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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13
Autoren: Terry Goodkind
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Mord-Sith zwischen emporragenden Säulen und Gesteinstrümmern hindurch zu der Stelle, wo das Messer steckte. Es hatte einen von einer Hand gehaltenen Lederbeutel genau in der Mitte durchbohrt.
    »Bitte«, erklang eine gedämpfte Stimme unter dem Felsblock, »bitte laßt mich raus. Ich gebe Euch auch Geld dafür. Ich kann bezahlen, ich besitze Geld.«
    Oba. Der Felsbrocken war auf ihn herabgestürzt, als er versucht hatte fortzulaufen. Er war auf die Felsen gefallen, die verhinderten, daß der Mittelteil des Säulenschafts, der so mächtig war, daß zwanzig Männer mit ausgestreckten Armen ihn nicht hätten umfassen können, zu Boden krachte, wodurch ein winziger Hohlraum entstanden war, in dem der Mann unter Tonnen von Gestein begraben lag.
    Tom zog sein Messer aus dem weichen Gestein, nahm den Lederbeutel an sich und hielt ihn hin und her schwenkend in die Höhe.
    »Friedrich!«, rief er zum Wagen hinüber. Ein Mann richtete sich auf. »Friedrich! Gehört dieser Beutel hier vielleicht Euch?«
    Und dann wurde Jennsen, an diesem Tag voller Überraschungen, ein weiteres Mal überrascht, denn sie sah Friedrich Gilder, Altheas Ehemann, vom Wagen herunterklettern und sich ihnen nähern.
    »Der gehört tatsächlich mir«, sagte er. Er warf einen Blick unter den Felsen. »Du hast noch mehr davon.«
    Kurz darauf begann eine Hand, weitere Leder- und Stoffbeutel herauszureichen. »Da habt Ihr mein ganzes Geld. Jetzt laßt mich endlich raus.«
    »Nun«, meinte Friedrich, »ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß ich diesen Felsen anheben könnte, erst recht nicht für den Mann, der für den Tod meiner Frau verantwortlich ist.«
    »Althea ist gestorben?«, erkundigte sich Jennsen schockiert.
    »Ja. Die Sonne meines Lebens ist untergegangen.«
    »Das tut mir so unendlich leid«, sagte sie leise. »Sie war eine wundervolle Frau.«
    Ein Lächeln ging über Friedrichs Gesicht. »Ja, das war sie.« Er nahm einen kleinen, abgegriffenen Stein aus seiner Hosentasche. »Aber sie hat mir das hier hinterlassen, und das ist wenigstens eine kleine Freude.«
    »Merkwürdig«, meinte Tom und kramte in seiner Hosentasche, bis er einen kleinen Gegenstand zum Vorschein brachte. Er öffnete seine Hand, so daß ein kleiner Stein in seiner Handfläche sichtbar wurde. »Ich besitze auch so einen Stein. Ich trage ihn immer bei mir, als Glücksbringer.«
    Friedrich musterte ihn argwöhnisch. Schließlich fing er an zu schmunzeln. »Dann hat sie Euch auch zugelächelt.«
    »Ich krieg keine Luft«, ertönte die gedampfte Stimme unter dem Felsbrocken. »Bitte, es tut weh. Ich kann mich kaum bewegen. Laßt mich raus.«
    Richard deutete mit ausgestreckter Hand auf den Fels. Man hörte ein knirschendes Geräusch, und plötzlich kam ein Schwert unter dem Fels zum Vorschein. Gleich darauf bückte er sich, zog seine Scheide heraus und gleich dahinter seinen Waffengurt. Er wischte den Staub ab und streifte den Waffengurt in gewohnter Manier über seine Schulter.
    Jennsen bemerkte das funkelnde, güldene Wort WAHRHEIT auf dem Heft des prachtvollen Schwertes.
    »Ihr habt all den Soldaten die Stirn geboten und hattet nicht mal Euer Schwert dabei«, sagte Jennsen. »Aber vermutlich war Eure Magie ein besserer Schutz.«
    Richard schüttelte lächelnd den Kopf. »Mein Talent funktioniert über Verlangen und Zorn. Da Kahlan entführt worden war empfand ich ein starkes Verlangen, und mein Zorn war jederzeit verfügbar.« Er zog das Heft weit genug aus der Scheide, so daß sie das aus Goldbuchstaben gebildete Wort noch einmal sehen konnte. »Diese Waffe funktioniert immer.«
    »Woher wußtet Ihr, wo wir waren?«, fragte Jennsen ihn. »Woher wußtet Ihr, wo Kahlan sich befand?«
    Richard rieb mit dem Daumen über das eine, aus Gold gebildete Wort auf dem Heft seines Schwertes. »Es ist ein Geschenk meines Großvaters. Unser König Oba hier hat es gestohlen, als er Kahlan mit Hilfe des Hüters in seine Gewalt brachte. Dieses Schwert ist etwas ganz Besonderes. Ich stehe in Kontakt mit ihm und spüre, wo es sich befindet. Ohne Zweifel hat der Hüter Oba veranlaßt, es mir wegzunehmen, um mich hierher zu locken.«
    »Bitte«, jammerte Oba, »ich kriege keine Luft.«
    »Euer Großvater?«, fragte Jennsen, ohne Oba zu beachten. »Ihr meint Zauberer Zorander?«
    Richard strahlte über das ganze Gesicht. »Dann bist du Zedd also begegnet. Er ist ein prächtiger Kerl, nicht wahr?«
    »Er hat versucht, mich umzubringen«, murmelte Jennsen.
    »Zedd?«, meinte Richard belustigt.
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