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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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wir deine neue Behausung besichtigen, kann sich Nedjma die Zeit nehmen, sich vorzubereiten, damit sie in all ihrer Schönheit zu dir kommen und dir Ehre erweisen kann, o Kaug.«
    Kaug war verwirrt. Der Ifrit starrte weiterhin lüstern auf den Balkon und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, weil er wußte, daß er damit Sond quälte. Der Ifrit interessierte sich nur beiläufig für Nedjma. Wenn dieser Krieg gewonnen war, würde er sich zweifellos einige der hübscheren Dschinnias zum Vergnügen halten und Nedjma würde gewiß eine davon sein.
    Was hatte Pukah vor? Das war die Frage, die Kaug quälte. Sein Hirn suchte nach Antworten darauf, doch anstatt auf solche zu stoßen, ging sein Denken immer und immer wieder im Kreis wie ein an ein Wasserrad angeschirrter Esel.
    Kaug traute Pukah nicht. Der Ifrit traute überhaupt niemandem; er wußte, daß Pukah irgendeinen raffinierten Plan hegte.
    Aber er hat mich von Zhakrins Fluch befreit!
    Kaug konnte es einfach nicht glauben. Vor langer, langer Zeit, als Zhakrin eine mächtige Kraft im Juwel des Sul gewesen war und Quar nur eine stiefelleckende Kaulquappe, hatte Quar dem Kaug heimlich den Befehl gegeben, eine Festung von Zhakrins Schwarzen Paladinen in der Großen Steppe zu schleifen. Im allgemeinen bereitete es Kaug kein großes Vergnügen, Quars Befehle auszuführen. Als es jedoch daran ging, gegen die Schwarzen Paladine zu kämpfen, amüsierte Kaug sich köstlich. Der Ifrit machte sich einen solchen Spaß daraus, auf die Leute im Inneren der Burg feuriges Felsgestein niederprasseln zu lassen, daß er länger geblieben war, als er es hätte tun sollen. Zhakrin war seinen belagerten Paladinen schließlich noch zur Hilfe geeilt.
    In seinem Zorn kam der Gott über Kaug, hob den Ifrit in seine mächtigen Arme und schleuderte ihn in die Kurdinische See. Und wenn es auch unmöglich war, daß ein Gott den Unsterblichen eines anderen Gotts gänzlich beherrschte, vermochte Zhakrin doch einen Fluch über den Ifrit zu verhängen – so daß Kaug fortan in der Kurdinischen See leben mußte.
    Quar hatte diese Beleidigung kleinlaut geschluckt – was hätte er damals auch sonst schon tun können? Und so war Kaug dazu gezwungen gewesen, unter dem drohenden Blick des bösen Gottes in einer Höhle unter Wasser zu leben. Das hatte Quar und seinen Ifrit im Haß gegen Zhakrin vereint, und kurz nach Kaugs Verbannung hatte Quar mit seinem Krieg gegen den bösen Gott begonnen, der schließlich damit endete, daß Zhakrin selbst in einen Fisch verwandelt wurde.
    »Und jetzt hat Pukah mich befreit«, überlegte Kaug. »Er hat Zhakrin dazu überredet mich freizugeben. Nicht daß das allzu schwierig gewesen sein dürfte.« Der Ifrit zog eine höhnische Grimasse. »Was ist Zhakrin denn jetzt schon noch? Ein Gespenst ohne Form oder Gestalt. Ich hätte mich auch selbst befreien können, wenn ich nur gewollt hätte, aber ich habe mich an meine Höhle gewöhnt. Zhakrin hat Pukah einen Gefallen geschuldet, weil er seine Unsterblichen aus Serinda befreit hat, und jedermann weiß, daß die Schwäche des bösen Gottes seine Ehrenhaftigkeit ist. Aber weshalb sollte Pukah diese Schuld zu meinen Gunsten einfordern, es sei denn… es sei denn, Pukah ist wie ich! Natürlich. Das hätte ich schon früher begreifen müssen«, brummte Kaug mit leiser Stimme bei sich. »Pukah ist ein selbstsüchtiges kleines Miststück. Sein unsterblicher Gebieter, der mächtige Akhran, liegt im Sterben. Sein irdischer Gebieter, der unverschämte Khardan, hat zwar den Sonnenamboß überquert, aber er wird sich schon bald der noch größeren Gefahr gegenübersehen, die sein eigenes Volk für ihn darstellt. Könnte es sein, daß Pukah tatsächlich nur versucht, seine eigene erbärmliche Haut zu retten? Wenn dieser armselige Wurm wahrhaftig schon so tief gesunken ist, um auf dem Bauch zu kriechen, kann mir das noch viel Freude einbringen!« Der Ifrit lachte.
    »Also gut, Kleiner Pukah«, sagte Kaug laut. »Ich werde mir also euer Haus anschauen. Du und Nedjma, ihr werdet mich natürlich begleiten.«
    »Nedjma?« Ein besorgter Ausdruck huschte über Pukahs Miene. »Aber Nedjma ist doch noch nicht bereit, o Kaug du Ungeduldiger, und du weißt doch, wie lange Frauen brauchen, bis sie mit sich fertig sind, vor allem, wenn es einen gibt, den sie wirklich zu erfreuen wünschen.«
    »Sage ihr, daß ich sie so nehmen werde, wie sie ist«, sagte Kaug mit einem Lachen, das ein Minarett in zwei Stücke spaltete. »Lauf und hole sie, Kleiner
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