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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius
Autoren: Vampira VA
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entschieden, ihn ebenfalls in die Hintergründe dieser Angelegenheit einzuweihen. Ihm wird dabei eine besondere Rolle zukommen.« Er tauschte einen väterlich anmutenden Blick mit seinem Schützling, ehe er aufstand und im Raum umherzugehen begann - etwas, was er sonst nie tat. »Doch bevor wir zum eigentlichen Kern der Sache kommen, müssen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte machen, und zwar ins alte Ägypten. Ich nehme an, daß euch die Namen Echnaton und Nofre-tete etwas sagen, die in den Annalen unseres Volkes unsterbliche Plätze einnehmen.« Deville blieb stehen und sah in die Runde.
    Es erhob sich zustimmendes, zugleich aber auch verwundertes Ge-murmel. Einige der Anwesenden sahen sich verwirrt an.
    »Ihre Namen sind in der Tat unsterblich«, sagte einer von ihnen leicht ärgerlich. »Niemand bezweifelt das. Aber immerhin sind die beiden schon seit ein paar Jahrtausenden tot.«
    Daswadan sah den Sprecher so mißliebig an, als wolle er ihm allein aufgrund des Tonfalls an die Gurgel gehen.
    Deville schüttelte nachsichtig den Kopf. »Nur einer von ihnen. Der andere jedoch hat die Jahrtausende in einer Art ... Tiefschlaf überstanden und wurde von Landru in einem uralten Bauwerk in Ägypten gefunden und erweckt.«
    Abermals herrschte Totenstille.
    »Aber was soll ich noch länger reden?« Deville klatschte laut in die Hände, woraufhin sich am Ende des Raumes eine Tür öffnete und eine Person erschien. »Darf ich vorstellen - Nofretete!«
    Die schlanke junge Frau, die anmutigen Schrittes in den Raum trat, zog sämtliche Anwesende sofort in ihren Bann. Es lag nicht allein an ihrer Schönheit oder an dem feuerroten, bodenlangen Kleid, das hervorragend zu ihrem tiefschwarzen Haar paßte und dessen Stoff jede ihre Bewegungen umschmeichelte. Mehr noch waren es ihre zwar jugendlich wirkenden, aber zugleich hoheitsvoll gemeißelten Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen. Und in ihren nachtschwarzen Augen lag ein Ausdruck, der in jedem, den ihr Blick traf, ein warmes Gefühl aufsteigen ließ.
    Nur Daswadan blickte unverändert grimmig drein, als sie ihn ansah.
    Es ließ sie unbeeindruckt. Mit einem feinen Lächeln auf den Lippen ging sie auf Deville zu. Einerseits wirkte sie neugierig und fast ein wenig schüchtern, andererseits schien sie sich ihrer Wirkung auf das männliche Geschlecht vollauf bewußt zu sein.
    »Und das ist tatsächlich die alte ägyptische Königin?« kam es einem der Anwesenden schwer über die Lippen.
    Nofretete schenkte ihm einen halb spöttischen, halb beleidigten
    Blick. »Ich finde, ganz so alt sehe ich nun doch nicht aus.«
    Dieser Feststellung vermochte niemand zu widersprechen. Das Gelächter, das hier und da einsetzte, löste die Spannung.
    »Ja, das ist sie in der Tat«, bestätigte Deville. »Sie ist heute Nachmittag mit einem Flugzeug direkt aus Kairo gekommen. Ich bitte euch, nicht nach den näheren Umständen zu fragen, auf welche Weise sie dreieinhalb Jahrtausende überdauert hat. Es geht dabei um Dinge, die selbst unter unseresgleichen ein Geheimnis bleiben müssen und nur wenigen Eingeweihten bekannt sind. Also nehmt es einfach hin.«
    »Weißt du denn mehr?« fragte derselbe Vampir herausfordernd, der sich vorhin schon ärgerlich zu Wort gemeldet hatte. Sein Name war Demon.
    Deville begegnete Demons Blick gelassen. Er überlegte ein paar Augenblicke, bevor er antwortete.
    »Landru hat ein paar Andeutungen gemacht, und einiges weiß ich aus alten Aufzeichnungen«, sagte er vage. »Aber glaubt mir, es ist besser, wenn nur möglichst wenige um diese Dinge wissen. Manches Wissen ist so gefährlich, daß es unserer gesamten Rasse zum Verderben gereichen könnte.«
    »Gerade wenn es hier um solch gefährliche Dinge geht, haben wir ein Recht, darüber zu erfahren«, beharrte Demon. Er blickte sich herausfordernd um. »Es gibt schließlich auch Dinge, die erst deshalb zu einer großen Gefahr werden, weil man zuwenig über sie weiß.«
    Daswadan stützte die Hände auf den Tisch, als wolle er sich erheben. Deville gab ihm mit einem Wink zu verstehen, daß er sich heraushalten sollte. Er wußte um das leicht überschäumende Temperament seines Leibwächters. Daswadan würde sich nicht scheuen, einen Artgenossen anzugreifen, wenn er sich dem Sippenoberhaupt gegenüber ungebührlich benahm.
    Deville dachte eine Zeitlang schweigend nach, dann nickte er. »Ja, ich denke, ihr habt das Recht, mehr zu erfahren.«
    »Na also«, meinte Demon selbstzufrieden und sah Deville erwartungsvoll
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