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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Autoren: Boyd Morrison
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hieß Schneefarm, und die dicke Schneedecke auf den Hügeln bis hin zu den felsigen Bergspitzen in der Ferne schien diesen Namen rechtfertigen zu wollen. Beim Durchqueren der Lobby schloss Tyler Locke den Reißverschluss seiner Lederjacke und zog Handschuhe an. Die Morgensonne schien zwar, aber es waren zehn Grad unter null, weniger als er im Juli gewohnt war. Er grüßte den Pagen und trat hinaus in die eisige Luft. Das Weiß blendete ihn so sehr, dass er seine Sonnenbrille aufsetzen musste. In der Ferne sah er Skiläufer in Grüppchen die geglätteten Hänge hinunterfahren. Hinter sich hörte er das Jaulen von Motoren, die auf einer Rennstrecke ihr Äußerstes geben mussten.
    Ein silberner Audi S4 bog um die Kurve, in der sich der Schnee türmte, den die Fräsen des Hotels beiseitegeräumt hatten. Der Wagen rutschte erst in die eine Richtung, dann in die andere und wirbelte dabei weiße Schneefontänen auf. Mit heulendem Motor näherte er sich dem Hoteleingang. Fast schien es, als würde er an Tyler vorbeifahren, doch mit Hilfe seines ABS kam er genau auf seiner Höhe schlitternd zum Halt.
    Die Fahrertür flog auf, und ein Schwarzer sprang heraus. Grant Westfield war fünf Zentimeter kleiner als Tyler, gebaut war er aber wie ein Panzer, und er bewegte sich wie ein Ferrari. Tyler hätte sein braunes Haar abrasieren und das Vierfache an Zeit mit Gewichtheben verbringen können, er hätte trotzdem nur halb so beeindruckend ausgesehen wie sein Freund. Nicht dass Grant in diesem Augenblick irgendwie furchterregend wirkte. Im Gegenteil. Tyler musste laut über den orangefarbenen Parka lachen, in den Grant seine hundertfünfundzwanzig Kilo Muskeln gequetscht hatte. Er sah aus wie ein gigantisches Michelinmännchen.
    »Wo hast du den denn her?«, fragte er schließlich.
    Grant klopfte auf den Wagen und strahlte. »Cooles Teil, was? Ich habe die Jungs auf dem Testgelände rumgekriegt, sie haben ihn uns für einen Tag geliehen.«
    Die Southern Hemisphere Proving Grounds zwischen Wanaka und Queenstown in den Bergen der Südinsel Neuseelands waren bei Herstellern beliebt, die ihre neuen Modelle einem Härtetest unter Winterbedingungen unterziehen wollten, wenn in den USA , Japan und Europa die Sonne schien. Tyler und Grant hatten einen hochgeheimen Hybridprototyp bei kaltem Wetter getestet. Sie waren fertig mit ihrem Job und mussten nur noch einen letzten Termin wahrnehmen, bevor sie sich ein paar Tage Urlaub gönnen und den Abenteuern widmen wollten, für die die Umgebung von Queenstown berühmt war. Skilaufen würde allerdings nicht dazugehören, denn Grant hasste Kälte.
    »Das Auto ist großartig«, bestätigte Tyler, »aber ich habe eigentlich deinen atomar beheizten Parka gemeint.«
    Grant streckte die Arme zur Seite aus und schob dann die schwarze Skimütze auf seinem kahl geschorenen Schädel zurecht.
    »Das Ding ist unglaublich. Vor diesem Parka hat sogar die Antarktis Angst. Gefällt er dir?«
    »Also, ich fürchte, wenn ich länger als eine Stunde neben dir sitze, macht mich die Strahlung so kahl wie dich.« Er umrundete die Motorhaube des Audis, aber Grant stellte sich ihm in den Weg.
    »Was hast du vor?«
    »Ich fahre.«
    »Den Teufel wirst du tun. Ich habe das Ding organisiert, also darf ich fahren.«
    »Wann hast du das letzte Mal bei Schnee hinterm Steuer gesessen?«
    »Vor zwei Jahren. In Whistler, wo wir den Job bei den Winterspielen hatten.«
    »Genau«, kam es von Tyler. »Da hast du die Stoßstange meines Cayennes abgerissen.«
    »Reines Pech. Hätte jedem passieren können.«
    »Auf dem Parkplatz des Wohnblocks?«
    Grant zuckte nur mit den Schultern. »Dann kommt das hier gerade richtig, ich muss üben. Allradantrieb, eine astreine Schneebereifung und dazu noch eine elektronische Stabilitätskontrolle.«
    »Zehn Airbags.«
    »Richtig! Sicherer geht es nicht. Was wünschst du dir noch mehr?«
    Als Tyler merkte, dass Grant nicht klein beigeben würde, stapfte er zurück zur Beifahrerseite und stieg ein. Noch bevor er seinen Gurt angelegt hatte, trat Grant aufs Gas, und sie schleuderten die Straße hinunter.
    »Wohin?«, fragte Grant.
    »Wenn wir zur Landstraße kommen, links. Die Farm liegt nördlich von Queenstown. Laut der Karte meines Handys nicht länger als eine Stunde von hier, selbst bei deiner Fahrweise.«
    »Mann, ich kann es nicht glauben, dass wir tatsächlich zu dieser Frau fahren.«
    »Bist du denn gar kein bisschen neugierig, was sie uns auftischen wird?«
    »Neugierig? Sie muss doch eine
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