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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin
Autoren: Celeste Bradley
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das Herz stehen, als Simon vor dem Prinzregenten niederkniete.
    »Mit der Macht, die mir als Prinzregent des Britischen Empire gegeben ist, und so weiter und so fort, schlage ich Sie zum Ritter, Sir Simon Rain.«
    Simon hob den Kopf. Der Prinz verfehlte Simons Ohr nur knapp, als er gerade noch rechtzeitig das Schwert wegzog.
    »Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät, aber mein richtiger Name lautet Simon Montague Raines.«
    Der Prinz blinzelte. »Sie sind Franzose?«
    »Meine Mutter war Französin.«
    »Schön, machen wir weiter.« Er räusperte sich und verkündete. »Hiermit schlage ich Sie zum Ritter, Sir Simon Montague Raines.«
    Agatha bemerkte gar nicht, dass Tränen über ihre Wangen strömten, bis sie ihr auf die gefalteten Hände fielen.
    »Jetzt suchen Sie sich einen Bischof und heiraten Sie die kleine Verrückte, bevor sie sich in noch mehr Schwierigkeiten bringt.« Der Prinzregent lächelte spöttisch. »Ich glaube kaum, dass Sie beide noch auf geschlossene Türen stoßen werden. Diese Dummköpfe lieben romantische Geschichten.«
    Agatha knickste blind vor dem Prinzen und nahm Simon am Arm. Sie hatte keine Ahnung, wie sie aus dem Königlichen Empfangszimmer herausgekommen war, als sie sich mit Simon und James in einem der Vorzimmer wiederfand.
    »Oh, Simon.« Sie warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn tief, Palastwache hin oder her. Dann boxte sie mit der Faust an seine Schulter. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du mir deinen richtigen Namen verschwiegen hast!«
    Er lächelte sie liebevoll an und nahm ihre Hände. »Es ist kein besonderer Name, aber ich teile ihn mit dir, wenn du möchtest.«
    »Hm, Lady Raines. Das hat etwas, findest du nicht? Ich nehme das Angebot an.«
    »Das will ich auch hoffen, verdammt!«
    Sie rollte die Augen. »Unromantisch bis zum Ende.«
    Er zog ihr langsam beide Handschuhe aus. Dann holte er einen goldenen, mit Saphiren besetzten Ring aus der Tasche. Agatha hielt den Atem an, als er ihr den Verlobungsring ansteckte und jeden Fingerknöchel einzeln küsste, während er ihr unverwandt in die Augen sah.
    »Heirate mich, denn ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen«, murmelte er heiser, »und ich werde dich bis ans Ende der Zeit lieben.«
    Sie war einen Augenblick lang wie erstarrt, das Herz drohte ihre Rippen zu sprengen. Dann holte sie bebend Luft. »Ich nehme alles zurück. Du bist doch romantisch.«
    Er lächelte blitzschnell. Sie fuhr mit dem Finger seine Lippenkontur entlang. »Eines Tages, Sir Simon Montague Raines, bringe ich dieses Lächeln zum Bleiben.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Was meinst du damit?«
    »Oh, nichts. Gar nichts.« Sie wandte sich an ihren Bruder. »Jamie, ich werde heiraten. Wirst du mir die Ehre erweisen, mein Brautführer zu sein?«
    James lachte. »Es wäre mir eine Freude.«
    Simon protestierte. »Moment mal. Ich brauche James als meinen Trauzeugen.«
    Agatha neigte den Kopf und schürzte die Lippen. »Hm, das ist ein Problem. Was meinst du, sollen wir um ihn spielen?«
    Simon nahm sie am Arm und zog sie an den belustigten Palastwachen vorbei. James folgte ihnen. »Gut, aber wir nehmen
meine
Karten, und
ich
gebe.«
    Sie lächelte ihren geliebten Kaminkehrer, Dieb, Spion und Ritter süß an.
    »Natürlich.«

Kapitel 32
    Die Hochzeit war klein aber bezaubernd.
    Die steinerne Kapelle war sehr alt und von jener schlichten Anmut, wie nur die Zeit sie verleiht. Die Doppeltür stand während der Zeremonie offen. Von den Obstgärten trieb der Duft der reifenden Äpfel herunter und ließ drinnen alle ans Einbringen der Ernte denken, der Ernte von den beladenen Bäumen und derjenigen aus der Hingabe zweier Menschen, die einander liebten.
    Auf Seiten der Braut standen die schniefenden Dienstboten aus Appleby und vom Carriage Square, während auf Seiten des Bräutigams eine empörende Versammlung von Dieben und Attentätern offen weinte.
    Der Bräutigam wurde von einem guten Freund begleitet, einem attraktiven Gentleman, mit dem ihn die Arbeit band.
    Die Braut wurde von ihrem Bruder übergeben. Natürlich.

Epilog
    Sir Simon Raines saß in seinem neu eingerichteten Haus am Feuer und studierte bei einem Brandy die Neuigkeiten vom Tage. Das Feuer half erfreulich gut gegen die herbstliche Kälte, die Nachrichten waren gut, und der Brandy war hervorragend. Simon fühlte sich überaus wohl.
    Und er war überaus gelangweilt.
    Oh, die Ehe tat ihm außerordentlich gut. Das Leben mit Agatha machte ihn so glücklich, dass er beständig darauf
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