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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin
Autoren: Celeste Bradley
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Schulter. »Dafür, dass ich Sie trotz allem liebe.«
    Sie liebte ihn. Sie liebte ihn trotz allem. Seine Schmerzen lösten sich in pure Freude auf. Er erhob sich hastig. »Aber das ist doch wundervoll!« Er kam auf sie zu, um sie in die Arme zu nehmen - in einen Arm wenigstens.
    Sie wich zurück, hob die Hände. »Nein, Collis. Nein. Es hat sich nichts geändert.«
    »Alles hat sich geändert! Ich liebe dich! Und du liebst mich!«
    Sie lachte, ein bitterer, erstickter Laut. »Collis, so einfach ist das nicht! Sie können nicht einfach mit Ihrer aristokratischen Hand wedeln und alle Hindernisse verschwinden lassen! Ich bin die Tochter eines Metzgers!«
    »Und ich ein Spion.«
    »Eine Metzgerstochter und ein Spion. Sie sind der Erbe eines Lords!«
    »Und ein Spion.« Er legte den Kopf schief und lächelte sie an. »Ich werde nicht mehr lange Daltons Erbe sein. Clara ist in guter Hoffnung.«
    Sie zwinkerte. »Oh, sie muss so glücklich sein.« Dann runzelte sie die Stirn. »Aber das ändert gar nichts, Collis.«
    »Natürlich tut es das! Selbst wenn es kein Junge wird, das nächste Kind wird vielleicht einer! Sollen wir zehn Jahre lang warten und Zeit verschwenden, bis wir es wissen? Ich möchte jetzt leben. Und nicht für die Vergangenheit oder die Zukunft.«
    Sie lächelte, ein aufrichtig stolzes Lächeln mit feuchten Augen. »Ich bin sehr froh, dass Sie zu dieser Entscheidung gekommen sind.« Dann schüttelte sie wieder den Kopf. »Aber die Antwort lautet immer noch nein.«
    »Warum? Ich will dich heiraten. Ich will Töchter mit Haselnussaugen und Söhne mit schwarzen Haaren. Ich möchte mit dir grau werden und neben dir unter einer Eiche begraben werden. Ich möchte -«
    Sie legte einen Finger auf seinen Mund, ertrug sein Flehen nicht länger. »Sie haben ein schönes, wertvolles Erbe, dem Sie gerecht werden müssen. Ich wäre da nur im Weg.«
    »Bist du wirklich so krankhaft ehrenvoll, so selbstlos, dass du glaubst, die Welt schulde dir kein Glück, Rose?«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Nein, aber ich glaube nicht, dass die Welt mir mehr als die Luft zum Atmen schuldet. Den Rest muss man sich verdienen.«
    »Und wie schaffe ich es, dich zu verdienen, Wildrose? Welches Opfer muss ich bringen? Welches Königreich muss ich aufgeben?«
    Ihre Hand zuckte in seiner, und sie blinzelte mit den Augenlidern. »Was haben Sie da gesagt?«
    Er küsste ihre Hand. »War ich zu melodramatisch? Verzeihung, ich wollte nicht theatralisch wirken. Ich bin nur so verdammt erschöpft, Rose, bis auf die Knochen und bis runter in die Zehenspitzen. Und ich weiß auch nicht mehr, was ich noch tun soll. Wie könnte ich dich gehen lassen? Ich würde die Hälfte von mir selbst verlieren!«
    Rose spürte seine Liebe wie das Sonnenlicht im zum Himmel erhobenen Gesicht. Sie machte die Augen zu und kämpfte dagegen an, aber seine Liebe sank in ihre Haut wie ein süßes Gift, das sie nie überleben konnte.
    Ihr Widerstand schmolz dahin. Ihre Entschlossenheit geriet ins Wanken. Sie sank an ihn, weil sie seine Kraft und seine Solidität brauchte. Er legte den Arm um sie, und sie schmolz dahin. Es fühlte sich so gut an, nachzugeben. Sie wusste, welche Erschöpfung er meinte. Ihm zu widerstehen, hatte sie viel gekostet.
    Ihm nachzugeben, würde sie noch mehr kosten.
    Sie schob ihn weg. »Ich bin, wer ich bin, Collis. Ich bin keine Lady. Wollen Sie sich wirklich an eine Frau binden, die so gut Messer wirft wie ich?«
    Er lächelte. »Es wäre mir eine Ehre.«
    »Ich passe nicht in die feine Gesellschaft, nicht wirklich. Und ich will es auch gar nicht.« Sie schaute ihm in die Augen. »Ethan hat gesagt, Sie seien auf der Suche nach dem ›Mann danach‹. Nun, ich habe die ›Frau danach‹ gefunden, und die will ich auch bleiben. Ich will sie nicht aufgeben, um Ihre Lady zu werden.« Dann breitete sie die Arme aus und zeigte ihm ihre fleckigen Männerkleider, ihre durchtrainierte Figur, ihr offenes Gesicht. »Das ist der Handel, Mr. Tremayne. Ihre Welt wird Ihnen nicht ohne weiteres vergeben. Sie sollten sich überlegen, was es Sie kosten könnte.«
    » Sie sollten sich überlegen, wovor Sie ihn bewahren können!«, kam eine Stimme von hinten.
    Rose fuhr zusammen. Die unverkennbare, sonore Stimme des Prinzregenten. Er lehnte ein Stück entfernt an einem Fenstersims, begleitet von zwei Wachen mit versteinerten Gesichtern und einem verärgert wirkenden Premierminister.
    Georges Worte gingen ihr im Kopf herum. Konnte sie ihn vor etwas bewahren? Wenn
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