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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius
Autoren: Vampira VA
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Einspruch.
    »Außerdem soll niemand außerhalb dieses Raumes erfahren, um wen es sich bei unserem Gast wirklich handelt. Den anderen gegenüber werden wir sie als Angehörige einer anderen Sippe ausgeben, die ihr Gedächtnis verloren hat und die Jacques aus früheren Zeiten kennt. Natürlich wird sie auch unter einem anderen Namen auftreten. Sie hat sich für Leila entschieden.«
    »Leila? Warum Leila?« fragte einer der Anwesenden.
    Nofretete lächelte so unergründlich, wie es auf ihrer weltbekannten Büste für die Ewigkeit festgehalten war.
    »Es ist ein Wort aus meiner Heimat«, erklärte sie. »Es bedeutet >die Nacht<.«
    »Wäre es nicht einfacher gewesen, wenn man sie in Ägypten an die moderne Welt gewöhnt hätte?« wandte jemand ein.
    »Das stimmt«, antwortete Nofretete. »Es war zuerst auch so geplant. Aber unter den Kairoer Vampiren gab es mehrere rätselhafte Todesfälle. Deshalb hat Landru beschlossen, daß ich woanders sicherer aufgehoben sei.«
    »Rätselhafte Todesfälle?« fragte Daswadan abermals gedehnt.
    »Ja.« Sie hob die Schultern. »Mehr weiß ich auch nicht. Landru sagte, daß vermutlich Lilith dahinterstecken würde.«
    Innerhalb der Runde erhoben sich verärgerte Stimmen. Schon wieder Lilith. Jeder von ihnen hätte sie liebend gern getötet. Aber bislang war sie noch jedem Angriff entgangen. Nicht einmal der mächtige Landru hatte ihr etwas anhaben können. Es schien, als sei sie mit dem Leibhaftigen im Bunde.
    »Ich denke, damit wäre alles geklärt«, sagte Deville. »Jacques, bitte bringe Nofretete in ihre Gemächer zurück. Die Zusammenkunft ist hiermit beendet. Und nochmals: Kein Wort über die wahre Identität unseres Gastes zu irgend jemandem, der heute Abend nicht anwesend war!«
    *
    Jacques führte Nofretete schweigend zu ihren Gemächern. Er war sich bewußt, daß sie den Weg sicherlich auch alleine gefunden hätte. Demnach mußte Deville etwas anderes mit seiner Bitte bezweckt haben. Vermutlich wollte er, daß sie sich einander bekannt machten. Immerhin würden sie in den nächsten Wochen viel Zeit miteinander verbringen.
    Aber ihm fiel nichts Rechtes ein. Zu sehr war er von ihrer anmutigen Art, sich zu bewegen, fasziniert. Ihre Füße schienen den Boden gar nicht richtig zu berühren, sondern darüber zu schweben. Immer wieder warf er ihr aus den Augenwinkeln verstohlene Blicke zu und wünschte sich, er würde sich nicht mit einemmal so unsicher und nervös wie ein kleiner Junge fühlen.
    Vor der Tür zu ihrem Zimmer blieben sie stehen.
    »Und du ... Sie waren wirklich eine ägyptische Königin?« stotterte er.
    Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. »Ja. Aber das ist noch lange kein Grund, förmlich zu sein. Nenn mich einfach Leila, wie es alle tun werden.«
    »Nofretete paßt besser«, entfuhr es ihm. »Ein Name, der einer Königin angemessen ist.«
    »Er gefällt auch mir besser. Nenn mich ruhig so, wenn wir unter uns sind. Aber wir müssen vorsichtig sein. Ich möchte nicht, daß jemand von meiner wahren Identität erfährt.«
    Für ihn war sie die aufregendste Blutschwester, der er je begegnet war. Allein ein Blick in ihre unergründlich schwarzen Augen jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Er brachte ein »Ja« heraus, ehe sein Schweigen zu peinlich wurde.
    Sie sah ihn forschend an. »Du wirst mich also in den nächsten Wochen mit den Errungenschaften eurer Zeit vertraut machen.«
    Jacques nickte eifrig.
    »Schön«, sagte sie sanft. »Ich freue mich darauf. Laß uns gleich morgen früh damit beginnen.«
    Sie beugte sich vor und drückte ihm einen kurzen Kuß auf die Wange, und als sie sich wieder von ihm zurückzog, maß sie ihn noch einmal mit einem langen Blick, wobei in ihren Augen ein Ausdruck von Verheißung lag. Dann verschwand Nofretete in ihren Gemächern.
    Jacques starrte auf die geschlossene Tür und fühlte, wie in seiner Brust zwei Gefühle aufstiegen: ein Gefühl der Leere und des Verlustes ... und Wut - Wut darüber, sich so dämlich benommen zu haben.
    Sein Atem beschleunigte sich.
    Wenn er durch die Diskotheken und Clubs der Londoner City streifte, um sich seine Opfer zu suchen, umschwirrten ihn die Mädchen nur so, und sie waren wie Butter in seinen Händen, auch ohne daß er seine hypnotischen Fähigkeiten einsetzen mußte. Aber Nofre-tete gegenüber fühlte er sich schüchtern und nervös. Er nahm sich vor, das morgen unbedingt zu ändern.
    Mißmutig und ziellos streifte er durch das Landhaus, ohne seine Gedanken von Nofretete -
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