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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm
Autoren: Margin Sandemo
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Haaren.
    »Oh Gott, das ist Eldar«, sagte Niklas, »er sieht schlimm aus.«
    »Er ist schlechter als wir alle, er war einmal auf Grastensholm, da hat er sich böse aufgeführt, wild und aggressiv und er hat mich verspottet, dieser Kerl«, sagte Irmelin. Villemo hatte ihn noch nie aus der Nähe gesehen. Oh, er ist auch so mager, dachte sie verwirrt. Eldar war ein erwachsener Mann, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt, mit blonden Haaren und schmalen eisgrau schimmernden Augen - solche Augen hatte ein Raubtier. Villemo war gegen ihren Willen fasziniert von ihm, er sah unverschämt gut aus, die Betonung lag bei ihr auf unverschämt. Er kroch rückwärts, sein Gesicht drückte Verbitterung aus.
    Die milde Irmelin fragte: »Warum habt ihr uns bestehlen wollen, wir hätten euch geholfen, genau so wie allen anderen.«
    »Glaubt ihr, wir lassen uns von Satans Kindern helfen«, zischte er durch die Zähne.
    »Aber stehlen, das kann er«, sagte Villemo zornig.
    »Unsere Familie hungert auch und bekommt von keinem etwas geschenkt und ihr habt eure Lebensmittel versteckt und behaltet das Beste für euch.«
    »Das haben wir nicht«, sagte Niklas in scharfem Ton, »frag bei allen Familien der Umgebung nach, wir haben jedem geholfen - und warum seit ihr nicht gekommen? Ja, ich weiß, dazu wart ihr zu Stolz und zu trotzig, aber stehlen, das wolltet ihr. Bei denen, die auf Grastensholm ihr Essen holen, habt ihr erfahren, dass bei uns noch was zu holen ist.«
    Eldar fragte: »Wie kommt es, dass ihr noch was zu verschenken habt - ja ich weiß, ihr seid mit dem Teufel im Bunde.«
    »Jetzt quasselst du Unsinn«, sagte Niklas. Er kniete nieder, um Eldar zu untersuchen. Dieser rutschte zur Seite, sah in Villemos Augen und deutete auf sie. »Ist das normal, mit ihren Katzenaugen?«
    »Das liegt in der Familie«, sagte Niklas.
    »Ja, genau, alle wissen, wohin das Eisvolk gehört, nämlich in die Hölle.«
    Villemo kümmerte sich nicht mehr um das Gespräch zwischen Eldar und Niklas, sie betrachtete den Verwundeten. Sieht aus, als wäre er am Bein verletzt, dachte sie. Nun sah sie auch, dass der Stiefel zerrissen war.
    Eldar zischte sie an: »Lass deine beschissenen Finger von mir, ich helfe mir selbst!«
    »Ja, das sehe ich, und wie willst du dir helfen? Vergiss deinen Stolz einen Augenblick und denk an deine Familie. Wir sind nicht nur an dir interessiert, wie sieht es aus auf Svartskogen?«
    Da fauchte er: »War das nicht eure Schuld, dass wir in diese Lage kamen?«
    »Davon wussten wir nichts«, fauchte sie zurück.
    »Sie liegen alle halb verhungert und entkräftet auf ihrem Lager, sie kratzen Rinde von den Bäumen, suchen nach Maden, die unter der Borke sind.«
    »Da seid ihr nicht die Einzigen, die das machen«, sagte Villemo trocken. »Irmelin und ich bringen diesen Korb nach Svartskogen, und da sind gute Lebensmittel drin, und jetzt lieg still, damit ich den Stiefel ausziehen kann.«
    »Rühr mich nicht an! Habt ihr uns nicht schon genug verletzt?«
    »Es tut uns Leid um deinen Verwandten, wir fanden ihn weiter unten im Wald. Die Knechte von Grasensholm hatten nicht das Recht auf euch zu schießen.«
    »Er hat es gut«, kicherte Eldar, »ich vermisse allerdings seine Arbeitskraft, ja, und nun das hier.
    Das kommt alles von euch, von je her!« Dabei sah er Niklas vorwurfsvoll an. Villemo bekam einen entschlossenen und harten Gesichtsausdruck.
    »Jetzt hörst du mir zu, du Hauklotz, mein Großvater tötete deinen Großvater wegen Blutschande, was daraus geworden ist, hast du ja jeden Tag vor Augen, deinen Onkel!Und das ist jetzt fünfzig Jahre her, siehst du, du Ochse, das ist die Wahrheit.«
    »Dein Großvater tat viel mehr, du Hexe, er hat uns die Äcker genommen!«
    »Das ist nicht wahr! Dein Großvater hatte zu viele Schulden gemacht. Wenn er seine Äcker richtig bearbeitet hätte, dann hätte er auch seine Schulden bezahlen können, aber bei euch lag immer die Hälfte eurer Äcker brach, weil ihr alle zu faul wart. Deshalb kamen eure Äcker unter den Hammer. Du gingst fort von Svartskogen und damit verloren sie ihren Sämann, und als du zurückkamst, hast du überall erzählt, du hättest in einer Sägemühle gearbeitet, aber du weißt es besser, und wir auch.«
    »Was sollte ich tun, wir waren Pächter geworden von deines Großvaters Gnaden, aber vorher waren wir freie Bauern. Dag Meiden wusste wie er uns erniedrigen konnte.«
    Villemo explodierte wie ein Pulverfass. »Heb das Bein hoch, du Idiot!« brüllte sie, dass es durch
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