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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13
Autoren: Terry Goodkind
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Buch steht.«
    Jennsen fuhr mit weit aufgerissenen Augen zu Sebastian herum, als ihr plötzlich ein Licht aufging. »Kaiser Jagang besitzt dieses Buch ebenfalls.«
    »Jetzt redest du Unsinn, Jenn.«
    »Ich habe es selbst gesehen, Sebastian. Die Säulen der Schöpfung, und zwar in seinem Zelt. Es ist ein sehr altes Buch, geschrieben in der Sprache seiner alten Heimat. Eines seiner Lieblingsbücher, er wußte ganz genau, was darin steht. Du bist einer seiner meistgeachteten Strategen; er wird es dir gewiß erzählt haben. Du wußtest die ganze Zeit über, was in dem Buch steht.«
    »Jenn … ich …«
    »Du warst das«, sagte sie tonlos.
    »Wie kannst du mir nur so mißtrauen? Ich liebe dich doch!«
    Dann, inmitten dieses fürchterlichen Durcheinanders aus Stimmen, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der überwältigende Schmerz brach mit ungeheurer Wucht über sie herein, und schlagartig wurde ihr mit erschreckender Deutlichkeit das wahre Ausmaß des Verrats bewußt.
    »Bei den Gütigen Seelen, du warst es, die ganze Zeit schon.«
    Sebastian, dessen Gesicht beinahe so weiß wurde wie seine Haarstoppeln, wurde auf einmal vollkommen ruhig. »Das ändert nicht das Geringste. Jennsen.«
    »Du warst es«, sagte sie leise, mit weit aufgerissenen Augen. »Du hattest eine einzelne Bergfieberrose eingenommen …«
    »Was! So etwas besitze ich nicht mal!«
    »Ich habe sie doch in der Blechdose in deinem Rucksack gesehen. Oben drauf lag eine Rolle Angelschnur, damit man sie nicht sofort sieht.«
    »Ach, die. Die … die habe ich mir von einem Heiler geben lassen – von dem, den wir besucht haben.«
    »Du lügst! Du hattest sie schon die ganze Zeit. Du hattest eine eingenommen, damit du Fieber bekommst.«
    »Du fängst an, dich wie eine Verrückte aufzuspielen, Jenn.«
    Jennsen deutete mit dem Messer zitternd auf ihn. »Du warst es, die ganze Zeit schon. Damals, gleich am ersten Abend, hast du zu mir gesagt, ›Da, wo ich herkomme, ist es Brauch. Dinge aus dem engsten Umfeld unserer Feinde oder auch von ihnen selbst als Waffe gegen sie zu benutzen.‹ Du wolltest, daß ich das Messer behalte, und zwar weil ich aus dem engsten Umfeld deines Feindes stamme. Du hattest von Anfang an die Absicht, mich zu benutzen. Wie hast du es diesem Soldaten untergeschmuggelt?«
    »Jenn …«
    »Du behauptest, du liebst mich; dann beweise es! Und lüg mich nicht an! Sag mir die Wahrheit!«
    Sebastian starrte sie einen Moment lang unverwandt an, ehe er schließlich erhobenen Hauptes antwortete. »Ich wollte nur dein Vertrauen gewinnen. Ich dachte, wenn ich Fieber hätte, würdest du mich vielleicht mit zu dir nach Hause nehmen.«
    »Und der tote Soldat, den ich gefunden habe?«
    »Das war einer meiner Leute. Wir hatten den Mann, der das Messer bei sich trug, zuvor gefangengenommen. Ich gab einem meiner Männer das Messer und ließ ihn eine d’Haranische Uniform anziehen. Als wir dich dann unten vorbeigehen sahen, habe ich ihn von der Felsklippe gestoßen.«
    »Du hast einen deiner eigenen Männer getötet?«
    »Manchmal ist es notwendig, für die größere Sache ein Opfer zu bringen. Nur durch Opfer gelangt man zum Seelenheil«, fügte er trotzig hinzu.
    »Woher wußtest du überhaupt, wo ich wohne?«
    »Kaiser Jagang ist ein Traumwandler. Durch das Buch hatte er schon vor Jahren erfahren, daß es Menschen wie dich und deinesgleichen gibt. Nach und nach fügte er die vorhandenen Hinweise zusammen, bis er dich aufspüren konnte.«
    »Und der Zettel, den ich gefunden habe?«
    »Den habe ich ihm untergeschoben. Dank seiner Talente fand Kaiser Jagang heraus, daß du diesen Namen einmal benutzt hattest.«
    »Die Bande verhindern, daß der Traumwandler in den Verstand eines Menschen eindringen kann«, sagte Richard. »Er muß sehr lange nach den Personen gesucht haben, die Lord Rahl nicht über die Bande verbunden sind.«
    Sebastian nickte voller Genugtuung. »Genau so war es. Und wir hatten damit ja auch Erfolg.«
    Jennsen, die es vor blinder Wut, vor Schmerz über diesen ungeheuerlichen Verrat innerlich zerriß, mußte schlucken. »Und die anderen? Meine … Mutter? War sie auch eines deiner unvermeidlichen Opfer?«
    Sebastian benetzte sich die Lippen. »Du begreifst das nicht, Jenn. Da wußte ich wirklich noch nicht…«
    »Es waren deine eigenen Männer, deswegen war es für dich so einfach, sie zu töten. Sie haben nicht damit gerechnet, daß du sie angreifen würdest – sie dachten, du wärst dort, um an ihrer Seite zu kämpfen. Deswegen
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