Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin
Autoren: Kaemmerer Harry
Vom Netzwerk:
Durchmesser eines kleinen Apfels –, »der zweite ein Gesicht wie ein Siebzehnjähriger, obwohl der bestimmt sechzig war, und der dritte eine Hautfarbe wie ein Nutella-Brot. Das sind alles alte Beachboys, große Jungs, die nicht in Würde altern können. Widerlich.«
    »Ach«, meinte Dosi, »vielleicht liegt das nur im Auge des Betrachters. Ich würde mir als Mann auch Gedanken machen, wenn ich die Typen sehe – so voll im Saft. Aber mal im Ernst: Dr. No ist unser Mann. Gesine meinte doch, dass sich jemand schon sehr gut auskennen muss, um eine Nase so hinzukriegen. Dr. No ist ganz oben auf der Liste!«
    »Warum bist du dir da so sicher?«, fragte Zankl.
    »Bauchgefühl. Und jetzt brauch ich erst mal einen guten Kaffee. Sonst kann ich nicht denken.«
    CHEF VON DEM GANZEN
    Prodonsky war panisch am Telefon: »Grasser, wir können die beiden nicht auch noch erledigen! Wir bieten ihnen Geld an.«
    Grasser schenkte sein Wasserglas wieder voll. »Würde ich ja. Aber ich sitz nicht auf dem Geld. Das kommt vom Auftraggeber.«
    »Und wer ist das?«
    »Wenn ich’s wüsste, ich würde es dir nicht sagen.«
    »Na, komm.«
    »Nein, im Ernst. Ich hab ’ne Mailadresse, das ist alles.«
    »Ich glaub, du bist der Chef von dem Ganzen.«
    »Da täuschst du dich.«
    »Dann Dietmar. Er ist doch der mit den ganzen Chichikontakten.«
    »Hab ich auch schon überlegt. Ich weiß es wirklich nicht. Ich schick eine Mail, dann sehen wir. Du hast ihnen die Box doch gegeben?«
    »Ja, klar, wie vereinbart.«
    HOBBYLITERATEN
    Als sie im Stadtcafé auf einen der wenigen freien Tische zusteuerten, sah Hummel SIE. Nein, nicht Beate – seine Literaturagentin! Oha. Er hatte ihr seit Ewigkeiten nichts geschickt. Und gemeldet hatte er sich bei ihr auch nicht mehr.
    »Hey, Hummel, was ist?«, fragte Zankl, der schon saß.
    »Nix, äh, nix, gar nix«, stammelte Hummel und setzte sich. Verstohlen sah er zu seiner Agentin hinüber, die mit einem nicht mehr ganz jungen Typen am Tisch saß. Den hatte er schon mal irgendwo gesehen. Vor ihnen lag ein Haufen Blätter.
    »Hummel! Was kriegst du?«, fragte Zankl.
    Jetzt nahm Hummel den Kellner wahr. »Einen Cappuccino und einen Schokomuffin, wenn ihr habt.«
    »Also«, meinte Dosi. »Die Frau hatte eine komplett neue Nase. Zwei Fragen: Wer macht so was? Und vor allem: Wo kommt die Nase her?«
    »Von einer Leiche?«, schlug Zankl vor. »Also nicht, dass dafür jemand umgebracht wurde, eher wie bei einer Organspende. Dass die Niere von einem knackigen Motorradfahrer nach der letzten Kurve weiterlebt, ist ja inzwischen ganz normal.«
    »Ich frag mal Fränki«, meinte Dosi gereizt.
    Hummel überlegte: »Wenn die Leiche schon mal da ist und nicht gerade aufgebahrt wird für die Verwandten – wo können wir noch ansetzen? Beerdigungsinstitute?«
    Zankl schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Die Freundin von der Saller hat noch nicht zurückgerufen?«
    »Nein«, sagte Dosi. »Ich hab’s mehrfach probiert.«
    Hummel betrachtete Sallers Foto mit der alten Nase. »Warum hat die das überhaupt gemacht? Wenn du eh schon auf der Sonnenseite bist, woher kommt der Druck, dass du an dir rumdoktern lässt?«
    »Ja«, pflichtete Dosi ihm bei. »Das ist es. Das Mädel hat sich den Druck doch nicht selbst gemacht. Wir sollten bei Winter Models noch mal nachbohren. Dein Einsatz, Hummel!«
    »Wieso mein Einsatz?«
    »Hast du nicht gesehen, wie die Chefin von dem Laden dich gestern angeschaut hat?«
    »Ach geh!«
    »Ich schwöre.«
    Hummel grinste. »Dann muss ich wohl.«
    »Heute!«, bestimmte Dosi. »Der Tag ist noch jung. Zankl und ich machen nachher noch ein paar Arzt­besuche.«
    Hummel sah wieder Richtung Agentin, aber der Tisch war jetzt frei – gut so. Er zahlte am Tresen und ging. Draußen regnete es heftig. Er blieb unschlüssig unter dem Vordach des Cafés stehen und zündete sich eine Zigarette an.
    »Am schlimmsten sind die Autoren, die nie liefern, diese Hobbyliteraten!«, sagte eine scharfe Stimme hinter ihm. »Aber bei Ihnen ist das ja ganz anders. Ein Traum. Kreativ und pünktlich. Ich werde Sie groß rausbringen, ganz groß. Mit dem zweiten Buch wird alles anders. Ach, und dieser kleine Verriss neulich, nehmen Sie das bitte nicht zu ernst …«
    Hummel spürte die Hitze im Gesicht. Er ging los. ­Obwohl es aus Kübeln schüttete.
    PACK DIE BADEHOSE EIN
    »Wie schaun Sie denn aus?«, fragte Mader im Präsidium, als Hummel dort auftauchte.
    »Wie ein begossener Dackel«, sagte Hummel. Bajazzo hob den Kopf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher