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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen
Autoren: Alex Kava
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selbst gegenüber zu. Wenn es um Julia Racine geht, bist du wirklich nicht gerade unvoreingenommen.
    „Bei der Identifizierung der anderen beiden Opfer tritt sie jedenfalls auf der Stelle.“ Diese Feststellung konnte sie sich dennoch nicht verkneifen.
    „Liegt das an ihr oder an der Pathologie? Vielleicht sind die es ja, die nicht in die Puschen kommen. Meiner Ansicht nach solltest du mit Racine nicht so hart ins Gericht gehen.“
    Maggie zuckte die Schultern. Warum ihre Freundin plötzlich die Partei von Julia Racine ergriff, war ihr unerfindlich. „Sie hält sich nicht an die Spielregeln“, wandte sie ein. Doch als sie Gwens Blick auffing, wusste sie, dass sie mit ihrem Versuch, sich zu rechtfertigen, kläglich gescheitert war.
    „Und was hältst du von den Spielregeln?“
    „Bisweilen lege ich sie halt etwas großzügig aus. Warst du es nicht, die mir damals eingetrichtert hat, im Kampf gegen das Böse gäbe es keine Regeln?“
    „Es gibt immer Regeln“, sagte Gwen. „Die Guten halten sich daran, die Bösen eben nicht. So geht das Spiel.“
    Genau diesen Moment hielt Marco anscheinend für günstig, den beiden ein Tablett mit dampfenden, knoblauchduftenden Pilzen zu servieren, zusammen mit zwei kleinen Portionstellern. „Guten Appetit, die Damen! Ich bin gleich wieder da.“
    „Und was ist mit Stan?“ erkundigte sich Gwen, als sie ihrer Freundin eine Portion Pilze auf ihr Tellerchen häufelte. Sich selbst tat sie ebenfalls auf, schob ihren Teller dann aber beiseite. „Wieso kommt der nicht in die Gänge?“
    „Es waren kaum noch Gewebereste vorhanden.“ Maggie ließ den Blick durch das Restaurant schweifen. Als sie sich vergewissert hatte, dass niemand ihre Unterhaltung verfolgte, redete sie weiter. „Es gab auch keine zahnärztlichen Unterlagenzum Abgleich. Nach Stans Aussage hat er noch keine Obduktion durchführen können. Allerdings hat er die Köpfe auch noch nicht von einem forensischen Anthropologen begutachten lassen.“
    „Und da hast du natürlich einen parat.“ Wieder dieses wissende Lächeln.
    „So ungefähr jedenfalls“, gab Maggie zu und bemühte sich, ein Erröten zu unterdrücken. Sie wusste, Gwen spielte auf Adam Bonzado an, einen Professor in West Haven in Connecticut, mit dem Maggie im Jahr zuvor zusammengearbeitet hatte. Eine Koryphäe auf dem Gebiet der anthropologischen Gerichtsmedizin, der keinen Hehl daraus machte, dass er an Maggie weit mehr Interesse hatte als an sterblichen Überresten.
    „Mal im Ernst“, fuhr Gwen fort und ersparte Maggie ausnahmsweise ihre sonst üblichen Kommentare zu deren nichtexistentem Liebesleben. „Bestünde die Aussicht, einen neutralen Experten wie Professor Bonzado hinzuzuziehen? Fühlt Stan sich dann nicht auf den Schlips getreten?“
    „Ich will doch hoffen, dass er es begrüßen wird“, gab Maggie zurück, wobei sie einen gefüllten Pilz zerteilte. „Ich habe Detective Racine gegenüber angedeutet, dass die beiden anderen Opfer einem Spezialisten zugeführt werden sollten. Es liegt an ihr, Stan diesen Vorschlag vorzutragen. Heute war ich kaum am Tatort angelangt, da klärte er mich schon auf, dass er genau genommen gar nicht zuständig sei.“ Sie trank den Rest ihrer Cola und sah sich nach dem Kellner um.
    „Nicht zuständig? Was soll das denn heißen?“
    „Nach alter Väter Sitte verhält es sich so: Ist eine Leiche zerstückelt oder, wie in diesem Fall, enthauptet, liegt die Zuständigkeit für die Ermittlung bei denen, die das Herz haben.“
    „Was für ein Schwachsinn!“ rief Gwen mit solcher Heftigkeit, dass Maggie den Kellner vergaß und ihre Freundin verwundert ansah. Gwen bemerkte ihrenFauxpas und fasste sich wieder. „Ist aber doch wirklich bescheuert, oder?“ sagte sie deutlich leiser. „Ich wusste gar nicht, dass es einen derartig vorsintflutlichen Quatsch heute noch gibt. Und was ist, wenn die Körper nie gefunden werden?“
    „Zunächst muss Racine in einem größeren Radius recherchieren, ob irgendwo Leichen ohne Kopf aufgetaucht sind. Der Mörder muss sie ja nicht unbedingt gleich hier in der Gegend losgeworden sein.“
    Sie schlug die Speisekarte auf, doch das größere Interesse galt ihrer Freundin. Warum war sie heute bloß so reizbar? In der gedämpften Beleuchtung versuchte sie, Gwen zu mustern, wobei ihr erst jetzt auffiel, wie zerzaust ihre erdbeerblonde Frisur war. Auch ihre sonst stets manikürten Fingernägel wirkten vernachlässigt, und unter den Augen entdeckte sie dunkle Ringe.
    „Das würde
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