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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5
Autoren: Arena
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doch nun stand die Anzeige schon bei vierzig Grad Celsius, steigend.
    »Na so was«, lautete der erneute Kommentar des Professors. »Und was heißt das nun? Womöglich, dass das Wesen da wieder aufwacht?« Sein Blick wanderte zur Labortür und zu den Sicherheitsvorrichtungen, die eine Spezialfirma kurz vor Ankunft des Fundstücks eingebaut hatte.
    Juan Silva räusperte sich. »Ich habe eher den Eindruck, dass das Wesen … nun, schrumpft , Professor.«
    Er deutete auf die Ohren, an denen man es am deutlichsten sah.
    »Allerhand«, sagte der Professor. »Schnell, schalten Sie den 3D-Scanner ein.«
    Sie traten vom Tisch weg. Der Doktorand tat wie geheißen und gleich darauf huschten die grünlichen Laserreflexe des Scanners über das Lebewesen aus grauer Vorzeit und Sternentiefen. Mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass sich das Volumen des gesamten Körpers bereits um zehn Prozent verringert hatte.
    Und es ging weiter. Die beiden Wissenschaftler verfolgten fassungslos, wie die Augenhöhlen des namenlosen Wesens eingedrückt wurden, wie der Pelz, der seinen Körper bedeckte, anfing, schwarz zu werden, regelrecht zu verkohlen … Da maß das Thermometer im Inneren des Glases bereits über dreihundert Grad Celsius.
    »Ich glaube, das ist das SUPROM«, sagte Juan Silva. »Das blaue Glas … es zerquetscht das Wesen!«
    Und genauso war es.
    Ungeheure Kräfte mussten am Werk sein, denn der von dem blauen, fremdartigen Material umgebene Körper wurde immer kleiner, fing an, im Inneren seiner Einschließung regelrecht zu verkohlen. Der Vorgang dauerte insgesamt kaum zehn Minuten und er lief erbarmungslos weiter und weiter. Bald war nur noch eine eklige schwarze Masse im Inneren auszumachen, die trotzdem immer weiter schrumpfte und schrumpfte. Dabei wurden auch die Gerätschaften am Gürtel des Wesens zerstört, unter denen sich ein Kommunikator befunden hatte, mit dem man in der Tat Artgenossen des toten Wesens aus den Tiefen des Alls hätte herbeirufen können.
    Bald war das inzwischen formlose Gebilde nur noch so groß wie ein Sofakissen. Als es kurz darauf nur noch so groß war wie zwei Fäuste, verflüssigte sich die gläserne Hülle mit einem Schlag, floss atemberaubend schnell von dem Labortisch herab auf den Boden und verschwand unter einem der Schränke. Später fand man in der Mauer dahinter ein winziges, absolut ebenmäßiges Loch von etwa einem Zentimeter Durchmesser.
    Zurück blieb ein knolliges, sehr hartes und weitgehend durchsichtiges Gebilde. Spätere Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen nicht ganz lupenreinen Diamanten handelte; er wies Einschlüsse verschiedener hochverdichteter Metalle auf.
    »Da passiert etwas.« Wim Van Leer kam mit seinem Datenpad wedelnd auf Caphurna zu. »Professor, schauen Sie. Da tut sich was in der Station der Aliens.«
    Der Journalist hatte als Einziger versucht, die Aliens und das Mädchen auf die Erde zu begleiten, bis Elinn ihm ruhig erklärt hatte, die Falaner wünschten dies nicht. Daraufhin war er zurückgeblieben.
    »Hier. Die Übertragung hat gerade wieder angefangen.« Van Leer drückte Caphurna das Datenpad in die Hand. In dem seltsamen Licht der Schutzblase und unter dem Raumhelm war ziemlich schwer zu erkennen, was darauf zu sehen war. Man sah einen großen Raum und darin …
    »Das Mausoleum«, erkannte Caphurna. »Aber … Die Sarkophage sind verschwunden! Und die Aliens auch.«
    »Schauen Sie genau hin.« Der behandschuhte Zeigefinger des Journalisten tippte auf dem Pad herum. »Da, sehen Sie? Die Sarkophage sind noch da – aber sie schmelzen!«
    »Schmelzen?« Caphurna betätigte den Zoom, hielt sich das Gerät dicht vor den Helm. Tatsächlich, die langen Reihen kantiger, silbermetallener Sarkophage waren zu langen Reihen traurig verquollener, in sich zusammengesunkener Haufen geworden, Haufen von …
    »Glas! Blaues Glas!« Er hielt dem Journalisten das Terminal hin. »Können Sie auf Ihre Kamera im Capri Chasma umschalten? Bei den gläsernen Höhlen?«
    »Ähm … keine Ahnung. Muss ich sehen.« Van Leer rief das Holointerface auf, das mit Handschuhen deutlich leichter bedienbar war. »Ja, wir haben Kontakt über die SAGITTARIUS ALPHA … Oha.«
    Er hielt ihm das Bild hin. Der Eingang der gläsernen Höhlen war eingestürzt.
    »Mister Whitehead!«, rief Caphurna. »Können Sie Ihr Schiff anrufen, dass man uns von dort eine Aufnahme des Capri Chasma schickt? Das Areal des Mäusenests?«
    Der Industrielle kam neugierig heran. »Klar, kein Problem. Worum geht
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