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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Autoren: R.A. Salvatore
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gesagt?«, fragte Nanfoodle Shoudra, als die beiden sich ein paar Abende später im Flur ihres Hauses begegneten.
    »Er hat mich angewiesen, mit dir zu gehen«, erwiderte Shoudra, und ihr Tonfall machte deutlich, dass sie über diesen Befehl alles andere als glücklich war.
    »Er hat sich geirrt, und er irrt sich weiterhin«, sagte der kleine Gnom. »Erst jagt er Bruenor davon, dann wirft er Torgar ins Gefängnis, und nun …«
    »Das ist ja wohl kaum das Gleiche!«, entgegnete Shoudra.
    »Wo ist der Unterschied? Werden die Zwerge, die in Mirabar geblieben sind, einverstanden sein, wenn sie erfahren, was wir in Mithril-Halle tun? Haben wir überhaupt Hoffnung, dort Erfolg zu haben, wenn man bedenkt, dass mehr als vierhundert Zwerge aus Mirabar vor uns eintreffen?«
    »Elastul zählt darauf, dass wir genau durch diese Zwerge das Vertrauen von Bruenor und seinen Leuten gewinnen.«
    »Zu welchem Zweck? Verrat?«, fragte der Gnom verdrossen.
    Shoudra setzte zu einer Antwort an, aber dann zuckte sie nur die Achseln. »Wir werden sehen, was wir in Mithril-Halle vorfinden«, sagte sie, nachdem sie einen Augenblick nachgedacht hatte.
    Nanfoodle betrachtete sie forschend, dann hellte sich seine Miene auf.
    »Nun, ich werde mich in den Höhlen der Heldenhammer-Sippe an dein Beispiel halten«, sagte er, »selbst wenn es von den Befehlen von Markgraf Elastul abweichen sollte.«
    Shoudra sah sich vorsichtig um und bat den Gnom dann mit einem eindringlichen Blick, nicht mehr von solchen Dingen zu sprechen.
    In ihrem Herzen jedoch war die Sceptrana durchaus der gleichen Ansicht wie Nanfoodle. Elastuls Befehl war direkt und einfach gewesen: Sie sollten nach Mithril-Halle gehen und die verräterischen Zwerge überprüfen und währenddessen den Geschäften ihrer Feinde möglichst viel Schaden zufügen.
    Es war besser, dachte Shoudra, nach Mithril-Halle zu gehen und durch Torgar Hammerschlag und die anderen zu König Bruenor zu gelangen. Nach dem Desaster, das Mirabar zugestoßen war, würden sie vielleicht ein neues und besseres Bündnis mit der anderen Bergbaustadt aushandeln können, eines, das ihnen allen nützen würde.
    Sie konnte nur seufzen und sich wünschen, dass die Dinge anders wären, denn sie kannte Elastul gut genug, um zu wissen, wie absurd es war, auf ein solches Ergebnis zu hoffen.

Epilog
    Bei jedem Stein, den er umdrehte, hielt Drizzt Do'Urden den Atem an und erwartete, einen seiner Freunde darunter zu finden. Soweit er sehen konnte, war Senkendorf vollkommen zerstört. Er hatte keine Ahnung, was der Haufen von bearbeitetem Holz auf dem Feld südlich der Stadt zu bedeuten hatte, aber er vermutete, dass es sich um die Überreste großer Belagerungsgeräte handelte.
    Nicht dass sie welche gebraucht hätten, wenn man bedachte, welchen Schaden die Riesen angerichtet hatten.
    Er fasste wieder Hoffnung, als er die Unmengen toter Orks und Worgs sah, die auf dem Feld lagen, aber die Tatsache, dass sich viele direkt am Eingang zu den Tunneln unter dem Turm häuften, an der logischerweise letzten Verteidigungslinie, sagte ihm, dass das Ende bitter gewesen sein musste.
    Er fand keine Leichen von Verteidigern in diesen Tunneln, und das gab ihm immerhin eine gewisse Hoffnung, dass seine Freunde gefangen genommen und nicht getötet worden waren.
    Und er fand einen vertrauten Helm mit nur einem Horn.
    Er hatte kaum die Kraft, sich zu bücken, ohne vornüberzufallen, als er die Krone von Bruenor Heldenhammer berührte, vorsichtig aufhob und in den Händen hin und her drehte. Er hatte gehofft, dass er sich getäuscht hatte, als er an diesem schrecklichen Abend über die Schlucht hinweg gesehen hatte, wie der brennende Turm einstürzte. Er hatte gehofft, dass Bruenor irgendwie weggesprungen und der Katastrophe entkommen war.
    Der Drow zwang sich, sich umzusehen und in den Trümmern nahe dem Helm herumzustochern. Dort, unter Tonnen von Stein, entdeckte er eine zerdrückte Hand, eine knorrige Zwergenhand.
    Er ging davon aus, Bruenors Grab gefunden zu haben.
    Waren Wulfgar und Regis hier ebenfalls begraben? Und was war mit Cattie-brie?
    Die Bilder, die vor seinem geistigen Auge aufblitzten, lasteten schwer auf Drizzt Do'Urden. Er erinnerte sich daran, wie er gedacht hatte, dass es besser war, draußen Abenteuer zu erleben – selbst wenn es ihn das Leben kostete, selbst wenn es Catti-brie das Leben kostete –, als an einem sicheren Ort zu leben.
    Wie hohl ihm diese Gedanken in diesem schrecklichen Augenblick vorkamen!
    Seltsamerweise
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