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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman
Autoren: Martina Andr
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einer leichten Verlegenheit bat sie ihn und Lyn, die Khaled als seine Frau vorstellte, ins Haus. Dann verschwand sie hinter einer der vielen Türen.
    Khaled und Lyn warteten gemeinsam eine Weile in der prächtigen Halle, die an Decken und Wänden mit reichen Goldornamenten geschmückt war.
    Lyn ergriff Khaleds Hand, die trotz der Hitze eiskalt war.
    »Man sagte mir, ich habe Besuch.« Die Stimme war dunkel und wohltönend.
    Die beiden fuhren herum. Der Mann klang wie Khaled, und er sah aus wie Khaled. Nur dass er im Gegensatz zu seinem Sohn eine blütenweiße Hose und einen Kaftan trug, der mit Goldborten verziert war. Auch ihm war die Verblüffung über Khaleds Aussehen anzumerken.
    »Kennen wir uns?« Mahmud Al-Mazdaghani Ibn Asnar schaute seinen Gästen prüfend ins Gesicht.
    |744| »Ich fürchte nein«, entgegnete Khaled und wunderte sich über sich selbst, dass seine Stimme so fest blieb. »Mein Name ist Khaled, und man sagte mir, wir seien verwandt.«
    »Das glaube ich gerne«, erwiderte der Mann und breitete seine langen Arme aus. »Wer immer du auch bist, mein Bruder, wenn ich dich so ansehe, gibt es keinen Zweifel, dass du zu unserer Familie gehörst. Komm zu mir und lass dich umarmen.«
    Khaled machte einen Schritt nach vorn, und als der Mann ihn an sich drückte, spürte er dessen Herz schlagen. Ein dumpfes Pochen, das in seinem eigenen Herzen ein Echo fand. »Vater«, flüsterte er lautlos, und während er Lyn, die abseits stand, anschaute, rann ihm eine Träne über das Gesicht.
     
    August 2151 – Sinai – Lion
     
    »Es ist ausgesprochen mutig von dir, dass du mit mir gehen willst«, hatte Rona noch soeben gesagt, als sie durch das Licht gegangen waren. Sie hatte dabei Arnauds Hand so fest umklammert, dass es ihn schmerzte. Immerhin war sie so stark wie fünf Kerle, und ihre Zartheit war nur eine Tarnung. Dass er sie mehr als anziehend fand, stand nicht zur Debatte, und für die Entscheidung, sie nicht verlieren zu wollen, ganz gleich, was er mit ihr durchleben musste, hatte es keines Wimpernschlags gebraucht. Dabei hatte er sich keine Illusionen gemacht, was sie womöglich erwartete. Nach allem, was er von ihrer Welt in den Aufzeichnungen des Timeservers gesehen hatte und nach all ihren düsteren Erzählungen über das Chaos, das dort herrschte, rechnete er mit einer Hölle, doch nun standen sie inmitten eines Paradieses.
    Rona schien selbst total überrascht. »Was …«, stammelte sie und sah sich staunend um. Umgeben von einer blühenden Landschaft, trafen ihre Blicke ausschließlich auf gepflegte Parkanlagen, und die Menschen um sie herum trugen bequeme, helle Kleidung und wirkten äußerst entspannt. Die Sonne schien, der Wind strich warm und weich über Büsche und Blumen. Überall herrschte ein geschäftiges Treiben, und die Häuser ringsumher hatten seltsam glatte Formen mit großen Fenstern und runden Dächern, die sich harmonisch in die Natur einfügten. Der Himmel war klar und blau, und die Luft roch sauber |745| und frisch, denn so, wie es aussah, gab es hier weder Autos noch Flugzeuge.
    Rona hielt Arnaud immer noch an der Hand gefasst und zog ihn mit sich, hinauf zu einem Hügel, auf dem ein monumentales Gebäude thronte, davor war das metallisch funkelnde Denkmal eines Mannes zu sehen. Er sah aus wie ein griechischer Gott. Groß und athletisch, mit kurzgeschnittenem Haar. Allerdings trug er im Vergleich zu den Fußgängern, die den großen Platz ringsumher überquerten, einen altmodischen Anzug, wie er zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts üblich gewesen war.
    Rona hielt nach jemandem Ausschau, der ihr geeignet erschien, um ihr eine Auskunft über ihren Aufenthaltsort zu erteilen. Dass sie sich weit in der Zukunft befanden, daran bestand kein Zweifel. Es gab Teleportationskammern, die offenbar die Funktion von Bushaltestellen übernahmen, und holographische Anzeigen gehörten flächenübergreifend zum Alltag. Jedoch die Botschaften, die sie überbrachten, waren so ganz anders, als Rona es aus ihrem Leben gewohnt war.
    Arnaud war vor der Statue stehen geblieben und rieb sich ungläubig die Augen, als er den Bronzemann näher betrachtete.
    »Das ist doch Tanner, oder sind meine Augen durch das Licht aus der Höhle geblendet?«
    Rona schaute flüchtig zu der Figur hoch. »Seltsam, er sieht Tanner tatsächlich verblüffend ähnlich.« Völlig irritiert hielt sie eine Passantin an. Die Frau strahlte eine unablässige Freundlichkeit aus. »Friede sei mit dir, meine Schwester«, sagte
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