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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Autoren: R. A. Salvatore
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Höhle. Guenhwyvar war jetzt nur noch ein paar Schritte entfernt. Drizzt wurde ruhiger. Da der Felsen nicht sonderlich groß war, konnte es sich auch nicht um ein großes Tier handeln.
    Doch Drizzt war im Unterreich erzogen worden, wo jedes Lebewesen, ganz gleich, wie groß es auch war, respektiert und als gefährlich erachtet wurde. Er gab Guenhwyvar ein Zeichen, dass er neben dem Eingang Stellung beziehen sollte, und kroch weiter, um den Eindringling besser ausmachen zu können.
    Niemals zuvor hatte Drizzt solch ein Lebewesen gesehen. Es schien fast katzenähnlich zu sein, aber sein Kopf war viel kleiner und kantiger. Insgesamt konnte es nicht mehr als ein paar Pfund wiegen. Diese Tatsache und der buschige Schwanz und das dicke Fell des Tiers deuteten darauf hin, dass es sich eher um einen Futtersucher als um ein Raubtier handelte. Jetzt stöberte es gründlich einen Sack mit Nahrungsmitteln durch und war sich der Anwesenheit des Dunkelelfs offensichtlich nicht bewußt.
    »Sachte, Guenhwyvar«, rief Drizzt leise und schob die Krummsäbel wieder in ihre Scheiden zurück. Er machte noch einen Schritt auf den Eindringling zu, um ihn genauer betrachten zu können, hielt dabei aber einen gewissen Abstand, als wolle er ihn nicht beunruhigen. Er dachte, dass er vielleicht einen neuen Kameraden gefunden hatte. Wenn er nur das Vertrauen des Tieres gewinnen könnte…
    Auf Drizzts Ruf hin drehte sich das Tier abrupt um und stieß mit den kurzen Vorderpfoten gegen die Wand.
    »Sachte«, sagte Drizzt ruhig. Diesmal galt seine Aufforderung dem Eindringling. »Ich werde dir nichts tun.« Drizzt trat noch einen Schritt vor, und die Kreatur zischte und wirbelte herum. Seine kleinen Hinterläufe stampften auf den Steinboden.
    Drizzt hätte beinahe laut gelacht, weil er glaubte, die Kreatur wolle sich durch die hintere Höhlenwand bohren. Dann machte Guenhwyvar einen Satz, und das urplötzliche Entsetzen des Panthers verbannte die Heiterkeit aus dem Gesicht des Drows.
    Der Schwanz des Tiers flog hoch; Drizzt erkannte in dem schwachen Lichtschein, dass das Tier auffällige Rückenstreifen hatte. Guenhwyvar wimmerte und drehte sich um, um zu fliehen, aber es war zu spät…
    Ungefähr eine Stunde später wanderten Drizzt und Guenhwyvar den Berg hinunter. Sie suchten ein neues Heim. Das, was zu retten gewesen war, hatten sie geborgen, doch viel war es nicht. Guenhwyvar hielt beträchtlichen Abstand zu Drizzt. In der Nähe war der Gestank kaum zu ertragen.
    Drizzt schien mit dem Geruch spielend fertig zu werden, obwohl der Gestank seines Körpers die Lektion schmerzlicher machte, als es ihm gefiel. Er wusste nicht, wie das kleine Tier hieß – natürlich nicht -, aber er würde es um keinen Preis vergessen. Wenn er sich das nächste Mal einem Stinktier näherte, dann wusste er, womit er zu rechnen hatte.
    »Was ist mit meinen anderen Kameraden in dieser seltsamen Welt«, murmelte Drizzt vor sich hin. Es war nicht das erste Mal, dass der Dunkelelf solche Gedanken äußerte. Er wusste nur sehr wenig von der Oberflächenwelt und sogar noch weniger über die Wesen, die hier lebten. Die letzten Monate hatte er in und in der näheren Umgebung der Höhle zugebracht, und nur gelegentlich hatte er Ausflüge in die tiefen, dichter besiedelten Regionen unternommen. Dort hatte er bei seiner Nahrungssuche einige Tiere gesehen, zumeist allerdings aus der Distanz, und er hatte sogar ein paar Menschen beobachten können. Doch er hatte bis jetzt noch nicht den Mut gehabt, aus seiner Deckung herauszutreten und seine Nachbarn zu begrüßen, weil er die mögliche Zurückweisung fürchtete und wusste, dass es keinen weiteren Ort gab, an den er sich flüchten konnte.
    Das Geräusch von fließendem Wasser lockte den stinkenden Dunkelelf und seinen Panther zu einem reißenden Bach. Innerhalb kürzester Zeit entdeckte Drizzt einen schattigen Flecken und begann, seine Rüstung und Kleider auszuziehen, während Guenhwyvar ein Stück flußabwärts zog und dort fischte. Als er hörte, wie der Panther geräuschvoll im Wasser herum wirbelte, musste der ernste Drow lächeln. Heute abend würden sie gut speisen.
    Mit spitzen Fingern öffnete Drizzt seine Gürtelschnalle und legte die handgefertigten Waffen neben sein Kettenhemd. Ohne seine Rüstung und seine Waffen fühlte er sich wirklich wehrlos – im Unterreich hätte er sich niemals so weit von ihnen entfernt -, aber viele Monate waren vergangen, und Drizzt hatte keinen Grund gefunden, sie zu benutzen. Er
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