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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Autoren: R.A. Salvatore
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verändert. Kleine Überfälle und zurückhaltendes Vorgehen. Wir locken sie einen nach dem anderen aus ihren Löchern.«
    »Das könnte noch Jahre dauern!«, widersprach Urlgen.
    Ad'non nickte zustimmend.
    »Diese kleineren Scharmützel werden von allen in dieser Region als unvermeidliches Nebenprodukt der Umgebung betrachtet«, erklärte er, wie er es in der Vergangenheit schon so oft getan hatte. »Ein Überfall auf eine Karawane hier, auf ein Dorf dort, und niemand wird sich sonderlich aufregen, denn niemand wird den Umfang dieser Sache erkennen. Ihr könnt die Goldsäcke der Zwerge kitzeln, aber wenn ihr den Speer zu tief hineinrammt und sie zu einer heftigeren Reaktion treibt, werden sich die Sippen zusammentun.« Er starrte Obould direkt in die Augen und fuhr fort: »Mit solch übereiltem Vorgehen werdet ihr das Ungeheuer wecken. Denkt an drei Zwergenfestungen, die sich zusammentun und einander mit Waren, Waffen und sogar Soldaten unterstützen, indem sie die unterirdischen Verbindungstunnel benutzen. Denkt daran, was für ein Kampf euch bevorstehen wird, wenn ihr eure Zitadelle zurückerobern wollt, wenn Adbar ihnen mehrere tausend Schildzwerge zur Verfügung stellt und Mithril-Halle sie mit dem besten Metall ausrüstet. Mithril-Halle ist noch die kleinste dieser Festungen, und sie hat die Armee von Menzoberranzan abgewehrt!«
    Die Erwähnung der Drow-Stadt, deren Name Angst im Herzen eines jeden weckte, der nicht aus Menzoberranzan stammte, ließ ein paar Orks sichtlich schaudern.
    »Und auf keinen Fall, weiser Obould, dürfen wir den Zorn von Silbrigmond auf uns ziehen, dessen Herrin eine Freundin von Mithril-Halle ist«, fuhr der Berater fort. »Und wir dürfen nicht erlauben, dass sich Mithril-Halle und Mirabar verbünden.«
    »Pah, Mirabar hasst diese Neureichen!«
    »Das stimmt, aber sie fürchten sie nur in geschäftlicher Hinsicht«, erklärte Ad'non. »Sie fürchten dich und Gerti, weil ihr ihr Leben bedroht und nicht nur ihre Goldsäcke, und solche Angst führt zu unerwarteten Bündnissen.«
    »Wie das zwischen mir und Gerti?«
    Ad'non dachte einen Augenblick über diese Äußerung nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, du und Gerti, ihr versteht einfach, dass ihr durch ein Bündnis eurem Ziel beide näher kommt. Ihr habt selbstverständlich keine Angst.«
    »Selbstverständlich nicht!«
    »Und das braucht ihr auch nicht. Macht weiter, wie wir es besprochen haben, mein Freund Obould.« Er trat näher und flüsterte, so dass nur der Ork-König ihn hören konnte. »Zeig den anderen, wieso du besser bist als die meisten Orks, wieso du allein im Stande bist, Verbündete zu finden, um deine Zitadelle wiederzuerobern.«
    Obould richtete sich auf und nickte, dann wandte er sich seinen Leuten zu und wiederholte, was Ad'non ihm seit Monaten und Abermonaten eingebläut hatte.
    »Geduld …«
    »Ich frage lieber gar nicht, wie dein Treffen mit Obould verlaufen ist«, sagte die Priesterin Kaer'lic Suun Wett, als Ad'non schließlich wieder in das bequeme, üppig ausgestattete Zimmer zurückkehrte, das in einem verborgenen Tunnel unterhalb der südlichen Ausläufer des Grats der Welt lag, nicht weit entfernt von den Höhlen von Leuchtendweiß, aber viel, viel tiefer.
    Kaer'lic war die verblüffendste der kleinen Gruppe. Sie war korpulent, was für Dunkelelfen sehr ungewöhnlich war, und hatte breite Schultern. Ihr rechtes Auge hatte sie vor beinahe hundert Jahren, als sie noch eine junge Priesterin gewesen war, bei einem Kampf verloren. Statt es auf magische Weise wiederherzustellen, hatte Kaer'lic es durch ein schwarzes, facettenreiches Auge ersetzt, das aus dem Kadaver einer Riesenspinne stammte. Sie behauptete, dieses Auge wäre funktionsfähig und erlaube ihr, Dinge zu sehen, die andere nicht sahen, aber ihre drei Freunde wussten es besser. Ad'non und Donnia hatten sich häufig von rechts an Kaer'lic herangeschlichen und sie geneckt.
    Dennoch, die beiden Attentäter hatten, was das Auge anging, gegenüber ihrem neuesten Gefährten noch viele Zehntage Theater gespielt. Immerhin waren Spinnen für die Dunkelelfen von Menzoberranzan ausgesprochen wichtig, und Tos'un Armgo war lange Zeit angemessen beeindruckt gewesen, bis Ad'non schließlich die Katze aus dem Sack gelassen hatte – selbstverständlich erst, nachdem die drei alten Freunde sich einig gewesen waren, dass man sich auf Tos'un verlassen konnte.
    Ad'non zuckte nun die Achseln und berichtete den dreien, dass alles genau so verlaufen war, wie man
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