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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin
Autoren: Kaemmerer Harry
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Sturmhaube vom Kopf, mit der anderen die Tür auf. Funkelte ihn an und hielt ihm ihren Dienstausweis unter die Nase. »Mordkommission München!«
    Er nickte und sagte: »Ich habe da noch einen sehr schönen Tisch am Panoramafenster. Wenn Sie mir folgen ­wollen.«
    »Nein, das wollen wir nicht. Wir suchen einen Herrn mit braunen Seitenscheitel …«
    »Ach der, der ist schon fort – mit einer Dame.«
    »Name?«
    »Ich kenne nicht alle unsere Gäste persönlich.«
    »Wie sah sie aus?«
    »Groß, sehr gut aussehend.«
    »Blond?«
    »Nein. Kastanienbraun. Distinguiert, im Gegensatz zu ihm.«
    Dosi war irritiert. War die Dame nun blond oder brünett? Der an der Hotelrezeption hatte von einer blonden Frau gesprochen. »Augenfarbe?«
    »Grau, sehr klar, wie ein Bergbach.«
    »Das wissen Sie aber genau?«
    »Für Schönheit habe ich einen Blick.«
    Dosi atmete auf. Okay, nicht blond, keine grünen Augen, das war nicht die Frau von der Rezeption. Sie hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Sie probierte es wieder bei Mader. Der wiederum erzählte ihr von den gemailten Dateien. Dosis Adrenalinpegel stieg sofort wieder. Hummel hatte Daten von Sammer. Er war in Gefahr. Und seine Bergfreundin auch. Sie musste die beiden warnen!
    »Was macht man hier, wenn man verliebt ist?«, fragte sie den Oberkellner, der die ganze Zeit mit verkniffener Miene neben ihr gestanden hatte.
    »Wir sind kein Stundenhotel!«
    »Ich meine, wohin geht man? Wenn man alleine sein will. Spazieren. Wandern.«
    »Vermutlich zum Schachenhaus.«
    »Wie weit ist das?«
    »Das kommt auf Ihre Kondition an.«
    »Ich geb Ihnen gleich was auf die Kondition. Gibt’s da einen Fahrweg?«
    »Einen Wirtschaftsweg.«
    Dosi wollte schon zum Motorrad gehen, da drehte sie sich noch mal um und sah Willibald streng in die Pinguinaugen. »Wissen Sie, was man im Almbach über das Schlosscafé sagt?«
    »Nein?«
    »Scheißservice und völlig überschätzt.«
    BINGO!
    Hummel hatte keine Ahnung, dass ihnen jemand auf den Fersen war. Er schwebte im achten Himmel. Plötzlich klingelte sein Handy. Erstaunt sah er es an. Empfang. Er zögerte kurz, dann ging er dran. »Hallo, hier Hummel?«
    »Ich bin’s, Kramer. Ich hab dich nicht erreicht.«
    »Der Empfang ist schlecht. Ich bin in den Bergen. Und, was sind das für Daten auf dem Stick?«
    »Kontobewegungen. Große Summen. Von Schönheitskliniken. USA, Thailand, Schweiz und so weiter.«
    »Schönheitskliniken! Bingo!«
    »Ich hab Mader angerufen.«
    »Warum das denn?«
    »Ich hab dich nicht gleich erreicht und dachte, es ist wichtig. War das nicht okay?«
    »Doch, doch. Danke. Ich schau morgen bei dir vorbei. Ich hab ’nen Stick, da ist noch mehr drauf. Ciao.« Er ballte die Faust. »Yes!«
    »Eine gute Nachricht?«, fragte Chris.
    »Mehr als gut. Der Durchbruch. In dem, äh, in einem komplizierten Fall. Hey, wenn wir den abschließen, gibt’s echt was zu feiern.« Sein Strahlen erstarb. »Oh, tut mir leid, wir sind hier in der wunderbaren Natur, und ich erzähl dir von der Arbeit. Ich mach jetzt mein Handy aus.« Er sah am Display, dass Dosi es bei ihm probiert hatte. Nein. Heute nicht mehr. Er war jetzt wirklich außer Dienst. Entschlossen schaltete er es aus.
    »Komm, wir beeilen uns ein bisschen« sagte Chris. »Nicht, dass es dunkel wird.«
    Sie forcierte das Tempo, und er konnte den Blick kaum von ihrem durchtrainierten Po lassen. Ja, die Natur war wirklich wunderbar.
    »Hier gibt es eine Abkürzung.« Sie deutete auf einen schmalen Pfad zu ihrer Linken.
    »Du kennst dich hier aber gut aus!«, sagte er erstaunt.
    »Ich war früher oft mit meinen Eltern in den Bergen.« Als es nun etwas unwegsam wurde, fragte sie: »Zu schwer?«
    »Für mich doch nicht«, sagte er etwas kurzatmig und staunte, wie geschickt sie sich bewegte, wie eine Gämse. Ihren Po hatte er jetzt allerdings nicht mehr im Fokus, denn der Weg war ziemlich anspruchsvoll.
    Plötzlich waren sie auf einem schmalen Grat, sehr ausgesetzt, unter einer steilen Felswand. »Wir müssen hier rechts queren«, sagte Chris und deutete auf den drahtseilgesicherten Steig. Ein falscher Tritt, und es ging dreißig Meter in die Tiefe.
    Schon bald erreichten sie ein kleines Felsplateau mit atemberaubendem Blick.
    »Schön, nicht?«, sagte Chris.
    »Wunderschön«, sagte Hummel und schnaufte durch.
    »Ein ganz besonderer Platz«, sagte sie.
    Er nickte und ließ den Blick schweifen: Die Bergwelt war vor ihnen ausgebreitet wie ein fürstliches Mahl. Und er war hier ganz allein mit
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