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Die Schoene und der Milliardaer

Die Schoene und der Milliardaer

Titel: Die Schoene und der Milliardaer
Autoren: Margaret Way
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der aristokratischen Oberfläche musste sich eine hartgesottene Glücksritterin verbergen. Eine derart schöne Frau konnte jeden Mann haben. Und ihr Auswahlkriterium war offenbar Geld. Obwohl Marcus längst nicht der reichste der Wainwrights war, besaß er bestimmt hundertvierzig Millionen Dollar. So ein Vermögen machte Männer bis neunzig noch attraktiv für Frauen.
    Wieder krallte sich Paula an seinen Unterarm. „Du bist so einsilbig. Machst du dir wegen dieser Abenteurerin Sorgen um Marcus?“
    â€žDa käme ich ja gar nicht mehr zur Ruhe. Es gibt unzählige Frauen, die hinter Geld her sind.“
    Paula kicherte. Sie hatte gut lachen. Als reiche Erbin war sie über jeden Verdacht erhaben.
    â€žHolt“, flüsterte sie plötzlich und drängte sich an ihn. „Sie kommen auf uns zu.“
    Er schaute sie spöttisch an. „Warum denn nicht? Schließlich ist Marcus mein Onkel.“
    Sonya erkannte ihn anhand der Fotos, die sie gesehen hatte, und witterte sofort Gefahr, denn der leibhaftige David Holt Wainwright wirkte wie die Verkörperung der Männlichkeit auf sie. Noch nie war sie einem Mann mit einer so starken erotischen Ausstrahlung begegnet. Wie viele sehr reiche Menschen trug er Selbstbewusstsein zur Schau. Er hatte dichtes gewelltes rabenschwarzes Haar, war groß, gut und kräftig gebaut. Glänzende dunkle Augen dominierten sein energisches Gesicht, aus dem Klugheit sprach wie aus dem seines Onkels. Auf dem Foto hatte David Holt Wainwright ein strahlendes Lächeln gezeigt. Jetzt schaute er sie abschätzend an. Wahrscheinlich hatte er sich schon ein Urteil über sie gebildet. Wenn ein berufstätiges Mädchen sich am Arm eines reichen älteren Herrn zeigte, musste es damit rechnen, dass alle Welt glaubte, es habe es auf sein Geld abgesehen.
    â€žDavids Freundin heißt Paula Rowlands“, sagte Marcus mit gedämpfter Stimme. „Ihrem Vater gehören einige Einkaufszentren. Lass dich nicht von ihr ärgern.“
    â€žIst es wichtig, was sie über mich denkt?“, fragte Sonya ruhig und war froh darüber, ihre Verletzbarkeit inzwischen vor anderen verbergen zu können. Es hatte sie einiges gekostet, das zu lernen. Aber sie durfte keinem vertrauen und sich niemandem anvertrauen. Marcus war eine rühmliche Ausnahme.
    â€žNein, es ist nicht wichtig.“ Er lachte.
    â€žDas erleichtert mich.“ Sie drückte seinen Arm. Allein aus Respekt und Zuneigung zu ihm hatte sie seine Einladung angenommen. Ihr war nicht wohl dabei, aus der Anonymität ins Rampenlicht zu treten. Aber Marcus hielt es für richtig, weil es ihr neue Kunden brachte. Seit einiger Zeit kamen auch reiche Leute in ihr Blumengeschäft. Einige fand sie ziemlich anstrengend, andere sympathisch. Zu ihnen gehörte vor allem Marcus’ Tante Rowena, Lady Palmerston, die Witwe des britischen Diplomaten Sir Roland Palmerston. Lady Palmerston kaufte regelmäßig bei ihr und zeigte sich von ihren Arrangements begeistert.
    â€žSei trotzdem auf der Hut“, warnte Marcus. „Die Rowlands-Frauen sind schreckliche Snobs. Weil sie Geld haben, halten sie sich für etwas Besseres.“
    â€žDein Neffe scheint sie zu schätzen. Sie ist hübsch und sehr geschmackvoll zurechtgemacht.“
    Marcus lachte wieder. „Ich glaube nicht, dass ihm das reicht. Auch wenn Paula und ihre Mutter sich das wünschen.“
    â€žWenigstens haben die Damen eine gute Wahl getroffen.“ Sie lächelte.
    â€žJa, in David ist das Beste von uns vereint“, sagte Marcus stolz.
    Sonya nahm es als Warnung. Nicht vor der hochmütig aussehenden reichen Erbin Paula musste sie sich in Acht nehmen, sondern vor Marcus’ geliebtem Neffen David Holt Wainwright. Er misstraute ihr. Er misstraute ihrer Beziehung zu seinem Onkel. Dabei war es wirklich echte Freundschaft, die sie für Marcus empfand, obwohl ihr manchmal der Verdacht kam, dass er sich damit nicht begnügen wollte. Zweifellos konnte er ihr viel bieten, vor allem die ersehnte Sicherheit. Doch über all das wollte sie lieber nicht nachdenken.
    Holt kam es so vor, als näherte sich ihm Sonya Erickson wie ein Feuersturm, gegen den jeder Widerstand sinnlos war. Nicht nur ihre Schönheit riss ihn hin, sondern auch ihr Auftreten. Rätselhaft, woher sie diese Selbstsicherheit nahm. Ihr fehlte der privilegierte Hintergrund einer Paula, die neben ihr zum Mauerblümchen verblasste.
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