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Die rote Socke

Die rote Socke

Titel: Die rote Socke
Autoren: Ursel Scheffler
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    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Einer zu viel beim Kurkonzert
    Es ist ein glühend heißer Julitag. Ein Hoch von den Azoren hat endlich auch Norddeutschland nach langer, langer Regenzeit den ersehnten Sommer beschert.
    Auch unser Kommissar Kugelblitz empfindet in sich ein „Hoch“- Gefühl, das der Wetterlage entspricht. Schließlich ist es ihm gelungen, die Spur des schon lange gesuchten Trickbetrügers Peter Pennyfox bis nach Travemünde zu verfolgen. In den frühen Morgenstunden hatte er den Betrüger Pennyfox festgenommen, noch ehe er die Fähre „Finnjet“ besteigen konnte, mit der er sich nach Helsinki absetzen wollte. Kugelblitz beschließt, sich zum Mittagessen mit sich selbst zu verabreden und einen Urlaubstag einzulegen! Die letzten Wochen waren anstrengend genug gewesen!
    Und während Pennyfox gut bewacht im „Intercity“ nach Hamburg rollt, sitzt Kugelblitz schon beim zweiten großen Eisbecher „Speciale“ beim Italiener. Da fällt sein Blick auf ein Plakat an der gegenüberliegenden Hauswand. Kurkonzert im Casino! Mozart und Luigi Boccherini – das ist ein Genuss, den er sich nicht entgehen lassen will! Gedankenvoll zupft er an seinem SeehundSchnauzbart und winkt dem Ober, um zu zahlen. Da stutzt er und starrt auf einen Gast, der soeben das Lokal verlässt.
    „Ich fress einen Besen, wenn das nicht Conny Knete ist!“, brummt Kugelblitz überrascht, denn er vermutete diesen äußerst begabten und begehrten Safe-Knacker noch hinter den sicheren Mauern von Santa Fu; das ist der Spitzname für das Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel! Und doch ist kaum ein Irrtum möglich!
    Aber Kugelblitz verscheucht diesen Gedanken und beruhigt sich. Was sollte schon ein Mann, der Fort Knox und die Bank von England zu seinen Arbeitsstätten zählte, in einem kleinen Ort wie Travemünde knackenswert finden? Zwei Stunden später sitzt KK mit geschlossenen Augen im Konzertsaal des Casinos und lässt Mozarts Musik auf sich einwirken.
    Die zarten Violinen übertönen sehr effektvoll das Zischen des Schweißbrenners, mit dem Conny Knete in der Zwischenzeit im Keller dem Innenleben des SpielbankTresors auf die Spur kommen will. Die hübsche Figaro-Arie wird von der immer noch hübschen Sängerin Amanda Tear gesungen, die Kugelblitz schon in seiner Jugendzeit verehrte. Erst als er dann seine Brille aufsetzt, bemerkt er, dass sie ein wenig älter geworden ist. Aber von Conny Knetes zielstrebigem Schaffen merkt er immer noch nichts.

     
    Es folgt das Violinkonzert von Boccherini, das Kugelblitz immer an „Ladykillers“ erinnert, einen uralten, aber sehr komischen Kriminalfilm, in dem die Gangster das geraubte Geld in ihren Geigenkästen verbargen. Auch Conny Knete stopft gerade den Inhalt des Tresors in einen solchen.
    In einem Punkt aber ist Conny Knete ebenso unwissend wie Kommissar Isidor Kugelblitz. Das unerlaubte Hantieren am Tresor hat in der nahe gelegenen Polizeiwache einen stillen Alarm ausgelöst. Die Streifenwagen befinden sich schon auf dem Weg zum Casino. Als die ersten Kurgäste nach dem Konzert das Haus verlassen wollen, sind alle Türen verschlossen. Die Leute werden gebeten, wieder ihre Plätze aufzusuchen. Und auch das Quartett, das das letzte Musikstück gespielt hat, nimmt wieder auf der Bühne Platz.
    Ein Sprecher der Polizei betritt die Bühne und bittet die Leute höflich um Verständnis für die nun folgende Maßnahme: Jeder soll sich genau umsehen, ob vor ihm, neben ihm oder hinter ihm jemand sitzt, der vorher nicht dagesessen hat oder der während des Konzerts den Raum verlassen hat. Es kommt nur eine Meldung: Eine Mutter ist mit ihrem sechsjährigen Sohn vorhin zwischen Mozart und Boccherini zur Toilette gegangen.
    Während die Polizei nun die Frau verhört, arbeitet es in Kugelblitz’ Kopf fieberhaft.
    Er ist sicher, dass Conny Knete der Täter war! Knacker Conny Knete ist kein Anfänger, und er arbeitet immer allein. Dazu verwendet er außerdem die fantasievollsten Verkleidungen. Darauf muss KK seine Kollegen hier unbedingt aufmerksam machen. Aber dazu kommt es nicht mehr, denn jetzt tritt Amanda Tear zu den fünf Musikern auf der Bühne. KK stutzt und weiß plötzlich, wo sich Conny Knete, der gerissene Gauner, versteckt hat.
    Ohne sich zu erkennen zu geben, gibt Kugelblitz seinem Kollegen von der Travemünder Polizei einen Tipp, der unmittelbar zur Festnahme des Verdächtigen führt. Kein
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