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Die Schoene und der Milliardaer

Die Schoene und der Milliardaer

Titel: Die Schoene und der Milliardaer
Autoren: Margaret Way
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Diese geradezu aristokratische Ausstrahlung musste Ms Erickson in die Wiege gelegt worden sein. Wieder beschlich ihn der Verdacht, dass diese Frau ein Geheimnis mit sich trug.
    Paula hörte nicht auf, ihm gehässige Bemerkungen ins Ohr zu flüstern, obwohl ihnen das Paar schon gefährlich nahe gekommen war.
    â€žLass das, Paula“, knurrte er. „Das ist ungezogen.“
    Dann trat er vor, streckte die Hand aus, lächelte und begrüßte seinen Onkel. Auch Marcus’ Gesicht strahlte, als er seinem Neffen die Hand schüttelte. Seine Ehe mit Lucy war kinderlos geblieben, und Holt war ihm und seiner Frau besonders ans Herz gewachsen, fast wie ein Sohn.
    Dann stellte Marcus ihn seiner Begleiterin vor, verriet von ihr aber nicht mehr als den Namen. Doch es war offensichtlich, dass Sonya Erickson ein wichtiger Mensch für seinen Onkel geworden war. Schon allein weil sie Lucys Schmuck trug.
    â€žBitte nennen Sie mich doch Sonya“, forderte sie ihn auf und reichte ihm die Hand so anmutig und gleichzeitig hoheitsvoll, dass er sich darüberbeugte und einen Handkuss andeutete. Ihre grünen Augen blitzten zwar belustigt auf, doch ihrem Blick fehlte jede Koketterie. Sie gehört also zu den wenigen Frauen, die nicht darauf aus waren, ihm zu gefallen.
    Von Nahem sah sie noch schöner aus. Paula, die sich übertrieben freundlich mit Marcus unterhielt, weil sie versuchte, alle Verwandten von Holt für sich einzunehmen, musste innerlich kochen vor Wut und sich zurückgesetzt fühlen. Obwohl Holt nicht zu den Männern gehörte, die sich der Schönheit einer Frau beugten, musste er doch zugeben, dass sie große Macht verlieh. Die schöne Sonya hatte Marcus’ Aufmerksamkeit errungen. Dazu gehörte einiges. Marcus hatte nach Lucys Tod keine Frau mehr angesehen und das Leben eines Einsiedlers geführt.
    Und nun sie! Diese Ms Erickson hatte seinen Onkel verzaubert. Und wenn ich nicht sofort aufhöre, ihr in die grünen Augen zu schauen, wird mir das Gleiche passieren, dachte Holt.
    â€žMarcus spricht oft von Ihnen“, sagte sie.
    â€žWie ich ihn kenne, erzählt er nur Gutes.“
    â€žHätte ich vor Ihnen knicksen müssen?“ Sie lächelte ihn mit spöttischem Charme an.
    â€žOder hätte ich vor Ihnen das Knie beugen müssen, um der Schönheit Ehre zu erweisen?“
    â€žKein Wunder, dass Marcus Sie liebt“, murmelte sie.
    Er konnte sich nicht zurückhalten. „Kein Wunder, dass Sie ihm gefallen.“
    Wer war diese Frau? Aus welchen Verhältnissen stammte sie? Woher kam sie? Ihr leichter Akzent gab mehr Rätsel auf, als er verriet, zumal sie sehr geschliffen sprach. War das ihre natürliche Ausdrucksweise, oder hatte sie sie mühsam erworben? Jedenfalls beherrschte sie die Kunst der Rede.
    Er spürte noch immer ihren kurzen Händedruck auf seiner Haut. Wie ein kleiner elektrischer Schlag war er gewesen und hatte seinen ganzen Körper unter Strom gesetzt. Er musste aufpassen! Die Lady war gefährlich.
    â€žMarcus ist mir lieb und teuer“, sagte er vorsichtig, um seine Worte nicht wie eine Warnung klingen zu lassen.
    Ein Schatten von Traurigkeit huschte über ihr Gesicht. Sie wandte sich ab und schaute seinen Onkel an.
    Die Frau wurde Holt geradezu unheimlich. Sie spielte ihre Rolle nicht flach, sondern tiefgründig. Diese schauspielerische Leistung nötigte ihm Respekt ab.
    Paula nutzte die Gelegenheit und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Darf ich Ihnen sagen, wie hübsch Sie aussehen, Ms Erickson?“
    â€žVielen Dank.“Sonya.
    Es war offensichtlich, dass sie Paula sofort durchschaut hatte und entschlossen war, deren Boshaftigkeiten an sich abperlen zu lassen.
    â€žUnd Ihre Kette …“, Paula, selbst wie ein Weihnachtsbaum mit Schmuck behängt, hob die Hände, „… die ist einfach hinreißend. Sie müssen mir verraten, wie sie an diesen Schmuck gekommen sind. Handelt es sich um ein Familienstück?“
    Das war mehr als taktlos von ihr. Holt hätte Paula am liebsten stehen gelassen, nicht ohne ihr vorher noch auf die Zehen getreten zu haben.
    Doch Ms Erickson legte seelenruhig ihre feingliedrige Hand auf die großen glänzenden Smaragde. „Meine Familie hat am Ende des Zweiten Weltkrieges alles verloren“, sagte sie ernst.
    Das saß. Marcus’ Freundin wirkte überzeugender als die Frau, die sich jahrzehntelang als
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