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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
Autoren: R. A. Salvatore
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seinen Geruch zu ihnen trieb.
    Einmal kam er an einen kleinen Fluss, aber er sprang mit vollendeter Balance von einem Stein zum anderen, und selbst auf den glattesten Stellen kam er nicht ins Rutschen.
    Er hatte das Lagerfeuer aus dem Blickfeld verloren, als er den Berghang verlassen hatte, aber er wusste, in welche Richtung er sich bewegen musste, so als würde der Zorn selbst seine langen und sicheren Schritte lenken.
    Auf der anderen Seite eines kleinen Tals, direkt hinter einem dichten Hain, entdeckte der Drow das Lagerfeuer wieder, und nun war er nahe genug, um die Umrisse jener erkennen zu können, die sich dort bewegten. Er wusste sofort, dass es sich um Orks handelte, sah es an ihrer Größe, an den breiten Schultern und an ihrer leicht gebückten Haltung. Sie stritten sich – das war wenig überraschend –, und Drizzt beherrschte ihre gutturale Sprache gut genug, um zu verstehen, dass es bei dem Streit darum ging, wer Wache halten sollte. Offensichtlich war keiner dazu bereit, und sie hielten es alle für eine unnötige Schikane.
    Der Drow duckte sich hinter ein Gebüsch ganz in der Nähe, und ein boshaftes Grinsen umspielte seine Lippen. Es war tatsächlich unnötig, Wache zu halten, dachte er, denn ob die Orks nun aufmerksam waren oder nicht, sie würden den Jäger ohnehin erst bemerken, wenn es zu spät war.
    Der Wachposten lehnte den Speer an einen großen Stein, verschränkte die Finger und ließ die Knöchel knacken. Das Geräusch war lauter, als wenn Zweige zerbrachen.
    »Immer Bellig«, murrte er und warf einen Blick zurück zum Lagerfeuer und zu den vielen Gestalten, die sich dort hingelegt hatten oder ihre widerwärtigen Rationen verspeisten. »Bellig hält Wache. Ihr schlaft. Ihr esst. Bellig hält Wache.«
    Er murrte weiter, immer noch in Richtung Lager gewandt.
    Als er sich schließlich doch wieder umdrehte, hatte er ein wie aus Ebenholz gemeißeltes Gesicht vor sich, dichtes weißes Haar und Augen … diese Augen! Lila Augen! Glühende Augen!
    Bellig griff instinktiv nach seinem Speer – oder setzte jedenfalls dazu an, bis er das Aufblitzen glitzernder Klingen links und rechts bemerkte. Dann versuchte er, die Arme an sich zu ziehen, um den Angriff abzuwehren, aber er war viel zu langsam, um die Krummsäbel des Dunkelelfen noch blockieren zu können.
    Er versuchte zu schreien, aber die gekrümmten Klingen hatten bereits zugeschlagen und seine Luftröhre durchtrennt.
    Bellig drückte die Hände auf die tödliche Wunde, und die Säbel kehrten zurück.
    Der sterbende Ork drehte sich um, um zu seinem Kameraden zu rennen, aber wieder schlugen die Säbel zu. Diesmal trafen sie Belligs Beine und durchtrennten mühelos Muskeln und Sehnen.
    Der Ork spürte, wie eine Hand ihn packte, als er fiel, und ihn ruhig auf den Boden herunterließ. Er lebte immer noch, obwohl er keine Luft mehr holen konnte. Er lebte immer noch, obwohl sein Lebensblut sich bereits in einer dunklen Lache auf dem Boden sammelte.
    Sein Mörder schlich lautlos weiter.
    »Bellig, du Blödmann, gib endlich Ruhe da drüben!«, rief Oonta, der unter den Ästen einer großen Ulme am Rand des Lagers saß. »Ich unterhalte mich hier mit Figgle.«
    »Er hat wirklich ein großes Maul«, stimmte Figgle der Hässliche ihm zu.
    Mit seiner fehlenden Nase, einer abgerissenen Lippe und graugrünen Zähnen, die sich nach außen bogen, war Figgle selbst für Ork-Verhältnisse kein schöner Anblick. Er hatte sich in jungen Jahren einmal zu dicht zu einem besonders bösartigen Worg gebeugt und teuer dafür bezahlt.
    »Ich bringe ihn um«, drohte Oonta, und sein Kamerad grinste schief.
    Ein Speer bohrte sich in den Baumstamm zwischen ihnen.
    »Bellig!«, brüllte Oonta, als er und Figgle zur Seite taumelten. »Ich bringe dich jetzt sofort um!«
    Mit einem Knurren griff er nach dem bebenden Speer, und Figgle nickte zustimmend.
    »Hände weg«, erklang eine Stimme, die zwar die Ork-Sprache verwendete, aber viel zu wohlklingend war, um einem Ork zu gehören.
    Beide Wachposten erstarrten und schauten in die Richtung, aus der der Speer gekommen war. Dort stand eine schlanke, anmutige Gestalt, die schwarzen Hände auf den Hüften, der dunkle Umhang im Nachtwind wehend.
    »Ihr werdet ihn nicht brauchen«, erklärte der Dunkelelf.
    »Häh?«, sagten beide Orks gleichzeitig.
    »Was'n los?«, fragte der dritte Wachposten, Oontas Vetter Broos. Er näherte sich von der Seite, war links von Oonta und Figgle und rechts von dem Dunkelelfen. Als Erstes sah er die
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