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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
Autoren: R. A. Salvatore
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jedoch wollte Drizzt Zaknafein begegnen, dem Mentor, den er einst als seinen Retter vor den Realitäten um ihn herum angesehen hatte, als das eine wegweisende Licht in der Dunkelheit namens Menzoberranzan.
    Auch das, so glaubte Drizzt jetzt, war nur eine Lüge gewesen. An seinem zweiten Tag zu Hause, als der Narbondel, der Zeitmesser der Stadt, seinen Lichtzyklus gerade begonnen hatte, schwang die Tür auf, und Briza trat ein. »Eine Anhörung bei der Oberin Malice«, sagte sie grimmig.
    Tausend Gedanken rasten Drizzt durch den Kopf, als er seine Stiefel ergriff und seiner ältesten Schwester durch die Gänge zur Hauskapelle folgte. Hatten Malice und die anderen seine wahren Gefühle in bezug auf ihre böse Göttin erkannt? Welche Bestrafungen hielten sie nun für ihn bereit? Unbewußt betrachtete Drizzt die Spinnenschnitzereien an dem gebogenen Eingang.
    »Ihr solltet vertrauter sein mit diesem Ort und Euch behaglicher fühlen«, schalt Briza, die sein Unbehagen bemerkte. »Es ist der Ort des höchsten Ruhmes unseres Volkes.«
    Drizzt senkte seinen Blick und antwortete nicht - und er achtete darauf, die vielen quälenden Erwiderungen, die er im Herzen trug, noch nicht einmal zu denken.
    Seine Verwirrung nahm noch zu, als sie die Kapelle betraten, denn Rizzen, Maya und Zaknafein standen wie erwartet vor der Mutter Oberin. Neben ihnen befanden sich jedoch Dinin und Vierna.
    »Jetzt sind wir alle anwesend«, sagte Briza und nahm ihren Platz an der Seite ihrer Mutter ein.
    »Kniet nieder«, befahl Malice, und die ganze Familie fiel auf die Knie. Die Mutter Oberin ging langsam um sie alle herum, und jeder von ihnen senkte seinen Blick betont, als die große Dame vorbeischritt, entweder in Verehrung oder ganz einfach, weil es so üblich war. Malice blieb neben Drizzt stehen. »Ihr seid verwirrt durch die Anwesenheit Dinins und Viernas«, sagte sie. Drizzt sah zu ihr auf. »Versteht Ihr unsere subtilen Überlebensmethoden noch nicht?«
    »Ich habe gedacht, mein Bruder und meine Schwester sollten an der Akademie bleiben«, erklärte Drizzt.
    »Das wäre für uns nicht von Vorteil«, erwiderte Malice.
    »Ist es nicht so, daß ein Haus Macht erhält, wenn es Herrinnen und Meister an der Akademie untergebracht hat?« wagte Drizzt zu fragen.
    »Das ist so«, erwiderte Malice, »aber es teilt die Macht auf. Ihr habt von den Kriegsnachrichten gehört?«
    »Ich habe Hinweise auf Schwierigkeiten gehört«, sagte Drizzt und sah zu Vierna hinüber, »aber nichts Genaueres.«
    »Hinweise?« regte sich Malice auf, denn sie war ärgerlich darüber, daß ihr Sohn die Bedeutung nicht verstehen konnte.
    »Das ist mehr, als die meisten Häuser hören, bevor die erste Klinge niedergeht!« Sie wandte sich abrupt von Drizzt ab und sah die ganze Gruppe an. »Die Gerüchte bergen ein Körnchen Wahrheit in sich«, erklärte sie.
    »Wer?« fragte Briza. »Welches Haus hat sich gegen das Haus Do'Urden verschworen?«
    »Keines, das in der Rangordnung hinter uns steht«, erwiderte Dinin, obwohl die Frage nicht an ihn gerichtet gewesen war und er nicht in der Position war, ungebeten zu sprechen.
    »Woher wißt Ihr das?« fragte Malice und ließ das Vergehen unbeachtet. Malice wußte um Dinins Wert und darum, daß sein Beitrag zu dieser Diskussion wichtig sein würde.
    »Wir sind das neunte Haus der Stadt«, begründete Dinin, »aber innerhalb unserer Ränge können wir mit vier Hohepriesterinnen aufwarten, von denen zwei frühere Herrinnen von Arach-Tinilith sind.« Er sah Zak an. »Wir können auch auf zwei ehemalige Meister von Melee-Magthere verweisen, und Drizzt wurde mit den höchsten Ehren der Schule der Kämpfer ausgezeichnet. Wir haben ungefähr vierhundert Krieger, die alle gut geschult und kampferprobt sind. Nur wenige Häuser können mit mehr aufwarten.«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?« fragte Briza scharf.
    »Wir sind zwar das neunte Haus«, lachte Dinin, »aber nur wenige, die über uns stehen, könnten uns besiegen...«
    »Und keines, das unter uns steht«, beendete die Oberin Malice seine Gedanken. »Ihr zeigt ein gutes Urteilsvermögen, Ältester. Ich bin zu denselben Schlüssen gekommen.«
    »Eines der größten Häuser fürchtet das Haus Do'Urden«, schloß Vierna. »Es hält es für nötig, daß wir gehen, damit seine eigene Position geschützt ist.«
    »Das glaube ich auch«, antwortete Malice. »Ein ungewöhnliches Vorgehen, denn Familienkriege werden normalerweise von einem niedrigeren Haus initiiert, das eine bessere Position
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