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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
Autoren: R. A. Salvatore
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Magiers ging leichter, nachdem er Drizzt der Katze vorgestellt hatte, denn Drizzt sprach nicht mehr über den Vorfall mit Alton. Niemals zuvor war Drizzt auf so eine wundervolle magische Kreatur gestoßen. Er fühlte eine Stärke an Guenhwyvar, eine Würde, die die täuschende Art der Bestie Lügen strafte. Wirklich vereinten die glatten Muskeln und die geschmeidigen Bewegungen der Katze die Jagdqualitäten, die die Drowelfen so sehr begehrten. Drizzt glaubte, durch das Beobachten der Bewegungen Guenhwyvars seine eigenen Techniken verbessern zu können.
    Masoj ließ sie stundenlang zusammen spielen und sich balgen und war dankbar, daß Guenhwyvar ihm glatt über jeden Schaden hinweghelfen konnte, den der einfältige Alton angerichtet hatte. Drizzt hatte das Treffen mit dem Meister der Gesichtslosen bereits weit hinter sich gelassen.
    »Die Oberin SiNafay würde es nicht verstehen«, warnte Masoj Alton, als sie später am Tag allein waren.
    »Ihr werdet es ihr sagen«, stellte Alton nüchtern fest. Er war durch sein Versagen bezüglich Drizzts Ermordung so frustriert, daß es ihn kaum kümmerte.
    Masoj schüttelte den Kopf. »Sie muß es nicht wissen.«
    Ein mißtrauisches Lächeln stahl sich über Altons entstelltes Gesicht. »Was wollt Ihr?« fragte er vorsichtig. »Eure Zeit hier ist fast abgelaufen. Was noch könnte ein Meister für Masoj tun?«
    »Nichts«, antwortete Masoj. »Ich will nichts von Euch.«
    »Warum dann?« fragte Alton. »Ich möchte nicht mit Schulden leben. Dieser Vorfall muß hier und jetzt bereinigt werden!«
    »Er ist bereinigt«, antwortete Masoj. Alton schien nicht überzeugt.
    »Was könnte ich dadurch gewinnen, wenn ich der Oberin SiNafay von unseren dummen Handlungen erzählte?« begründete Masoj sein Verhalten. »Wahrscheinlich würde sie Euch töten, und dann hätte der bevorstehende Kampf mit dem Haus Do'Urden keine Grundlage. Ihr seid das Bindeglied, das wir brauchen, um den Angriff zu rechtfertigen. Ich will diesen Kampf. Ich werde ihn nicht für das geringe Vergnügen, das ich an Eurem qualvollen Tod hätte, aufs Spiel setzen.«
    »Ich war dumm«, gab Alton reumütig zu. »Ich hatte nicht geplant, Drizzt zu töten, als ich ihn hierherrief, nur um ihn zu beobachten und von ihm zu lernen, so daß ich es mehr genießen könnte, wenn die Zeit, ihn zu töten, schließlich reif wäre. Als ich ihn jedoch vor mir sah, einen verfluchten Do'Urden ungeschützt vor mir sah...!«
    »Ich verstehe«, sagte Masoj ernst. »Ich hatte die gleichen Gefühle, als ich ihn sah.«
    »Ihr hegt keinen Groll gegen das Haus Do'Urden.«
    »Nicht gegen das Haus«, erklärte Masoj, »aber gegen ihn! Ich habe ihn fast ein Jahrzehnt beobachtet, seine Bewegungen und seine Ansichten.«
    »Es gefällt Euch nicht, was Ihr seht?« fragte Alton mit hoffnungsvoller Stimme.
    »Er ist fehl am Platz«, erwiderte Masoj grimmig. »Nach sechs Monaten an seiner Seite habe ich das Gefühl, ihn weniger zu kennen als jemals zuvor. Er zeigt keinen Ehrgeiz, ist aber neun Jahre hintereinander siegreich aus dem großen Gefecht hervorgegangen. Das gab es noch nie: Sein Verständnis für die Magie ist stark ausgeprägt. Er hätte ein Zauberer werden können, ein sehr mächtiger Zauberer, wenn er diesen Studienverlauf gewählt hätte.« Masoj ballte die Faust und suchte nach Worten, um seine wahren Gefühle in bezug auf Drizzt auszudrücken. »Es fällt ihm alles zu leicht«, knurrte er. »Es liegt kein Verzicht in seinen Handlungen, er behält keine Narben zurück von den großen Siegen, die er in seinem gewählten Beruf erzielt.«
    »Er ist begabt«, bestätigte Alton", »aber er trainiert so hart wie noch niemand zuvor, wenn man den Berichten glauben soll.«
    »Das ist nicht das Problem«, brummte Masoj niedergeschlagen. Es war etwas weniger Greifbares am Charakter Drizzt Do'Urdens, das den jungen Hun'ett wirklich störte. Er konnte es noch nicht erkennen, weil er es zuvor noch bei keinem anderen Dunkelelf erfahren hatte und weil es seinem eigenen Wesen so fremd war. Was Masoj störte - und auch viele andere Schüler und Meister -, war die Tatsache, daß Drizzt die geachtesten Drowelfen in allen Kampftechniken übertraf, aber seine Leidenschaft im Gegenzug nicht aufgegeben hatte. Drizzt hatte nicht den Preis bezahlt, den der Rest der Drowkinder zahlen mußte, lange bevor sie auch nur in die Akademie eintraten.
    »Es ist nicht wichtig«, sagte Masoj nach mehreren ergebnislosen Minuten des Nachdenkens. »Ich werde rechtzeitig mehr von
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