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Die scharlachrote Spionin

Die scharlachrote Spionin

Titel: Die scharlachrote Spionin
Autoren: Andrea Pickens
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auf, als wärest du der Inbegriff des Charmes und die strahlende Krönung der Klugheit. Ich hingegen ...« Sofia schaute sich um, musterte eingehend die üppige Möblierung, das polierte Holz, die kostbaren Kunstwerke. »Deine Welt ist bequem eingerichtet. Ich fürchte, dass du die Annehmlichkeiten und die Aufmerksamkeit vermissen wirst.«
    Sein Lächeln verflüchtigte sich zugunsten einer Zaghaftigkeit und Unsicherheit. »Die Salons werden einen neuen Lord Sunshine finden. So ist es immer. Und was mich betrifft, nun, diese Schlagfertigkeit, das Glitzern und die Fröhlichkeit haben seit Langem ihren Reiz für mich verloren. Bis ich dich gefunden habe, war ich einsamer, als du es dir vorstellen kannst, Sofia.«
    »Dev ...«
    Plötzlich hielt Osborne sie in den Armen, zog sie stark und sicher an seine Brust. »Nein, jetzt hör mich an, Süße! Scherze und Bonmots mögen mir mühelos über die Lippen gleiten. Worte über meine Gefühle schon viel weniger. Es ist schwer, die richtigen Worte dafür zu finden, wie sehr ich deinen Mut bewundere, das Ehrgefühl, deinen Sinn für Zielstrebigkeit.« Seine Lippen auf ihrer Wange fühlten sich warm an. »Lass mich also einfach sagen, dass ich dich liebe.«
    Durch den Tränenschleier konnte sie erkennen, dass seine Augen wie blaue Saphire schimmerten. Sofia zwinkerte die Tränen fort. »Merlins weinen nicht. Wir sind geschult, allein zu fliegen, aber jetzt ist mein Herz hier bei dir. Ich kenne zwar die wundervolle Poesie nicht, die es in deiner Welt gibt ...«
    Osborne unterbrach ihre zögerlichen Worte mit einem Kuss. »Wir werden uns unsere eigene Welt schaffen. Ein Balanceakt zwischen Licht und Dunkel«, murmelte er.
    »Das klingt schöner, als es mit Worten auszudrücken ist.«
    »Dann sollten wir uns sofort der Pflicht beugen und Lynsley nach Einzelheiten unserer nächsten Mission fragen.« Aber anstatt sie loszulassen, hob er sie auf die Arme und trug sie zum Sofa. »Obwohl ... nicht ganz sofort.«
    Es dauerte eine Weile, bis Sofia sich wieder die Röcke glatt strich und eine störrische Locke aus ihrem Gesicht schob. »Wir sollten uns lieber wieder blicken lassen. Bestimmt wundern sie sich schon, was mit uns los ist.«
    Osborne lachte. »Nein, das glaube ich nicht. Aber wie auch immer - ich werde mein sündiges Verlangen fürs Erste zügeln und deinem Befehl gehorchen.«
    Sofia lächelte verschmitzt. »Gewöhn dich schon mal dran.«
    Er zog die Stirn kraus. »Halt, so geht das nicht! Ich muss darauf beharren, dass wir den gleichen Rang bekleiden. Ich würde es nicht verkraften, wenn meine Freunde erfahren, dass meine Frau in der Familie die Hosen anhat.«
    »Wo wir gerade über Hosen sprechen: Es versteht sich von selbst, dass ich zum Reiten Hirschleder und Stiefel tragen werde.«
    Osborne lächelte verschmitzt. »Ich habe nichts dagegen einzuwenden, deine hübschen Beine zu sehen ...« Als er zur Tür ging und den Messingriegel zurückschob, fiel ein gefaltetes Blatt Papier herunter, das in den Türspalt geklemmt war; ein fliegender Falke zierte das schwarze Wachssiegel.
    »Hm.« Nachdem er es ausgiebig betrachtet hatte, reichte er es an Sofia weiter.
    Sie brach das Siegel und strich das Papier glatt.
    Folgende Städte sollen im Auge behalten werden: Nairn, Fidhorn, Burghead und Lossiemouth. Ich habe dafür gesorgt, dass Ihnen eine bescheidene Jacht zur Verfügung steht, die in dem Dorf Spey Bay vor Anker liegen wird. Nachrichten können über den Inhaber des Gorse & Grouse an mich gesandt werden.
    Waidmanns Heil,
    L.
    Noch ein Letztes: In Betracht seiner jüngsten Dienste richten Sie Osborne bitte aus, dass er sich als voll ausgebildeten Merlin mit allen Rechten betrachten darf.
    Osborne hatte über ihre Schulter mitgelesen und lachte. »Dann bleibt mir nur noch eine Frage.«
    »Und die wäre, mein Liebster?«
    »Bekomme ich auch ein Tattoo?«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

 
    Andrea Pickens lebt in New York und arbeitet als Creative Director für ein Lifestyle- und Sportmagazin. Sie besuchte die Yale University und besitzt einen Abschluss in Grafik-Design. Seit sie Stolz und Vorurteil von Jane Austen gelesen hat, ist sie fasziniert von der Regency-Zeit und nutzt jede Chance, nach London zu reisen, wo sie am liebsten auf den Trödelmärkten und in Antiquariaten stöbert.
    Auf Andrea Pickens englischsprachiger Homepage
    www.andreapickensonline.com
    erhalten Sie weitere Informationen über die Autorin.
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