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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee
Autoren: Raeanne Thayne
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Vegetation und von Leben.
    Sie lächelte schwach – und da klappte ihm der Kiefer nach unten. Er wusste plötzlich, woher er sie kannte.
    Auch das noch!
    Die Frau auf seiner Couch, der er seine unvorteilhafteste Jogginghose übergestreift hatte … die ihren Wagen in unmittelbarer Nähe seines Hauses in den Cold Creek gefahren hatte … deren rosafarbene Höschen er schuldbewusst begutachtet hatte …
    Diese Frau war, verdammt noch mal, niemand anders als Mimi Van Hoyt!
    Ein Mann starrte sie an.
    Nein, nicht irgendein Mann. Er war groß, vielleicht einsfünfundachtzig, hatte kurze, dunkle Haare und blaue Augen, starke Muskeln und einen breiten, kräftigen Kiefer, der Entschlossenheit ausstrahlte.
    Genau der Typ von Mann, der sie am nervösesten machte. Der nicht aussah, als könne man sie mit einem aufreizenden Lächeln und einem verspielt-schüchternen Blick um den kleinen Finger wickeln.
    Er starrte sie an, als seien ihr gerade Hörner aus dem Schädel gewachsen.
    Sie stutzte und fühlte sich unter seinen prüfenden Blicken etwas unwohl, auch wenn sie nicht genau wusste, weshalb.
    Ihr Blick wanderte über ihre Umgebung, und sie bemerkte, dass sie auf einem rot karierten Sofa saß. Dieses befand sich in einem Zimmer mit einer eher altmodischen, beigen Blumentapete und einem Wirrwarr aus wild zusammengewürfelten Möbeln.
    Sie konnte sich nicht erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein.
    Auch hatte sie keine klare Erinnerung daran, wie sie hierhergekommen war. Nur das unbestimmte Gefühl, dass ihr Leben auf irgendeine Weise ziemlich aus der Spur geraten war. Dass jemand ihr helfen musste, die Dinge wieder ins Lot zu bringen.
    Deshalb war sie losgefahren, immer weiter, im heftiger werdenden Schneegestöber. Und dann erinnerte sie sich nur noch an einen kurzen Moment der Furcht.
    Wieder richtete sie ihren Blick auf den Mann und stellte dabei fest, dass er auf seine Art außerordentlich attraktiv war.
    War er derjenige, den sie aufsuchen wollte?
    Sie blinzelte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    „Wie geht es Ihnen? Soweit ich feststellen konnte, haben Sie nichts gebrochen. Und der Airbag hat Sie beim Sturz in den Creek wahrscheinlich davor bewahrt, sich den Kopf zu stoßen.“
    Creek. Sie schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie sie das Lenkrad umklammert hatte. Wie sie gleichzeitig den inneren Drang verspürte, jemanden zu erreichen, der ihr helfen konnte.
    Baby.
    Das Baby!
    Leise stöhnend legte sie die Hände auf ihren Unterleib.
    „Ganz ruhig. Haben Sie Bauchschmerzen? Das könnte vom Airbag herrühren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich ein, zwei Rippen quetscht, wenn eins dieser Dinger aufgeht. Möchten Sie, dass ich Sie in die Klinik fahre?“
    Sie schlang die Arme um sich. Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, musste sie ihren Instinkten vertrauen. „Keine Klinik. Ich will nicht zum Arzt.“
    Brant hob eine seiner dunklen Augenbrauen und meinte achselzuckend: „Wie Sie meinen. Wenn Sie aber anfangen, unzusammenhängend zu quatschen, rufe ich den Arzt in Pine Gulch an. Ganz gleich, was Sie sagen.“
    „Meinetwegen.“ Dem Baby ging es bestimmt gut. Sie weigerte sich, etwas anderes auch nur in Betracht zu ziehen. „Wo bin ich?“
    „Auf meiner Ranch. Der Western Sky. Ich habe mich bereits vorgestellt, aber ich tu es noch einmal: Brant Western.“
    Simone, die normalerweise jedem Träger eines Y-Chromosoms misstraute, sprang zu Mimis Überraschung vom Sofa auf, um an seinen Stiefeln zu schnuppern.
    Er hob den Hund auf und hielt ihn fest. Selbst der Wattebausch auf seinem Arm tat seiner unverschämten Männlichkeit keinen Abbruch.
    Western Sky. Gwen. Das war ihr Ziel gewesen. Gwen fand nämlich für jedes Problem eine Lösung. Davon war sie überzeugt.
    Nein, dieses Problem war selbst für Gwen eine Nummer zu groß.
    „Mein Name ist Maura Howard.“ Intuitiv benutzte sie das Pseudonym, mit dem sie aus Sicherheitsgründen für gewöhnlich auf Reisen auftrat.
    „Sind Sie sicher?“
    Was für eine seltsame Frage, dachte sie. Im Moment interessierte sie jedoch mehr, wo sie gerade war, und weniger, wo sie gerade sein wollte.
    Sie war schon einmal in Gwens Hütte gewesen, an dieses Zimmer konnte sie sich jedoch nicht erinnern. „Das ist nicht Gwens Haus.“
    Plötzlich blitzte ein verstehender Ausdruck in seinen Augen auf. Augen, die so blau waren wie der Ozean vor ihrem Strandhaus in Malibu. „Sie kennen Gwen Bianca?“
    Sie nickte. „Ich muss sie anrufen und ihr sagen, dass
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