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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen
Autoren: May R. Tanner
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sofort. Die Tri’Ora durfte man in keinem Fall beleidigen. Man wusste schließlich nie, wann man auf ihre Hilfe angewiesen sein würde.
Er steckte den Stern in die Hosentasche seines Anzugs und ließ zu, dass sich seine Schwester wieder bei ihm unterhakte. Ein Glöckchen machte die Gäste darauf aufmerksam, dass man sich für das Ritual zu versammeln hatte. Zu dumm für den verspätet eingetroffenen Gast. Sie würde nun nicht dabei sein. Geschah ihr ganz recht. Theodor tauschte mit Malcolm ein zynisches Lächeln, während sie mit Fiona in der Mitte dem Strom der Gäste folgten.
    Bekky war auch unter ihnen. Sie befand sich wieder in Liliths Gesellschaft, die ebenfalls jeden Gedanken des Mädchens durchschaute und für sich hinterfragte, wie ehrlich sie es meinte und ob sie tatsächlich ganz unbewusst eine Gefahr für ihre Schwester darstellte, sofern sie sich nicht überzeugen ließ.
Das Ritual würde ihr hoffentlich nicht zu große Angst einjagen. Man meinte es doch gut mit den Schwestern. War Catalina denn nicht Beweis genug, dass man ihnen nichts Böses wollte? Romy war bereit, ihnen nach allem, was sie erlebt und gesehen hatte, zu glauben. Bekky jedoch wollte trotzdem nicht hören, nicht sehen und nicht akzeptieren. Es war ein kleines Kreuz mit dem Mädchen. Es wäre sicher einfacher, wenn sie mehr Zeit für sie hätten, statt alles so überstürzen zu müssen. Doch es war dringend. Für diesen Moment musste Rebeka einfach zurückstecken und an das Wohl ihrer Schwester denken. Ganz genauso wie sie es vorgab zu tun.
    Sie stellte sich mit dem Mädchen an einen Platz, von dem aus sie das Ritual gut würde beobachten können und als der Moment nahte, dass Romy an der Reihe war, ihre Bewährungsprobe zu meistern, hielt sie der immer ängstlicher werdenden Kleinen die Hand. Wenigstens platzte sie nicht dazwischen, in dem sie schrie. Irgendwie schien ihr die Wichtigkeit und die Ernsthaftigkeit des Ganzen doch noch bewusst zu werden. Jedoch war an Erleichterung nicht zu denken. Bekky entzog ihr die kalt gewordenen Finger, sobald Lillith Harper diese ergriffen hatte.
Und der Gedanke, der diesem Kind dabei durch den Kopf ging, war um ein weiteres Mal erschreckend.
    Ihr sollt ihr helfen, keine Zaubertricks vorführen.
     
     

Vorschau
     
    Samstag, 30. Juni; abends
    Die Sonne war endlich untergegangen. Alle Rituale der Immaculate wurden in Erinnerung an ihre einstige Schwäche in der Nacht abgehalten oder vor dem Morgengrauen, kurz bevor die Sonne aufging. Der große Saal lag in tiefer Dunkelheit, in der die Angehörigen der Rasse aufgrund ihrer scharfen Nachtsicht dennoch alle Details wahrnehmen konnten.
Es herrschte atemlose Stille in dem Raum mit den hohen Decken, obwohl hier gut und gerne zweihundert Zuschauer darauf warteten, dass die zukünftigen Devenas den Raum endlich betraten.
Die meisten Gäste waren in der Nacht zuvor angereist, natürlich auf die Art und Weise, die einem Vampir gebührte. Das Gepäck wurde von den Lost Souls transportiert, die den verschiedenen Familien dienten. Das Schloss war nach dem Bloodrite wieder zum Bersten mit Besuchern aus aller Herren Länder gefüllt und glich einem betriebsamen Bienenstock.
    Die Devenas waren bisher unter Verschluss gehalten worden, damit sie sich allein auf sich selbst besinnen konnten. Die Vorbereitung auf das Ritual war aufregend genug und wenn man hinterher noch der Gesellschaft vorgestellt wurde, dann reichte das völlig aus, um die Nerven blank liegen zu lassen. Es ging hier schließlich um Novizen, die eingeführt wurden, und trotz der Unterstützung des Orakels und der Warrior mussten sich die beiden Frauen noch beweisen. Es wurde sehr viel von ihnen verlangt, dafür dass sie erst so kurze Zeit Teil ihrer Gesellschaft waren.
Lilith war ihr eine große Hilfe gewesen, in dem sie sozusagen eine Pufferzone zu den anderen Devenas und Ratsmitgliedern geschaffen hatte. Die Neugier war verständlicherweise groß, da eine der Breeds völlig uneingeweiht gewesen und zudem immer noch nicht umgewandelt war. Das würde ziemliche Unruhe in die Gesellschaft bringen. Wenigstens stand Romana Kiss unter dem Schutz der Familie Harpia und war das Kind von Malakai, dessen Blutlinie unzweifelhaft rein war.
    Es gab bestimmt einige ehrgeizige Töchter in den alteingesessenen Familien, die lieber sich selbst in dieser Position gesehen hätten. Allerdings war es von je her so gewesen, dass neue Häuser nur an die mächtigsten Frauen vergeben wurden, die von der Vorsehung besonders
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