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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin
Autoren: Celeste Bradley
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mussten.
    »Gute Idee, ich weiß, dass du die technische Begabung für den Job hast. Ich rede mit ihm, Stubbs.
    »Ja, Sir. Danke, Sir. Dann geh ich jetzt lieber wieder an die Tür.« Er verneigte sich ungelenk und verschwand rückwärts zur Tür hinaus.
    Simon machte die Augen zu und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Es fiel ihm heute sehr schwer, sich auf irgendetwas einzulassen. Würde er seinen Enthusiasmus je zurückgewinnen?
    Er hörte ein Räuspern. »Stubbs, ich hab doch gesagt, ich rede mit ihm. Ich kann dir nicht versprechen…« Simon sah auf.
    Es war nicht der verzückte Stubbs. Vor ihm stand Dalton Montmorency, der nicht im Geringsten glücklich aussah. Er türmte sich wie ein gut gekleideter Todesengel über Simons Schreibtisch auf. Es war unerhört irritierend. Simon mochte es nicht, wenn jemand sich so vor ihm aufbaute.
    Er lächelte säuerlich. »Nun, wenn das nicht jeder Zoll Lord Etheridge ist.«
    »Ich möchte sie heiraten.«
    Simon zuckte verkrampft mit dem Kopf. »Danke für die Warnung«, sagte er gepresst.
    Dalton zuckte die Achseln. »Aber ich kann nicht. Nicht solange Sie mir nicht von Angesicht zu Angesicht sagen, warum
Sie
es nicht tun.«
    Simon lehnte sich zurück und lachte bitter. »Weil mich jemand am kurzen Zügel hält.«
    Dalton nickte. »Liverpool.«
    »Ja. Agatha ist unerreichbar geworden, sogar dann, wenn ich meine Bedenken überwinde. Sie ist ein öffentliches Ärgernis, auf das sich zu viele Augen richten. Liverpool will nicht, dass ich oder der Liar’s Club einer derartigen Aufmerksamkeit ausgesetzt sind.«
    Simon sehnte sich nach einem Brandy, obwohl die Sonne noch hoch am Himmel stand. »Sollte ich mich dem widersetzen, entzieht er mir für James Cunningtons Wiedereinsetzung jegliche Unterstützung.«
    Dalton setzte sich fluchend gegenüber auf das Sofa.
    »Dieser berechnende Bastard. Er wollte Sie immer schon in der Hand haben.«
    »Und das hat er jetzt. Agatha würde die Karriere ihres Bruders niemals aufs Spiel setzen.«
    »Und Sie würden sie auch nie darum bitten.«
    »Nein.«
    Dalton beugte sich vor, die Ellenbogen auf die Knie gelegt, die Hände verschränkt. »Dann interessiert Sie vielleicht die folgende Neuigkeit. Nach dem Attentat habe ich den Prinzregenten unverzüglich von Cunningtons Heldentat in Kenntnis gesetzt.«
    Simon zog eine Augenbraue hoch. »Gegen Liverpools ausdrücklichen Wunsch, wie ich annehme?«
    Dalton hob den Mundwinkel zu einem zynischen Lächeln. »Sagen wir, ich wusste offiziell von keinerlei Hinderungsgründen, als ich die Nachricht geschickt habe.«
    »Schnell reagiert.«
    »Eher verzweifelt. Seit Liverpool Premierminister ist, hat er ein scharfes Auge auf sämtliche Operationen, die eigentlich den Royal Four unterstehen.«
    »Ich dachte, Ihre Loyalität ihm gegenüber sei grenzenlos.«
    Dalton legte die Finger aneinander. »Meine Loyalität England gegenüber ist grenzenlos. Meine Loyalität Liverpool gegenüber reicht nur so weit, wie sich daraus keine Widersprüche ergeben.«
    »Ein weiser Standpunkt, meine ich. Besessenheit hat schon viele große Männer ruiniert. Liverpool überschreitet da vielleicht eine Grenze.«
    »Wohl wahr. Aber, um auf den Punkt zu kommen, der Prinzregent lädt James zur Königlichen Audienz. Er beabsichtigt, ihn öffentlich auszuzeichnen, weil er Liverpool gerettet hat.«
    Simon setzte sich auf. Ein Anflug von Hoffnung richtete ihn auf. »Was?«
    Dalton nickte.
    Simon dachte kurz nach. »Aber damit werden sämtliche Schachzüge hinfällig, die Liverpool vielleicht unternimmt, um James von seinem Posten zu entfernen!«
    Dalton grinste.
    Simons Kopf war voller neuer Pläne. Heirat, ein Zuhause, ein Leben mit Agatha…
    Aber es blieb immer noch das eine unüberwindliche Hindernis. Agatha wäre nie außer Gefahr, solange er sich nicht endgültig aus dem Geschäft verabschiedete.
    Sie sind unersetzlich.
    War er das wirklich? Der Job erforderte einen ganz bestimmten Typ Mann. Einen Mann, der nicht nach Reichtum oder Macht strebte. Einen Mann, der brillant war und eine Vision hatte, der sich nicht um Status und Klassenunterschiede kümmerte. Jemand der England so unerschütterlich liebte, dass er alles andere dafür aufgab.
    Einen Mann wie der, der ihm gegenübersaß.
    Alles lief auf eine einzige Frage hinaus. Sollte er den Liar’s Club behalten und Agatha Dalton überlassen? Oder sollte er Dalton den Job übergeben und selber für den Rest seiner Tage arbeitslos und abhängig sein? Jemand, der Nacht für
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