Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Autoren: Christine Warren
Vom Netzwerk:
es ihm abgewöhnte, ihr jedes Mal zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hätte, sowie er nur den Mund aufmachte. Nein, sie konnte noch nicht sterben.
    Als Dionnu sie an einer Stelle vorbeizerrte, an der früher wohl ein kleines Badezimmer gewesen war, streckte Fiona den Arm aus und ergriff eines der frei im Raum stehenden Rohre. Sie schloss nicht bloß die Hand darum; sie hakte sich mit einem Arm an dem Rohr fest und setzte die ganze Kraft ihres Oberkörpers ein, um sich an dem Rohr fest zu verankern.
    Dionnu fluchte und riss sie brutal an ihrem anderen Arm; Fiona schrie vor Schmerzen auf, als sie fühlte, wie er ihr dabei die Schulter ausrenkte, aber sie klammerte sich tapfer weiter fest.
    »Walker!«, brüllte sie, und ihre Stimme klang ganz heiser vor lauter Panik, »hilf mir!«
    Sie wusste nicht, wer von den Anderen ihrem Onkel als Erster einen Schlag versetzte, aber das war auch wirklich nicht so wichtig. Es zählte nur, dass Dionnu sie losließ; durch die dadurch freigesetzte Fliehkraft wurde sie einmal um das Rohr herumgewirbelt und musste ausgesehen haben wie eine Ballerina, die es mit dem Schwung etwas übertrieben hatte. Sie landete unsanft auf dem Rücken; ihr wurde speiübel, und sie musste sich, den ausgekugelten Arm vor ihren Bauch haltend, übergeben. In ihrer Schulter pochte ein rasender Schmerz, und im Hals hatte sie ein würgendes Gefühl von dem Erbrochenen.
    »Walker«, keuchte sie, hob den Kopf und blinzelte, damit der Schleier vor ihren Augen verschwand. Als sie wieder klar
sehen konnte, versuchten Rule, Graham und Rafael gerade, die unsichtbare Mauer zu bezwingen, die sich um den Kreis auf dem Boden zog, während Dionnu dabei war, Walkers leblosen Körper in dessen Mitte abzulegen.
    »Ich kann nicht durch!«, schrie Rule.
    »Er muss einen Abwehrzauber gewirkt haben! Ich kann weder herein noch heraus!«
    Rafael, der sich in eine Raubkatze verwandelt hatte, konnte nicht sprechen, doch auch er bemühte sich offenbar vergeblich, in den Kreis zu gelangen.
    Fiona gelang es mit Mühe, sich zu erheben; ihr Herz schlug wie verrückt. Sie sah ihren Onkel wie ein verzerrtes Spiegelbild von ihr selbst, denn auch er hielt sich einen verletzten Arm dicht an den Körper, während er mit dem anderen nach dem Dolch griff. Dessen Stahlklinge mochte tödlich für Elfen sein; für einen tödlichen Stich in das Herz eines Wolfes tat es jedes Metall. Verzweifelt versuchte Fiona, ihre ganze Energie zusammenzunehmen, um einen Zauber zu bewirken, irgendein Geschoss, einen Feuerball oder einen Kugelblitz. Es hätte ihr schon gereicht, wenn sie einen Zylinderhut gehabt hätte, aus dem sie ein Kaninchen ziehen konnte, wenn sie damit nur die Aufmerksamkeit ihres Onkels von Walker ablenkte. Aber es hatte keinen Zweck. Wie Walker bereits festgestellt hatte, war es ihr ja leider nicht möglich gewesen, nach dem Dämonenüberfall im Park ihre Energien aufzuladen.
    In ihrer Verzweiflung begann sie zu weinen; sie kratzte jedes Fitzelchen Magie zusammen, dessen sie in diesem Gebäude, in der ganzen Stadt, in ihrer eigenen Seele nun habhaft werden konnte und legte das Ergebnis um sich wie eine Decke. Es würde nicht reichen, um ihrem Onkel etwas anzutun, aber mit etwas Glück war es genug, um sie gerade so
lange gegen den Abwehrzauber zu feien, bis sie in den Kreis eingedrungen war.
    Fiona biss die Zähne zusammen und warf sich gegen die unsichtbare Wand, die auch tatsächlich nachgab. Zwar brannte der Abwehrzauber trotz des Schutzes, den sie sich dagegen geschaffen hatte, wie Feuer, aber sie ignorierte den Schmerz. Sie war wild entschlossen, nichts unversucht zu lassen, um ihn zu retten; nichts zählte außer Walker. Wenn es irgendeine Möglichkeit gab, Dionnu den Dolch zu entwinden, würde sie sie ergreifen, notfalls ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben, wenn es sein musste.
    Als sie in den Kreis trat, schrie ihr Onkel irgendwelche Obszönitäten und stürzte sich wutentbrannt auf sie, wollte ihr den Dolch mitten ins Herz stoßen, doch sie wich seinem Angriff, wenn auch äußerst knapp, mit einer blitzschnellen Bewegung zur Seite aus; dann rief sie nach Walker.
    »Walker! Walker! Beweg dich! Bitte! Schnell! Du musst von hier verschwinden!«
    »Er verschwindet nirgendwohin«, höhnte Dionnu und nahm noch einmal Anlauf.
    »Und du auch nicht. Es wird mir eine Freude sein, dich zusammen mit deinem neuen Haustier sterben zu sehen, liebe Nichte.«
    In Walker kehrte wieder Leben zurück; mühsam hob er den Kopf vom Boden. Abgelenkt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher