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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm
Autoren: Margin Sandemo
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wolltet?«
    »Welchen Amtmann?« fragte Niklas, »Soviel ich weiß, sitzt der Amtmann in Akerhus.«
    »Das hier ist ein anderer Distrikt, wir haben einen Unteramtmann, der hier zuständig ist, schon mehrere haben versucht, ihn zu warnen. Er wird heute Nacht getötet. Nehmt sie fest!«
    »Nein, halt, wir wissen nichts von den Vorgängen hier in eurer Gemeinde! Wir sahen nur viele Reiter, bei dem schlechten Wetter ist das wohl ungewöhnlich, aber wir haben einige gefragt, der eine musste zu Verwandten, der andere zu einer Hochzeit. Worauf es uns ankommt - könnt ihr uns etwas über unsere junge Verwandte sagen? Wo ist sie zurzeit?«
    »Haben wir jetzt auch schon Schweden hier? Das ist doch recht seltsam. Der Amtmann ist kein Freund der Schweden. Und eine sie soll dort sein? Wer soll das sein?«
    »Ihr Name ist Villemo Kalebstochter auf Elistrand, sie verschwand vor cirka zwei Monaten von Grastensholm, wahrscheinlich zusammen mit dem Übeltäter Eldar Svartskogen. Wir gehen davon aus, dass sie ihm nicht freiwillig folgte.«
    Der Mann hatte einen Augenblick die Luft angehalten, dann schnaufte er hörbar.
    »Dann seid ihr nicht unsere Feinde. Eldar Svartskogen kennen wir, er ist einer von uns, aber wir haben den Namen des Mädchens noch nie gehört.«
    Dominic und Niklas stiegen von den Pferden.
    »Ihr kennt das Mädchen? Wisst ihr, wo sie ist? Lebt sie? Aber sprechen wir von demselben Mädchen?« flüsterte Niklas.
    »Sie wurde Merete genannt.«
    Die Hoffnung sank in den Keller. Einer der Männer trat näher an die beiden und hob die Lampe etwas höher. Einige Männer begannen zu lachen.
    »Ja, das Mädchen gehört zu euch, das ist eine Verwandte von euch, anders ist es gar nicht möglich, goldrotes Haar wie eures, meine Herren!«
    Dominic schloss die Augen einen Moment und atmete erleichtert aus. Gott sei gelobt!
    »Eure Kleider sind sehr vornehm, seid ihr nicht doch Verräter?«
    »Nein«, sagte der andere Mann, »seht in ihre Augen, gelb wie bei den Katzen, und genau so sind die Augen eurer Verwandten, die ihr sucht.«
    »Alles, was wir uns wünschen, ist, unsere kleine Villemo zu finden, wo ist sie?«
    »Folge mir, ich zeige euch den Weg zu Villemo. Verwunderlicher Name.«
    Sie ist jetzt reif, wenn auch ängstlich, ich muss nur langsam machen, darf sie nicht erschrecken, ich könnte das Ganze beschleunigen, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, ich habe Zeit, dachte Eldar und flüsterte: »Weißt du, was ich will?«
    Sie richtete sich heftig auf.
    »Ich will dich heiraten.«
    Sie wandte sich zu ihm. »Willst du, Eldar? Willst du wirklich?«
    »Mehr als alles auf der Welt.« Als er das gesagt hatte, erkannte er, dass ihre Arme sich ihm näherten, so, als wollten sie sich um seine Schultern legen, doch sie wagte es noch nicht, das gab ihm einen schmerzlichen Stich ins Herz. Er, Eldar Svartskogen, und heiraten? Eigene Kinder?
    Nein, nicht mit Eldar. Alles, was er bisher machte, war ja nur eine notgedrungene Strategie.
    »Oh, Eldar, Eldar«, flüsterte sie glücklich, Tränen rannen auf seinen Arm und brannten fast ein Loch in seine Haut, fühlte er. Ätzten die Haut wie glühende Kohle.
    »Aber ich kann nicht«, sagte sie bedauernd. »Das Böse Erbe des Eisvolkes.«
    »Oh, das ist wohl etwas übertrieben, noch nie habe ich so einen gesehen.«
    Er beugte sich über sie und küsste sie, er fand keinen Widerstand mehr. Er konnte nur erraten, was ihre atemlose Stimme murmelte. Sie löste sich von ihm nach den langen Küssen.
    »Oh, Eldar, mein Liebster! So hast du trotzdem noch die andere Art Liebe gefunden.«
    Zum Teufel mit deinem Geschwätz, du schwärmerisches Weib, dachte er und verdrängte die verräterische Wärme in seinem Herzen. Ich habe eine Masse Zeit verbraucht, das war alles. Er war bedeutend näher gekommen, seine Arme lagen um ihren Leib, das eine Knie war auf dem Weg zwischen ihre Schenkel. Villemo ließ sich nichts anmerken, sie hatte anderen Kummer.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Ich muss austreten.«
    »Herrgott«, stöhnte er, »du warst doch eben noch draußen.«
    »Ich habe mich erkältet, ich habe einen Blasenkatarrh.«
    »Was für einen«, fauchte er.
    »Wir Frauen sind da sehr empfindlich, ich habe mir das auf dem Wagen geholt.«
    Eldar fluchte innerlich, nun muss ich wieder von vorne anfangen. Nichts war gewonnen. Eine solche Krankheit, da sollte man nicht spaßen, ein Blasenkatarrh war wenig geeignet für ein erotisches Erlebnis. Es war das letzte, was sich eine Frau bei einem Liebesabenteuer
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