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Die Schiffe der Kleopatra

Die Schiffe der Kleopatra

Titel: Die Schiffe der Kleopatra
Autoren: John Maddox Roberts
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einer Runde gut gekleideter Römer stehen, gesellte mich zu ihnen und stellte mich vor.
    »Wie schön, dich zu sehen, Senator«, sagte Valgus höflich. »Ganz Rom schwärmt in glühenden Farben von deinem Aedilat. Vielleicht kennst du einige der Herren«, fuhr er fort und wies auf seine Gesellschaft. »Dies ist Salinius Naso aus Tarentum, der Admiral der gesamten Flotte.« Es handelte sich dabei nicht um einen Schiffskapitän, sondern um den Mann, der vom Senat die Verantwortung für die Flotte samt Fracht übertragen bekommen hatte.
    »Dem Name kommt mir bekannt vor. Du hast dieses Kommando schon mehrmals innegehabt, wenn ich mich recht erinnere?«
    »Dies ist meine vierte Reise nach Alexandria, Senator.« Er wirkte mehr als kompetent. Eine solche Vertrauensstellung machte ihn wahrscheinlich zum angesehensten Mann von Tarentum.
    »Und dies«, fuhr Valgus fort, »ist Marcus Furius Mancinus, ehemaliger Volkstribun.« Der so Vorgestellte war ein blaßgesichtiger Mann, der meine Hand ergriff und förmlich nickte. »Habe die Ehre«, sagte er mit tiefer Stimme. »Und dies«, verkündete Valgus, »ist Senator Mannius Mallius, der als Stellvertreter von Statthalter Silvanus hergeschickt wurde, erst heute morgen eingetroffen ist und nun allem Anschein nach der amtierende Gouverneur ist.« »Wenn der Senat damit einverstanden ist«, sagte Mallius. Er war ein junger Mann mit dem Gesicht eines eingefleischten Forum-Politikers. Ich sah genauso aus, nur ein paar Jahre älter. »Du warst vor zwei Jahren Quaestor, nicht wahr?« fragte ich. »So ist es«, bestätigte er.
    »Nearchus und der Stadtrat werden über deine Ankunft hocherfreut sein«, versicherte ich ihm. »Die Situation war ein wenig kompliziert, aber mit einem klaren Auftrag des Senats im Rücken dürftest du keine Probleme haben.«
    »Das hoffe ich sehr«, sagte er und sah sich unsicher um. »Das hatte ich nicht erwartet«, fuhr er leise fort. »Darf ich dich bitten, mich kurz über die Situation zu unterrichten?«
    »Sehr gerne. Genau genommen -« Ich entschuldigte uns von der kleinen Gruppe Römer und zog ihn beiseite. »Was ist der neueste Forum-Klatsch über Gabinius?« wollte ich wissen, sobald wir außer Hörweite waren.
    »Gabinius?« wiederholte er. »Ich habe gehört, er wäre hier und würde Silvanus helfen. Was ist mit ihm?«
    »Gibt es Kampagnen für den Widerruf seiner Verbannung?« »Nun, natürlich«, erwiderte er. »Wie du weißt, hat er viele Freunde. Er wurde wegen Wucher von Catos Gericht verurteilt. Cato aber ist ein Gegner Caesars, während Gabinius seinen Generalskollegen unterstützt. Zur Zeit sind Pompeius und Caesar verbündet, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er zurückgerufen wird. Die Tribunen hatten das Thema gerade in die Plebejische Volksversammlung eingebracht, als ich in Rom aufgebrochen bin, und du weißt, wie mächtig dieses Gremium geworden ist. Vielleicht kommt der Brief mit seinem Rückruf schon mit dem nächsten Schiff an. Warum fragst du?« Ich gab ihm einen sorgfältig zensierten Abriß der Methoden, mittels derer Gabinius die Kontrolle über Zypern an sich reißen wollte, während ich meine eigenen juristisch fragwürdigen Aktivitäten stark herunterspielte. Ich wusste, dass Mallius ein erfahrener Mann war, der eine Brunnenvergiftung erkannte, wenn er davon hörte, vor allem nach dem Schwenk meiner Familie zur Anti-Caesar-Fraktion. Trotzdem würde er vor Gabinius auf der Hut sein.
    »Wie laufen deine Operationen gegen die Piraten, von denen man mir berichtet hat?« fragte er.
    »Ich gehe davon aus, sie binnen der nächsten paar Tage komplett zu zerschlagen«, erklärte ich ihm lächelnd. »Genau genommen weiß ich mit Sicherheit, dass mehrere Personen hier in Paphos mit ihnen gemeinsame Sache machen, und du musst mir möglicherweise deine Amtsgewalt übertragen, damit ich sie verhaften und vor Gericht bringen kann.«
    »Das klingt vernünftig«, meinte er. »Aber ich bin gerade erst angekommen und muss mich erst noch über die mir zur Verfügung stehenden Ressourcen informieren. Aber ich nehme an, die Stadtwache steht unter meinem Kommando. Ein paar griechische Verschwörer verhaften, ihnen den Prozess machen und sie gleich zu Beginn meiner Amtszeit hinrichten... ja, das könnte genau der richtige Auftakt für meine Regierungstätigkeit sein.«
    »Offen gestanden, Gouverneur«, verbesserte ich ihn zögernd, »sind einige der Männer, die ich verhaften muss, römische Bürger.«
    Er wurde nicht direkt blass, aber
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