während er zuschaute, wie Henry mit Dermot fortging. Es schien, als hätte sein Freund einen neuen Jungen gefunden, um ihn nach seinem
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