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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5
Autoren: Arena
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über dem Plateau: ein Raumschiff, riesig, metallisch glänzend und in nadelspitze Enden auslaufend; ein Anblick, als träume man. Es wirkte, als wiege es nichts, und doch spürte man irgendwie die gewaltige Wucht seiner Masse. Ronny stand seither stumm da, mit offenem Mund und feuchten Augen. Nicht schwer zu erraten, was er sich in diesem Moment wünschte und wovon er den Rest seines Lebens träumen würde …
    Nun tat sich etwas. Ein schmales helles Rechteck an der Unterseite des Raumschiffs wurde sichtbar, eine Rampe bildete sich und senkte sich herab, mit einer eleganten, schlangenartigen Bewegung. Was das hieß, war klar: Die Falaner würden gehen. Jetzt.
    »Ja«, hörten sie Elinn über ihre Außenlautsprecher sagen. »Darauf habt ihr so lange gewartet, nicht wahr?«
    Die spindeldürren Leiber der Aliens senkten sich herab zu ihr, bis die dunklen, glatten Köpfe auf einer Höhe mit Elinns Gesicht waren. Tiefe, traurig dröhnende Töne erklangen und diesmal spürte auch Ariana, was sie ausdrückten: Abschied . Und Dank .
    »Ihr habt meinen Dad gerettet«, sagte Elinn. »Dafür bin ich Euch auch dankbar. Ich glaube, wir sind so ziemlich quitt.«
    Oh, oh! Halt. Nein. Nicht so schnell … Ariana setzte sich in Bewegung, rannte hinüber, drängte sich zwischen den Aliens hindurch und zupfte Elinn am Raumanzug. »Du«, sagte sie leise, »kannst du sie um was bitten?«
    »Um was denn?«, fragte Elinn.
    Ariana sagte es ihr und Elinn sagte es den Falanern. Deren Köpfe pendelten einen Moment unschlüssig umher, dann ruckten sie empor, so lautlos, dass man erschrak. Ohne einen weiteren Ton wandten sie sich der Rampe zu, glitten hinauf in das Schiff, das sie erwartete. Die Schutzblase verschwand, die darin eingeschlossene Atmosphäre entwich, was man am ruckartigen Straffwerden des eigenen Raumanzugs merkte, dann setzte sich das gewaltige Raumfahrzeug in Bewegung. Langsam, fast zögerlich glitt es auf die irisierende, lodernde Kugel zwischen den beiden Türmen zu, berührte sie mit der Spitze, glitt hinein …
    … ohne auf der anderen Seite wieder zum Vorschein zu kommen.
    Von einem Augenblick zum anderen verschwand auch das kugelförmige Wabern und Dunkelheit legte sich über das, was vom Löwenkopf-Areal noch übrig war. Die Türme standen da wie eh und je, aber so dunkel waren sie noch nie gewesen. Sie sahen aus wie tot.
    Jemand seufzte. Ariana hätte nicht sagen können, ob sie es selbst gewesen war oder nicht. Seltsam, jetzt hier zu stehen. Ein bisschen, als erwache man aus einem höchst merkwürdigen Traum. Da oben der gleißende Punkt, der sich rasch näherte – das war das Shuttle, das sie holen kam, und das war die Wirklichkeit.
    Doch dann drehte sich Ariana um und sah, dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war. Der kleine Turm war immer noch da und er leuchtete immer noch.
    Der Weg zur Erde stand offen.

31
    Das größte Geheimnis der Galaxis
    »Ganz so einfach, wie alle zuerst gedacht haben, ist das ja nun doch nicht mit den Türmen«, sagte Senator Hjalmar Bjornstadt. »Nur gut, dass den Eierköpfen rechtzeitig eingefallen ist, dass so eine Passage Energie kosten muss, und nicht zu wenig. Wenn man schon schneller auf dem Mars ist als ein Funkspruch – was die Physiker ja nicht wenig irritiert, wie man so hört –, dann hat das natürlich seinen Preis. Jedenfalls hat man den Fusionsreaktor buchstäblich im letzten Moment installiert, andernfalls wäre der Spaß im Nu vorbei gewesen.«
    »Wir sind auf alle Fälle heilfroh darüber«, meinte Irene Dumelle. »Ohne die Passage müssten wir nämlich einpacken und zur Erde zurückkehren.«
    Sie spazierten gemächlich durch die weitgehend wiederhergestellten Treibhäuser, einfach den Gang C entlang. Es roch nach frischer, feuchter Erde.
    »Unglaublich ist es auf alle Fälle«, sagte Bjornstadt. »Dass es erst vier Stunden her sein soll, dass ich in Nairobi in den Hubschrauber gestiegen bin. Und jetzt spaziere ich hier unter dem Marshimmel und dieser … Wie dick ist diese Folie, hast du gesagt? Ein Hundertstel Millimeter? Ich verstehe nicht, wie uns das gegen die Kälte draußen isolieren kann.«
    Irene Dumelle lächelte nachsichtig. »Die Folie isoliert uns auch nicht, sondern die Luft. Und die Wärme verdanken wir der Sonneneinstrahlung. Treibhauseffekt nennt man das. Die Grundlage allen Lebens, auch auf dem Mars.«
    »Ah ja. Vergisst man immer wieder.« Der Senator nickte gewichtig. »Ich musste dieses Medikament gegen Strahlungsschäden nehmen, ehe man mich
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