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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman
Autoren: Martina Andr
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Sohn immer noch an, als ob er an dessen Verstand zweifeln würde. »Aber du bist nicht irgendwie krank, oder?« Er blickte ihn mit schmalen Lidern an und tippte sich an die faltige Stirn. »Ich meine im Kopf. So was soll bei Leuten, die aus dem Krieg zurückkommen, keine Seltenheit sein, habe ich mir sagen lassen. Ich kenne es noch von Vietnam, und schließlich war es der Grund, warum ich nicht wollte, dass du zur Armee gehst. «
    »Nein«, antwortete Jack. »Mach dir keine Sorgen, Dad. Ich habe mich nie besser gefühlt.«
    Hilarius schien dem Braten immer noch nicht zu trauen. »Okay«, sagte er gedehnt. »Dann halt dich an diese bezaubernde Lady dort draußen in meinem Empfang. Sie wird dir den Plan für die Woche diktieren, du fängst Montag an, wie alle anderen. Denk bloß nicht, dass dir hier jemand ein extra Steak brät, nur weil du der Sohn des Chefs bist.«
    »Dad?«
    »Ja?« Hilarius war bereits bei der Tür, um sie zu öffnen und seinen Sohn höflich, aber bestimmt hinauszukomplimentieren. Jack konnte |738| beinahe körperlich spüren, wie viel Kraft es seinen Vater kostete, zumindest nach außen hin gleichgültig zu bleiben. Doch so leicht kam er Jack nicht davon. Jacks Blick fiel auf die Ahnentafel, die über dem Schreibtisch hing. Er war Hilarius’ Erstgeborener und hätte eigentlich nach dessen Tod Anspruch auf die Farm gehabt. Doch das war ihm nun nicht mehr wichtig. Viel wichtiger war ihm, dass ihm der Alte vergab. Er ging auf ihn zu, und als er nahe genug war, fiel er seinem überraschten Vater um den Hals und drückte ihn fest. In einem Spiegel konnte er sehen, wie sein Vater tatsächlich ein paar Tränen wegblinzelte. Als er sich von Jack löste, räusperte er sich und wandte sich zur Tür. »Du stinkst nach Kamelmist, Junge, hat dir das schon jemand gesagt? Vielleicht solltest du ein Bad nehmen, bevor du anfängst zu arbeiten, sonst irritierst du mir noch die Stuten.«
    Als Jack der attraktiven Bella in eines der Arbeiter-Apartments folgte, wo er auf eigenen Wunsch einziehen würde, fiel sein Blick beim Eintreten auf das altmodische Schnurtelefon, das im Eingang auf einem Schränkchen verstaubte. Nachdem Bella gegangen war und er sie beim Abschied nach ihrer privaten Mobiltelefonnummer gefragt hatte, mit dem Hinweis, dass man gelegentlich mal zusammen einen Drink nehmen könnte, um an alte Zeiten anzuknüpfen, zog es ihn zu dem lindgrünen, an sich harmlos aussehenden Apparat.
    Einen Moment lang haderte er mit sich, bevor er zum Hörer griff und ihm ein Freizeichen bestätigte, dass das Telefon tatsächlich funktionierte.
    Zögernd wählte er eine altbekannte Nummer.
    »Ist da das Pentagon?«
    »Ja. Wen möchten Sie sprechen?«
    »Geben Sie mir bitte den Sonderbeauftragten für Israel und die arabischen Staaten. Ich hätte da eine wichtige Mitteilung zu machen.«
     
    August 1119 – Damaskus
     
    Lyn schmiegte sich immer noch in Khaleds Umarmung, in die er sie spontan gezogen hatte, als plötzlich das geheimnisvolle Licht aufgeleuchtet hatte. Erstaunt blickte sie über seine Schulter hinweg in ein |739| zerklüftetes Land, das von Kirchen und Klöstern dominiert wurde. Inmitten einer riesigen Talsenke lag eine weitverzweigte Stadt mit etlichen Türmen und kleinen Palästen.
    »Nablus«, flüsterte er. »Warum hat uns das Wunder des Steins ausgerechnet hierhergeführt?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Lyn, immer noch ganz ergriffen von der jähen Veränderung. »Ich habe mir nur vorgestellt, für immer bei dir zu sein, ganz gleich, wohin es uns verschlägt.«
    »Bei Allah, er ist groß und erhaben, es ist das Gleiche, was ich gedacht habe.« Seine dunkle Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Sie spürte seinen warmen, feuchten Atem an ihrem Ohr und wie er die Stelle dahinter küsste.
    »Damaskus wäre mir lieber gewesen.« Er lachte leise. »Ich habe mir so fest gewünscht, meinen Vater noch einmal lebend zu sehen, ihn vielleicht vor seinen Mördern warnen zu können.«
    »Wer sagt dir, dass das nicht mehr möglich ist? Wer den Felsen berührt, für den ist alles möglich.« Sie küsste sein bärtiges Kinn, und dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und traf seinen Mund. Seine Lippen verführten sie zu mehr, und sie verlor sich mit ihm in einem intensiven Kuss.
    »Lass uns nicht länger warten«, sagte sie schließlich und fasste ihn bei der Hand. »Wir sollten herausfinden, wo wir sind und was uns widerfahren ist.«
    »Hast du Geld?«, fragte Khaled.
    »Natürlich.« Lyn
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